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Korrektur am Gold- und Silbermarkt nach starker Rallye

07.02.2023  |  Markus Blaschzok
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Seit Anfang November crashte der US-Dollar-Index (USDX) von 114 auf 101 Punkte, worauf der Goldpreis in US-Dollar diametral gegensätzlich um 170 $ bis an den Widerstand bei 1.800 $ explodierte. In der ersten Handelswoche des neuen Jahres gelang dem Goldpreis der Sprung über diesen Widerstand, worauf sich die Rallye bis an den nächsten Widerstand bei 1.960$ in der letzten Woche fortgesetzt hatte.

Eine technische Korrektur nach einem Preisanstieg um 340 $ war längst überfällig, sodass es am Donnerstag am Widerstand bei 1.960 $ zu ersten Gewinnmitnahmen kam. Am Freitag sorgte ein sehr guter US-Arbeitsmarktbericht, der einmalig stark den Marktkonsens übertroffen hatte, für einen weiteren starken Abverkauf auf 1.860 $, wo der langfristige Aufwärtstrend verläuft. Die Marktteilnehmer reagierten auf die starken Arbeitsmarktdaten, da sie nun mehr Zinsschritte seitens der US-Notenbank befürchten, als zuvor eingepreist waren.

Der USD-Index ist kurzfristig ebenso überverkauft und es ist nun möglich, dass dieser zu einer Gegenbewegung starten wird, die durchaus bis 108 Punkte im USDX führen kann. Solange der US-Dollar wieder an Stärke gewinnt, könnte der Goldpreis in US-Dollar seine Korrektur fortsetzen.

Eine gute technische Unterstützung, an der diese Korrektur ihr Ende finden könnte, wäre bei 1.800 $. Dort werden wir die neuesten COT-Daten analysieren und abschätzen, ob man bereits wieder auf die Käuferseite wechseln kann. Insgesamt sind die COT-Daten jedoch noch immer neutral und es gibt weiteres Potenzial nach oben, weshalb man das Ende dieser Korrektur nutzen sollte, um wieder zu kaufen.

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Nach einer Rallye von fast 340$ setzte eine Korrektur am Widerstand bei 1.960 $ ein


Im September hatte der Goldpreis die Unterseite seiner Handelsspanne zwischen 1.680 $ und 1.960 $ nach unten hin verlassen und war auf 1.616 $ gefallen. Die klassische Charttechnik lehrt, dass es bei einem Bruch einer solch signifikanten Unterstützung zu einem weiteren deutlichen Preiseinbruch kommt, was sich einige große Spieler im September zunutze machten, um günstig in den Markt einsteigen zu können, während die letzten zittrigen Hände unter den Fondsmanagern ihre Bestände auf den Markt warfen.

Deshalb galt es für mittelfristig agierende Trader, dass man spätestens über 1.680 $ wieder Long gehen musste. Kurzfristig agierende Trader haben bereits an der Unterstützung bei 1.616 $ einen antizyklischen Long-Einstieg versucht. Ist man mit einer Long-Position im Plus, dann schützt eine Stop-Loss-Order vor einem Verlust bei einem erneuten Einbruch.

Nachdem der Goldpreis über 1.680 $ ansteigen und in die alte Handelsspanne zurücksprang, dürften wir das Tief der zweijährigen Korrektur bei 1.616 $ gesehen haben. Der nächste signifikante Widerstand lag bei 1.960 $, wo ich empfahl "mindestens kurzzeitig Gewinne erst einmal einzustreichen und eine Korrektur abzuwarten".

Der Korrektur läuft und dürfte noch einige Handelstage oder wenige Woche andauern. Im schlimmsten Fall wäre eine Korrektur bis auf das Ausbruchsniveau aus dem Abwärtstrend bei 1.720 $ denkbar. Bei 1.800 $ findet sich jedoch schon eine gute Unterstützung, die genügend Halt bieten könnte.

Sobald die Rezession offen kommuniziert wird und die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellt, werden die Märkte neue QE-Programme einpreisen und der Goldpreis früh diese künftigen QE-Programme eskomptieren und ansteigen.

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Nach dem Erreichen des Preisziels bei 1.960 $ setzten Gewinnmitnahmen ein


Der Goldpreis in Euro konnte auch den Abwärtstrend überwinden in den letzten Wochen. Zuletzt hatte sich der Goldpreis in Euro zwischen diesem Abwärtstrend und der Unterstützung bei 1.655 € eingekeilt. Mit einem Ausbruch über den Abwärtstrend empfahl ich zu kaufen, insbesondere da die Eurostärke nicht nachhaltig sein würde, so meine Vermutung. Womöglich würde es sich um ein langfristiges Kaufsignal handeln. Nach dem Ausbruch konnte der Goldpreis um 60 € je Feinunze ansteigen. Zuletzt hatte der Goldpreis diesen Preisanstieg wieder negiert.

Ein Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau ist eine typische Marktreaktion. Sollte der Goldpreis in Euro jedoch zurück in den Abwärtstrend fallen, so wäre die sehr bärisch, da damit ein mittelfristiges und prozyklisches Kaufsignal negiert würde.

Andererseits sorgt eine neuerliche Euroschwäche nun womöglich dafür, dass der Goldpreis in Euro das aktuelle Preisniveau halten oder sogar langsam weiter ansteigen kann. Kurzfristig agierende Trader können diese Situation im Daytrading einfacher handhaben als mittelfristig agierende Investoren. Letztere sollten entweder an ihrer Longposition festhalten oder alternativ bei einem Rückfall in den Abwärtstrend diese reduzieren. Auf Sicht von 12 Monaten stimmt der Anstieg über den Abwärtstrend jedoch noch immer optimistisch.

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Der Goldpreis in Euro konnte über den Abwärtstrend ansteigen


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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