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Was kann Gold jetzt noch stoppen?

06.01.2023  |  Jordan Roy-Byrne
In unserem letzten Artikel haben wir festgestellt, dass sich Gold besser entwickelt als alles andere. Es tendiert nach oben und befindet sich oberhalb steigender gleitender 200-Tage-Durchschnitte, wenn man es dem Aktienmarkt, dem Anleihemarkt, den Rohstoffen und den Fremdwährungen gegenüberstellt. Gestern schloss es auf einem neuen Zweijahreshoch gegenüber dem herkömmlichen 60/40-Portfolio.

Aus technischer Sicht wird nichts den Goldpreis aufhalten können, wenn er ein neues Allzeithoch erreicht. Dies würde den bedeutendsten Ausbruch des Goldpreises seit etwa 50 Jahren bestätigen. Ich konzentriere mich jedoch mehr auf die makrofundamentalen Entwicklungen, die Gold heute stoppen könnten. Ich kann nichts erkennen.

Betrachten Sie die negativen Aspekte, mit denen der Goldpreis im vergangenen Jahr zu kämpfen hatte. Die Fed hat die Zinssätze so aggressiv wie noch nie in der Geschichte angehoben. Der US Dollar Index ist in 17 Monaten um fast 30% gestiegen. Die reale 10-jährige Rendite stieg um mehr als 2,50%. Dies war der größte Anstieg in der Geschichte des TIPS-Marktes (Anm. d. Red.: TIPS=Treasury Inflation Protected Securities).

Der Anstieg des US-Dollars und der realen Zinssätze war viel größer als der Anstieg im Jahr 2013 und sogar größer als im Jahr 2008. Gold fiel ging nur um 19% zurück, verglichen mit 30% und 34% in den Jahren 2008 und 2013.

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Viele Anleger glauben, dass der Aktienmarkt nach unten gehen und Gold mit sich reißen wird. Ach ja. Das Lehrbuch von 2008. Dieser Gedanke basiert nicht auf harten Daten oder objektiven Fakten, sondern auf Emotionen.

Zunächst müssen wir bedenken, dass Edelmetalle in der Regel 11 bis 12 Monate (spätestens) nach dem Höchststand des Aktienmarktes ihren Tiefpunkt erreichen. Der Markt ist über diesen Punkt hinaus, und Gold und Goldaktien haben nach einer zweijährigen Korrektur bereits ihren Tiefpunkt erreicht.

Zweitens: Bis 2008 war Gold sieben Jahre lang jedes Jahr gestiegen. Derzeit befindet sich Gold am Ende einer 11 Jahre andauernden säkularen Bärenmarktphase. Die Höhe des Kapitals, das heute in Edelmetallen steckt, ist im Vergleich zu 2008 verschwindend gering.

Drittens: Der beste Vergleich hinsichtlich der Fed-Politik, der Struktur des Bärenmarktes und der Wirtschaft ist eine Kombination aus den Zeiträumen 1968–1970 und 2000–2002. Zufälligerweise markierten diese Abschwünge den Beginn säkularer Bärenmärkte beim S&P 500 und säkularer Bullenmärkte bei Gold.

Der Aktienmarkt würde während der nächsten Abwärtsbewegung seinen gleitenden 40-Monats-Durchschnitt (unterer 3.800er Bereich) verlieren. Wie ich in der Vergangenheit aufgezeigt habe, ist dies ein starkes Signal für den Beginn eines neuen säkularen Bärenmarktes.

Die vertikale Linie im Chart unten zeigt, wann der S&P 500 seinen gleitenden 40-Monats-Durchschnitt nach dem Beginn dieser säkularen Bärenmärkte verlor. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem ein Bullenmarkt der Edelmetalle beginnen kann.

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Gold hat alles mitgemacht (steigender Dollar, steigende Realzinsen und eine aggressive US-Notenbank) und übertrifft dennoch alles und ist kaum mehr als 10% von seinem Allzeithoch entfernt.

Trotz der stark bearishen Fundamentaldaten hat sich Gold erstaunlich gut gehalten. Dies ist eine extrem bullische Entwicklung, die sich unter der Oberfläche verbirgt.

Auf dem Weg wird es Korrekturen geben, und der Goldpreis wird den bedeutenden Widerstand zwischen 1.870 $ und 1.950 $ überwinden müssen. Aber davon abgesehen gibt es nichts, was den Goldpreis aufhalten könnte.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 05. Januar 2023 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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