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Von Währungen und Währungspaaren

23.11.2007  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Das Währungspaar Euro/Yen bricht auseinander

Ohne lange auf dem Prüfstand der Geschichte gestanden zu haben, ist der Euro ein Amalgam verschiedener Währungen, die lose untereinander durch einen europäischen Kontinent verbunden werden - in einem Versuch Europa wieder einmal zusammenzubringen. Manche behaupten, dass das Währungspaar Euro/Yen in Bezug auf Währungen als der wichtigste Indikator für den Risikohunger zu deuten ist. Der Yen ist eine gedrückte Währung, am Boden gehalten mit dem Segen und der brutalen Kraft der USA. Der Yen scheint nach einem oder mehreren Jahrzehnten aus seinem Schlummerzustand zu erwachen.

Der Auftritt Chinas macht das Erwachen des Yen aus meiner Sicht unvermeidbar. China ist schon seit langen zum wichtigsten Brennpunkt innerhalb Asiens geworden, Tokyo hätte diese Veränderungen besser anerkennen sollen und aus Respekt eine Verneigung gemacht. Die Bank von Japan behält den Tonfall der "Falken" bei, man droht die Zinssätze zu erhöhen, hält sich aber zurück. Der US-Notenbank zeigen sie ihre Ergebenheit. Das verpasste Doppel-Top des Währungspaars Euro-Yen zeigt ganz deutlich, dass der japanische Yen weiter steigen wird. Dabei wird das globale Finanzsystem zwangsläufig Schockwellen erleiden müssen. Der Yen-Carry-Trade löst sich auf, zur selben Zeit löst sich auch die US-Finanzstruktur des Risikomanagements auf. Diese beiden Ecken sind unheimlich wichtig. Europa scheint im Gegensatz dazu ruhig, gesetzt und langweilig - beauftragt mit der Führerschaft im Prozess der Währungsangleichung. Bald wird auch der Yen diese Last mittragen.

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Eine mächtige, wichtige Dynamik bedarf der Aufmerksamkeit. Der gesamte Bullenmarkt für Rohstoffinvestitionen, Edelmetalle, Energie und Basismetalle hängt vom kontinuierlichen Fluss des "einfachen" Gelds aus Japan ab und von einer Yen-Währung, die nicht weiter steigt. Der Yen steigt - bedingt durch die Schwäche des US-Dollar, durch ein wankendes US-Bankensystem (das versucht seine Krämpfe zu kontrollieren) und durch die Aussicht auf erneute Zinssatzsenkungen durch die US-Notenbank - diese Faktoren sind entscheidender, als die Aussichten auf eine Serie von Zinssatzerhöhungen durch die Bank von Japan. Der US-Dollar ist schwach genug, um die Finanzströme aus japanischem Kapital in die Rohstoff-Bullenmärkte in Gefahr zu bringen. Dieser Bullenmarkt-Trend wird jedoch auch von der Schwäche des US-Dollar verstärkt. Das kann man durchaus paradox nennen!!!

Am 13. November blieb die Bank von Japan standhaft bei ihren Zinssätzen, sie beließ den offiziellen Zinssatz auf dem verrückten Niveau von 0,5%. Ihre Glaubwürdigkeit geht jedoch nicht so weit wie die der Europäischen Zentralbank. Der Chef der Bank von Japan entschied sich für ein Ausharren bei den Zinssätzen, wobei er fallende Schätzungen für das Wirtschaftswachstum, einen Abschwung im Baugewerbe, das entstandene Risiko durch den Export der Immobilien- und Hypothekenprobleme anführte sowie die durch hohe Energiekosten in Bedrängnis geratenen, mittelständischen Unternehmen. Der Gesamteffekt der gestiegenen Energiekosten, der US-Probleme, des steigenden Yen und des Einbruchs am japanischen Aktienmarkt ermöglichen es der Bank von Japan sich der US-Notenbank zu fügen und die Zinsen stabil zu halten. Nähere Angaben sind im November-Report zu finden. Stellt sich bei anderen Leuten das Gefühl des Unwohlseins ein, wenn die beiden führenden Japaner den Namen Fukui und Fukuda tragen? Gehen solche Namen eigentlich durch den Test auf politische Korrektheit? Japan Premierminister Yasuo Fukuda verzichtete auf die Möglichkeit formale Interventionen zu verabschieden, damit der Yen am zu schnellen Ansteigen gehindert werde. Am Nikkei-Aktienindex in Japan machen sich Turbulenzen breit.


