Chris MacIntosh: Warum die Stagflation das vorherrschende Thema des Jahrzehnts sein wird...

Warum wird Stagflation - und nicht Inflation oder Deflation - das vorherrschende Thema in diesem Jahrzehnt sein? Diese Zeitspanne ähnelt der Spanne 1930-40 mit einer Ausnahme. Die Länder, die in diese besondere Krise geraten, sind hoch verschuldet, da wir uns am Ende des langfristigen Schuldenzyklus befinden. Hinzu kommt, dass die größten Wirtschaftsblöcke mit Reservewährungen (USA, Europa, Großbritannien und Japan) jetzt in die Phase der Kontraktion/Restrukturierung des Zyklus eintreten.

Bedenken Sie, wo wir jetzt stehen. In allen großen Wirtschaftsblöcken mit einem Währungssystem, das als Reservewährung verwendet wird (vor allem in den USA, Großbritannien, der EU und Japan), haben wir ein Niveau erreicht, bei dem das Wachstum zum Stillstand gekommen ist. Dieser Wachstumsstillstand fand übrigens vor den 2020er Lockdowns statt. Die Verschuldung hatte bereits begonnen, nicht mehr tragbar zu sein, da die mit Schulden beladenen Vermögenswerte ein irrsinniges Ausmaß erreicht hatten, das mit einer gleichzeitigen Verschuldung einherging.

Die Rendite war in vielen Fällen negativ. Erinnern Sie sich an die negativ verzinsten Staatsanleihen in Europa? Erinnern Sie sich an verlustbringende (Hightech-"Wachstums"-)Unternehmen wie den ARK Innovation Fund. Die Prämisse war natürlich, dass eine steigende Verschuldung weiterhin ein geringes reales Wachstum mit sich bringen würde. Wir haben immer gesagt, dass das Unsinn ist, und jetzt hat es sich bewahrheitet. Ich denke, wir hatten Glück.



Das Problem ist, dass der Anstieg der Vermögenswerte in direktem Zusammenhang mit dem Anstieg der Schulden steht. Die Verringerung des einen reduziert das andere und umgekehrt. Jetzt haben wir es mit realen Inflationsraten zu tun, die strukturell bedingt sind und nicht durch fiskal- oder geldpolitische Manipulationen "behoben" werden können, da diesmal der öffentliche Sektor die Schuldenlast trägt. Die Zentralbanken müssen sich entscheiden zwischen einer Inflation, die die Wirtschaft ausbremst, oder einer "Angriffsinflation", die die Staatsausgaben zunichte macht, indem sie das Sparschwein ausschüttet. Aus diesem Grund sind die Zentralbanken dabei, sich zu politisieren. Es kann nicht sein, dass sie in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn dies die Regierung bedroht. Genau das ist ein Konflikt, und ich vermute, dass er in den nächsten Jahren "gelöst" werden wird - so oder so.

Wenn die Zentralbanken die Zinssätze so weit anheben, dass für die Gläubiger ein Anreiz besteht, Bargeld oder Schuldtitel zu halten, schaffen sie gleichzeitig unüberschaubar hohe Kosten für den Schuldendienst für all diejenigen, die schuldenbasierte Vermögenswerte halten. Diejenigen, die diese schuldenbasierten Vermögenswerte halten, werden gezwungen sein, in Verzug zu geraten, da ihre Rendite aufgrund der höheren Buchhaltungskosten negativ wird. Es gibt zwei Gründe, warum Vermögenswerte in diesem Umfeld abgestoßen werden:

• Die Instandhaltungskosten sind zu hoch, um eine akzeptable Rendite zu erzielen, und
• Die Werte der Vermögenswerte selbst werden fallen, da die Marktteilnehmer sie abstoßen (man denke nur an die Anleihen in den letzten 18 Monaten).

