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Gold: Die Anti-Investition

17.11.2007  |  Redaktion
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Aber die gewaltige Menge des weltweiten Goldes wird noch nicht von der Industrie "aufgebraucht". Dieser Charakterzug unterscheidet Gold von Silber und der Gruppe der Platinmetalle, all diese werden von der Industrie im ebenso hohen Maße - wenn nicht sogar einem noch höheren - genutzt, wie für Schmuck und durch Anlagekäufer.

Golds relativer Mangel an industriellem Wert unterscheidet die Nachfrage nach diesem Metall fast vollständig vom Fluss des wirtschaftlichen Wachstums. Preismuster kommen und gehen, aber eine Studie über 27 Jahre aus dem Jahr 2003 deckt sowohl den Bullenmarkt aus den 1970er Jahren und den langen Konjunkturrückgang danach ab - und sie kam zu dem folgenden Ergebnis

Gold zeigt "keine statistisch signifikante Korrelation" zu den Veränderungen im allgemeinen Bild der Wirtschaftstrends wie z.B. beim Bruttoinlandsprodukt, bei der Inflation oder den Zinssätzen feststellbar.

Amerikanische Aktien und Anleihen hingegen standen in enger Verbindung zu den Veränderungen der Wirtschaft.

Andere Rohstoffe - "z.B. Aluminium, Öl und Zink" - zeigten eine deutlich stärkere Korrelation mit den wirtschaftlichen Veränderungen als Gold.

"Diese Ergebnisse unterstützen die Feststellung, dass Gold ein effizienter Diversifizierer für das Portfolio ist", schließt daraus der Autor der Studie, Colin Lawrence, ein Gastprofessor an der Cass Business School in London.

Doch Lawrence nannte Gold immer noch einen "Rohstoff", ein Wort, bei dem die meisten Leute davon ausgehen, dass es bedeutet - im allgemeinen Sprachgebrauch - dass es etwas ist, was als industrieller Input konsumiert wird oder als Rohmaterial in unseren Häusern verwendet wird. Die gewaltige Menge des weltweiten Goldes hingegen hat nicht diese Art wirtschaftlichen Zwecks. Gold lebt heute stattdessen in Goldschmuck, in den Schatzkammern der Zentralbanken und in den privaten Anlageportofolios.

Fassen Sie sie zusammen und all diejenigen, die Gold physisch horten - Zentralbanken, Privatanleger und Schmuckbesitzer - besitzen 86% des Goldes, dass je an die Erdoberfläche befördert wurde. Mit anderen Worten besteht Gold wichtigste "Verwendung" darin, dass es keine Verwendung hat - die Aufgabe von Gold ist ganz einfach, "nicht zu verschwinden".

Diese seltene und edle Form von Geld ist gerade im Moment sehr gefragt und das aus guten Gründen.

Es besteht so viel Unsicherheit überall und wenn man nach einem einfachen Wertbehälter sucht, was wählt man dann?", fragt Peter Hambro, Vorsitzender des gleichnamigen Goldförderunternehmens an der Londoner Börse aber fest in Russland beschäftigt. "Alle Währungen schienen sich in einem Fluss diesen Ausmaßes zu befinden."

Hambros Hinweis auf die Währungen ist vielsagend. RBC Capital Markets traden das Metall über ihre Währungs- und nicht über ihre Rohstofftische. "Die richtige Art, Gold zu handeln ist als fremde Währung und nicht als Rohstoff", stimmt Steven Mathews, ein Rohstoffstratege bei Tudor Investment Corp. in einer Studie für das London Bullion Market Association’s Alchemist Magazin zu.

Wenn Gold zur Anlageklasse der Währungen zählt, dann schlägt die "staatenlose Währung" alle anderen im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts -" ist schneller als die Euros, die Rupien der chinesische Yuan, das britische Pfund. Gold hat bessere Leistungen als die drei Hauptanlageklassen in den Portfolios der meisten Leute seit Anfang 2000 gezeigt: Aktien, Anleihen und Immobilien.

"Das Investitionsmotiv ist ein deutlich wichtigerer Antriebsfaktor am Goldmarkt als am Markt der anderen Rohstoffe", betont Philipp Hildebrand, der Vizevorsitzende der Swiss National Bank in einer Rede 2006.

Bedenkt man, das Gold einem keine Erträge, Zinsen oder Dividenden bringt - und dass es keinen wirklichen industriellen Wert hat - kann das "Investitionsmotiv" für Gold nur als der Wunsch erklärt werden, die anderen Anlageklassen aufzugeben. Oder zumindest der Wunsch, einen Anlagewert zu halten, der vollständig losgelöst ist von dem, was die anderen Anlagewerte am Markt nach oben oder unten treibt.

Und das ist in den 1970er Jahren passiert.

Während des großen Bullenmarktes bei Gold zwischen 1970 und 1980 hätte ein Portfolio, das gleichmäßig über die amerikanischen Aktien und Anleihen ausgebreitet war, im Jahr durchschnittlich 1,6% verloren. Die jährlichen Gewinne von Gold lagen in der gleichen Zeit bei durchschnittlich 19,9%.

Gold ist wieder einmal in Bewegung, sowohl absolut als auch relativ, im Vergleich zu rivalisierenden Anlagewerten und Währungen. Es ist eher in Bewegung wegen dem, was es NICHT ist, als wegen dem, was es ist. Gold ist keine Aktie, keine Anleihe und keine Immobilie. Es birgt keine Verpflichtung gegenüber irgendjemandem... und es ist ganz sicher KEINE Währung, die von einer verschuldeten Regierung herausgegeben wird.

Gold ist ein Anti-Investment, welches vielleicht die beste Art einer Investition an unseren heutigen unsicheren Finanzmärkten ist.


© Adrian Ash
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Trader´s Daily"




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