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Hawkishe Meldungen drücken Gold zurück auf 2.000 $

17.04.2023  |  Markus Blaschzok
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Das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FED-Minutes) vom Mittwoch zeigte, dass die FED-Mitglieder mit einer leichten Rezession rechnen, während die neuesten Wirtschaftsdaten eine weitere Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit signalisieren und somit die erwartete Rezession bereits ankündigen.

Weitere Katalysatoren, die den Goldpreis neuen Schub verleihen könnten, gibt es auf Sicht der nächsten Monate noch nicht. Es ist daher möglich, dass der Goldpreis den starken Anstieg weiter konsolidiert oder gar korrigiert über die nächsten Monate. Danach sollte eine Rezession die US-Notenbank zunehmen unter Druck setzen, worauf eine erneute Lockerung der Geldpolitik folgen dürfte. Dies wird der Katalysator, der den Goldpreis weit über sein bisheriges Allzeithoch hieven wird. Sehen wir in diesem Sommer eine mögliche Korrektur des Goldpreises, so sollte man diese für erneute Käufe in diesem Markt nutzen.


Technische Analyse zu Silber: Silberpreis steigt auf über 26$ - Aufwärtstrend noch intakt

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Daten für Silber vom 14. April:

Ebenso wie bei Gold, zeigte sich am Terminmarkt für Silber in der Handelswoche bis zum Stichtag der Datenerhebung am Dienstag eine Schwäche. Der Preis blieb unverändert zur Vorwoche, doch gingen die Spekulanten mit 5 Tsd. Kontrakten Long. Der COT-Index zum Open Interest fiel von 43 auf 40 Punkte. Insgesamt sind die Daten immer noch neutral und es wäre noch Luft nach oben vorhanden, doch wird sich der Silberpreis einer Korrektur am Goldmarkt nicht entziehen können.

Bei einem COT-Index von 40 haben Short-Trades immer noch kein gutes CRV und man sollte sehr vorsichtig sein, solange der Goldpreis oberhalb des Dreiecks handelt, denn es wäre noch Luft bis 28 $ bei Silber vorhanden bei diesen COT-Daten.

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Mit einem COT-Index von 40 Punkten hätten die Bullen am Terminmarkt noch immer etwas Pulver trocken


In der letzten Analyse vor sechs Wochen hatten wir nach dem Erreichen unseres Short-Ziels im Bereich von 20 $ bis 21 $ und den Gewinnmitnahmen aus diesem Trade eine begrenzte Erholung des Silberpreises erwartet:

"Daytrader sind über 20,9 $ Long und spielen die Preiserholung, doch haben sie einen Stop-Loss im Markt, denn die Korrektur könnte sich weiter fortsetzen. Der Goldpreis konnte sich bisher stärker erholen und seit dem Test der Unterstützung bei 1.800 $ wieder um 50 $ je Feinunze nach oben kämpfen. Doch auch hier scheint das makroökonomische Umfeld für eine weitere Rallye zu diesem Zeitpunkt nicht zu passen, was auch die geringe Investmentnachfrage widerspiegelt."

Dass nur vier Tage später die Pleite der SVB und folgend der Credit Suisse den Goldpreis in Angst vor einer neuen Bankenkrise nahe an sein Allzeithoch treiben sollte, wussten wir natürlich nicht und wir hatten Glück, dass unsere Short-Trades beim Silber bereits geschlossen waren und wir auf eine kurzzeitige Erholung gewettet hatten.

Der Silberpreis konnte jedoch erst nicht mit der Entwicklung des Goldpreises gleichziehen. Investoren suchten als sicheren Hafen Gold und nicht Silber. Selbst Spekulanten waren scheinbar nicht sonderlich an Silber interessiert, wie die COT-Daten belegten.

Da die COT-Daten mit einem COT-Index von 70 jedoch relativ gut waren und der Goldpreis das hohe Niveau halten und dank eines schwachen US-Dollars sogar noch einmal etwas ansteigen konnte, gingen die Spekulanten ebenfalls Long am Silbermarkt. So holte der Silberpreis in einem kurzfristigen schönen Aufwärtstrend zum Goldpreis sukzessive auf in den letzten drei Wochen.

Dies führte den Silberpreis sogar über seinen mittelfristigen Abwärtstrend, was ein technisches Kaufsignal mit dem Ziel bei 27-28 $ erzeugte.

Insgesamt haben wir diesmal eine Sondersituation wegen der Vertrauenskrise in das Bankensystem, die eine Einschätzung erschwert. Wir halten uns an den Goldpreis und bei Silber an den kurzfristigen Aufwärtstrend. Wenn dieser bricht, sollte man spätestens ein paar Chips vom Tisch nehmen. Da die COT-Daten noch nicht stark überkauft sind, ist ein Short-Trade risikoreich.

Erst wenn der Goldpreis deutlich einbrechen sollte und eine Trendumkehr eingeleitet hat, ist auch eine Korrektur am Silbermarkt wahrscheinlich. Spätestens im Bereich zwischen 27 $ und 28 $ an dem langfristigen Widerstand, sollte man alle Long-Positionen schließen und eine Korrektur des Preisanstiegs abwarten.


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