Die einzige Möglichkeit, dass dies nicht passiert, ist, dass sich das Lohnwachstum beschleunigt, um mit den höheren Instandhaltungskosten Schritt zu halten, und in einem stagflationären Umfeld passiert das nie. Das reale Lohnwachstum ist immer niedriger als die reale Inflation. Aus diesem Grund müssen sie bei den realen Inflationszahlen lügen. Die Zentralbanken befinden sich also in der sprichwörtlichen Zwickmühle.

Ich glaube, dass Klaus und seine Diebesbande genau hier eingreifen wollen. Sie werden eine Menge Geld drucken, was zu einer schnellen Inflation führt, und Blackrock wird die Vermögenswerte aufkaufen. Das wird den Wert des Geldes zu einem Zeitpunkt zerstören, an dem der breite Markt (vor allem die Mittelschicht) gezwungen ist, diese Vermögenswerte abzustoßen, um über die Runden zu kommen und den Bankrott abzuwenden und/oder über die Runden zu kommen. Vielleicht kommt sogar noch eine Pandemie oder Klimalockdowns hinzu - wer weiß. Das wird das Schicksal der Versklavten wirklich besiegeln. "Du wirst nichts besitzen und glücklich sein" war nie als freie Entscheidung gedacht.

Das alles geht jetzt ziemlich schnell, und die Probleme werden unüberwindbar. Man denke nur an die verschuldeten Regierungen, die ihren Betrieb weiter finanzieren müssen. Diese Finanzierung erfordert die Emission von Schulden. Sehr viele Schulden. In den USA zum Beispiel verkaufen sie Schulden in Höhe von 5% des BIP. Das ist in einer anderen Phase des Konjunkturzyklus in Ordnung, wenn die Zinssätze fallen und das Wachstum sich beschleunigt. Nichts von alledem ist heute der Fall. Und das bedeutet, dass der Appetit auf diese Schulden nicht ausreichen wird, um die Anleihekurse zu drücken und die Renditen in die Höhe zu treiben. Die Anleiheinvestoren haben jetzt zwei Probleme zu berücksichtigen. Sie werden mit dem konfrontiert, was wir vorausgesagt haben - ein Umfeld mit anhaltend höheren Zinsen.

Warum sollte man heute eine Anleihe kaufen, wenn man glaubt, dass sie morgen billiger sein wird? Und warum sollte man heute eine Anleihe kaufen, die einen nicht für die jährliche Inflationsrate (Währungsabwertung) entschädigt? Für die Regierungen verwandelt sich dies recht schnell von einem Problem in einen Zusammenbruch (obwohl der Rest der Welt wahrscheinlich vor den USA davon betroffen sein wird). Ihre Kosten für die Kreditaufnahme steigen und ihre Währungen werden abgewertet.

Im privaten Sektor wird die Verfügbarkeit von Krediten zurückgehen, was bedeutet, dass weniger Waren und Dienstleistungen gekauft werden. Im Grunde genommen eine stagnierende, miese Wirtschaft, verbunden mit einem Kaufkraftverlust durch Inflation/Währungsentwertung. Oh, und ich habe die Steuern noch nicht erwähnt. Sie werden steigen, weil die spitzen Schuhe, die uns in diesen Schlamassel gebracht haben, niemals über sich selbst nachdenken oder ihren eigenen Lebensstandard senken/den Umfang der Regierung reduzieren werden. Was ist also zu tun?

Nun, an dieser Stelle schauen wir uns den Dienstleistungssektor und die "Material-" oder Rohstoffkomponente der Wirtschaft an. Es ist erwähnenswert, dass Ihr Haartrockner, egal wie schick er ist oder wie viele Einstellungen er hat, nicht funktioniert, wenn er nicht an die Steckdose angeschlossen ist, d. h. an ein mit fossilen Brennstoffen betriebenes Stromnetz. Nimmt man die fossilen Brennstoffe oder die Komponenten weg, die für den Bau, die Wartung und den Betrieb des Stromnetzes erforderlich sind (Kupfer, Stahl usw.), dann ist der Haartrockner so nützlich wie ein Politiker. Nicht so sehr.


© Chris Macintosh



Dieser Artikel wurde am 1. Dezember 2022 auf www.internationalman.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.