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Gold-Ausblick bis zum 4. Quartal 2023

21.02.2023  |  Presse
Gold könnte ein nominales Hoch erreichen ... aber ein reales Hoch scheint außer Reichweite zu sein

Anfang 2023 scheint sich das Blatt für Gold zu wenden. Auf der Grundlage von Konsensprognosen für die Wirtschaft¹ zeigt unser Modell², dass Gold in diesem Jahr leicht einen neuen nominalen" Höchststand erreichen könnte (der zuletzt 2020 erreicht wurde). Das Erreichen eines "realen" Höchststandes (unter Berücksichtigung der inflationsbedingten Erosion) scheint jedoch außer Reichweite zu sein.

Selbst in unserem optimistischen Szenario wird Gold diese Niveaus nicht erreichen und etwa 11 Prozent unter dem realen Höchststand den Jahres 1980 liegen. In einem Szenario, in dem die Inflation drastisch sinkt (Siegel-Szenario) und die US-Notenbank (Fed) eine frühzeitige Kehrtwende vollzieht, werden die Goldpreise gut abschneiden. Denn die Anleiherenditen sinken stärker als im Konsensszenario (und bei einem niedrigeren Inflationsniveau wird der reale Wert von Gold weniger abgezinst).

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Quelle: WisdomTree Modellprognosen, historische Bloomberg-Daten auf der Grundlage der Daten der London Bullion Market Association (LBMA) und des Bureau of Labor Statistics, Januar 1947 bis Dezember 2022. Prognosen sind kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse, und Anlagen jeglicher Art unterliegen Risiken und Unsicherheiten.


Harte Zeiten für Preismodelle

Die Jahre 2021 und 2022 erwiesen sich als eine der schwierigsten Zeiten für Goldprognosen. Selbst wenn wir die bekannten Ergebnisse für Inflation, Anleiherenditen, Wechselkurse und Anlegerstimmung in unser Modell eingeben³, sind die Residuen (Differenz zwischen Modell und tatsächlichen Ergebnissen) größer als normal. Zwischen Mai 2021 und Mai 2022 überschätzte unser Modell den Goldpreis, zwischen Mai 2022 und Dezember 2022 unterschätzte es den Goldpreis. Doch Ende 2022 stimmten unser Modell und die Realität weitgehend überein.

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Quelle: Bloomberg, WisdomTree-Preismodell, Daten zum Dezember 2022. Der erwartete Goldpreis stellt den vom Modell prognostizierten Preis dar. Die Konstante hat keine wirtschaftliche Signifikanz, wird aber bei ökonometrischen Modellen zur Erfassung sonstiger Gegebenheiten verwendet. Sie gibt den Veränderungsgrad der Goldpreise bei ansonsten unveränderten Variablen wider (obschon dies unrealistisch wäre). Prognosen sind kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse, und Anlagen jeglicher Art unterliegen Risiken und Unsicherheiten.


Für die Zukunft ist die Entwicklung des US-Dollars, der Anleiherenditen und der Inflation mit großer Unsicherheit behaftet, sodass die Vorhersage nicht einfacher wird. Aber das Modell hat sich als sehr effektiv erwiesen, um die wichtigsten Treiber von Gold zu verstehen.


Gegenwind beseitigt und Rückenwind vorhanden

Im Jahr 2022 erfuhr Gold enormen Gegenwind durch steigende Anleiherenditen und eine Aufwertung des US-Dollars. Obwohl sich die Inflation auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten befand, blieb die Gold-Performance im Wesentlichen gleich.

In den ersten Wochen des Jahres 2023 (und am Ende des Jahres 2022) begann sich dieser Gegenwind umzukehren. Der US-Dollar hat an Wert verloren, und die Anleiherenditen dürften im Oktober 2022 ihren Höchststand erreicht haben, was Gold etwas Luft verschafft.

Darüber hinaus - und das ist vielleicht der wichtigste Punkt - hat sich die Stimmung der Anleger gegenüber Gold deutlich verbessert. Die Stimmung war im September 2022 auf den niedrigsten Stand seit April 2019 gefallen.
Die Inflation scheint zwar im Jahr 2022 ihren Höhepunkt erreicht zu haben, doch sie ist weiterhin hoch und könnte für den Rest des Jahres über den Zielvorgaben der Zentralbanken liegen (was Gold unterstützt).

Anleger, die das Ausmaß der Unsicherheit und das Potenzial für politische Fehlentscheidungen erkennen, indem die Geldpolitik entweder zu straff wird (und eine Rezession auslöst) oder nicht straff genug wird (und die Inflation für einen noch längeren Zeitraum über dem Zielwert verharren lässt), suchen nach finanziellen Absicherungen durch ihr vertrautes Gut: Gold.



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