Inflation sinkt – Dollar bricht ein – Gold steigt auf 1.960 $
18.07.2023 | Markus Blaschzok
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Vor drei Wochen wurde das Ziel bei 900 $ erreicht und ich schrieb: "Tradern empfahl ich ihre Gewinne aus einem Short-Trade bei 900 $ einzudecken. Der neueste COT-Report zeigt jedoch, dass noch mehr Luft nach unten vorhanden ist. Nach einer technischen Gegenbewegung, die wieder nahe an 1.000 $ laufen könnte, erwarte ich eine neuerliche Schwäche des Platinpreises. In den nächsten Wochen und Monaten wären sogar 800 $ denkbar. Die neuesten COT-Daten geben keinen Anlass für Optimismus und ein Kaufsetup scheint noch weit entfernt zu sein. Bullen müssen sich daher gedulden, während die Bären eine technische Preiserholung für einen neuen Short-Trade nutzen können."
Auch diese Erwartung traf voll ein und der Platinpreis stieg von der Unterstützung bei 900 $ bis auf 991 $ fast bis an den Widerstand bei 1.000 $ an. Es ist aktuell wahrscheinlich, dass es zu einem erneuten Test der Unterstützung bei 900 $ kommen wird in den nächsten Wochen. Verschlechtern sich die COT-Daten bis dahin, müssen wir eine weitere Korrektur bis 800 $ einplanen, insbesondere wenn der Goldpreis wieder fallen sollte. Der Trade mit der guten Wahrscheinlichkeit von 1.100 $ auf 900 $ ist jedoch abgeschlossen. Wer den nächsten guten Trade mit einem hohen Chance-Risiko-Verhältnis nutzen will, muss sich aktuell noch etwas gedulden.
Ziel erreicht! Nach dem Bruch des Aufwärtstrends korrigierte Platin auf 900 $. Auch die Gegenbewegung kam wie erwartet
Langfristige Analyse
Mittel- bis langfristig hat Platin ein Problem. Mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion wird in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen an Fahrt aufnehmen und Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen.
Langfristig dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein langfristiger Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.
Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der Platin- und Palladiumpreis während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig auch immer stark einbrach, weshalb eine Stopp-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist.
Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 $ wäre in einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar in diesem Jahr.
Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund der Stromknappheit in Südafrika. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.
Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor hin reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Bail Out von SVB und der Credit Suisse hindeuten, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen.
Wie in der Vergangenheit ist bei einer Rezession ein nochmaliger starker Preiseinbruch möglich, es sei denn, es kommt davor schon ein neues QE-Programm
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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