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Rohstoff- und Konsumentenpreise erst in der Bodenbildungsphase – Inflations- und Kriegszyklus nimmt im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt auf

03.05.2023  |  Dr. Uwe Bergold
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Allein schon die Abkehr vom US-Dollar als Handelswährung führte bei so manchen Ländern in der Vergangenheit zu Krieg und/oder Revolution (z.B. Irak oder Libyen). Nun wollen Russland und China mit einem alternativen Währungssystem (BRICS-Währungen) den Petro-Dollar als Weltleitwährung verdrängen. Wo wird neben dem Russland-Ukraine-Krieg wohl der nächste Konflikt ausgefochten werden? Man muss kein Genie oder Hellseher sein, um diese Frage beantworten zu können!


Gold nach 1929, 1966 & 2000 real noch immer auf Bodenbildungsniveau - Aktienmarkt nach 1929, 1966 & 2000 real noch immer auf Blasenniveau (Echo Bubble)

Es gibt zwei Arten Gold zu bewerten: Zum einen nominal gegenüber einer Papierwährung (visualisiert reziprok als Wechselkurs den Kaufkraftverlust der Papierwährung) oder zum anderen real gegenüber Aktien- oder Immobilienmarkt (visualisiert die Kaufkraft des Goldes gegenüber den beiden zinstragenden wirtschaftlichen Realwerten). Bei der ersten Variante handelt es sich um eine reine "Geldillusion", da die Papierwährung - je nach Land - beliebig vermehrbar ist.

So zum Beispiel kostet derzeit eine Unze Gold-Krügerrand in Deutschland 1.900 EUR, in der Türkei 39.000 TRY, in Argentinien 440.000 ARS oder in Venezuela 400.000.000.000.000 VEF. Hierbei handelt es sich in allen vier Ländern um ein und dieselbe Unze Gold. Der einzige Unterschied liegt in der Kaufkraft der jeweiligen Papierwährung. In jedem Land können sie sich für diese 1 Unze Gold zwischen 210 und 420 Ein-Kilo-Brote kaufen. Am meisten Brote bekommen sie in Venezuela. Hier haben sie den stärksten Wirtschaftsniedergang und somit die größte Kaufkraft von Gold.

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Abb. 3: Gold – DJIA – Ratio (oben) versus Goldpreis in USD/Unze (unten) von 01/1900 bis 03/2023
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold


Der Goldpreis in einer x-beliebigen Papierwährung zeigt ihnen nur die Höhe der versteckten "Inflationssteuer" des jeweiligen Landes an. Je höher der Goldpreis in einer bestimmten Landeswährung steht, desto mehr werden die Bürger dieses Landes durch Inflation versteckt besteuert! Während der Goldpreis den "Inflationsmaßstab des Marktes" visualisiert, stellt der Konsumentenpreisindex die offizielle "Inflationsmessung" einer staatlichen Institution dar!

Um das jeweilige reale Kaufkrafttief (Wirtschaftshoch) und -hoch (Wirtschaftstief) des Goldes zu evaluieren, setzt man das Gold am besten ins Verhältnis zum größten Aktienindex des jeweiligen Landes (Eigenkapitalbewertung des Marktes der gesamten Wirtschaft eines Landes). Wir nehmen hierbei den bekanntesten US-Aktienindex, den Dow Jones Industrial Average (DJIA).

Betrachtet man nun die beiden unterschiedlichen Messverfahren, einmal nominal (siehe Wechselkurs gegenüber EURO im unteren Teil von Abbildung 3) und einmal real (siehe Kaufkraftmessung gegenüber dem DJIA im oberen Teil von Abbildung 3) des Goldes, so visualisieren sich doch zwei komplett unterschiedliche Darstellungen des Edelmetalls.

Während der Goldpreis im unteren nominalen Teil in USD quasi auf einem 120-jährigem Allzeithoch steht (Sichtweise des Publikums), liegt die Kaufkraft des Goldes gegenüber dem US-Aktienmarkt DJIA (Sichtweise des Smart Money) auf dem gleichen Niveau wie 1929, also vor dem Aktiencrash und der Weltwirtschaftskrise, quasi auf einem 100-Jahres-Tief!

Wie im oberen Teil von Abbildung 3 ersichtlich wird, sorgte die Einführung von QE und die "Nullzinsen" in den 2010er Jahren dafür, dass nochmals nach 2000 (Reales Aktienhoch) eine künstliche "Echo-Blase" ("Alles-Blase" war in 2000) und damit zusätzlich nochmals eine historisch einmalige Fehlallokation von Kapital ("Zombifizierung" der Realwirtschaft) geschaffen wurde.

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Abb. 4: Shiller-KGV (CAPE) von 01/1881 bis 03/2023
Quelle: Prof. Robert Shiller – Yale University, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold


Auch bei der Betrachtung der fundamentalen Bewertung des US-Aktienmarktes S&P 500 (größter und liquidester Aktienindex der Welt) anhand des Shiller KGV´s (CAPE) zeigt sich doch auf den ersten Blick, dass die aktuelle "Echo-Blase" mit einem CAPE von 30 fast auf demselben Niveau wie 1929 (CAPE von 32) steht. Am Ende dieses Jahrzehnts wird sich die aktuell noch immer historische Überbewertung des US-Aktienmarktes auf alle Fälle abgebaut haben (Shiller-KGV < 7,5 und DJIA-Gold-Ratio oder Gold-DJIA-Ratio =1)!


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