Schlussfolgerung

Der Hat Trick Letter von November enthält eine erschreckende Liste von wichtigen, relevanten Zitaten in Bezug auf die düstere Situation des US-Dollars. Im Fokus stehen der US-Dollar als Weltreservewährung, die Stabilität des globalen Bankensystems, die Ansammlung von Reserven im Ausland, die verlorene Souveränität der US-Politik, der bevor stehende Zusammenbruch des Petro-Dollar-Standards und die spürbare Verwundbarkeit der USA. In den letzten Jahren haben jene Führer, die durch die US-Dollar-Politik unterjocht wurden, aktiv widerstanden - wenn sie nicht sogar revoltiert haben. Der US-Dollar ist in Ungnade gefallen, dies kommt einer tektonischen Verschiebung in der globalen Hierarchie gleich. Jetzt befindet sich die US-Währung klar in der Defensive. Dies als Hegemonie (missbrauchte Überlegenheit) zu bezeichnen, ist wohl zutreffend. Die jüngsten Kapitel drehten sich vor allem um den Aufstieg Chinas und Indiens, wachsendes Vertrauen in die europäische Einheitswährung, amerikanische Rekorddefizite, das Konkurrieren von London und New York um das Weltfinanzzentrum, die anhaltende Immobilienrezession in den USA, das Hypothekendebakel, den betrügerischen Export von Hypothekenbonds und den allmählichen Verfall des US-Bankensystems. Bekannte Ökonomen malen ein Schreckgespenst an die Wand: Der US-Dollar hat seinen dominanten Status als Weltreservewährung verloren. Zum ersten Mal, befand sich Finanzminister Paulson in der Defensive, als er den Bedenken der Finanzminister über den US-Dollar als Weltreservewährungen während des G7-Gipfels entgegen treten musste.

Der fallende US-Dollar funktioniert als ein versteckter Mechanismus für den Import von Preisinflation. Das riesige Geldmengenwachstum garantiert kontinuierlich fallende Wechselkurse für den US-Dollar gegenüber anderen Währungen. Da sich die US-Wirtschaft zunehmend Problemen und Gegenreaktionen ausgesetzt sieht, die den Export der Inflation verhindern, so wird es als Endresultat zu zunehmender Preisinflation innerhalb der Vereinigten Staaten kommen, da diese nicht so leicht abfließen kann. In diesem Kontext seinen nur Reaktionen des Auslands auf den Betrug mit den Subprime-Hypotheken genannt oder aber die geplanten Handelssanktionen gegen China. Das Wachstum des US-Dollar-Angebots ist schockierend und erinnert am die Zeiten der Weimarer Republik vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Das jährliche M3 Wachstum des US-Dollarangebots befindet sich auf einem 36-Jahre-Hoch, es beläuft sich auf 14,7% und setzt den Dollar zusätzlich unter Druck. Ein globaler Währungskrieg beginnt. Die ausländischen Zentralbanken werden ihr eigenes Geldangebot, als Selbstverteidigung, aufstocken, um ihre Währungen vor einer zu schnellen Aufwertung zu bewahren. Das Rundenturnier zur Unterminierung der Währungen ist genau das, was den Goldpreis sehr hoch steigen lässt. Am Ende werden die Menschen den Wert von Papier hinterfragen.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



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