Rohstoffpreis- und Inflations-Index starten – nach über einem Jahr Korrektur – mit neuem Kaufsignal ins 2. Halbjahr!
01.08.2023 | Dr. Uwe Bergold
Pünktlich zu Beginn des zweiten Halbjahrs generierte der Energie-Rohstoffsektor (Rohöl, Heizöl, Erdgas, Diesel und Benzin) und der Pring Inflation Index – nach über einem Jahr Korrektur mit 30 bis 50 Prozent Verlust – ein prozyklisches Kaufsignal (siehe hierzu den Kursverlauf des Pring Inflation Index und die beiden Momentum-Indikatoren in Abb. 1). Dies sollte den Startschuss für die Inflationsbeschleunigung und den nächsten Rohstoff-Hausse-Impuls in der zweiten Jahreshälfte 2023 darstellen (inkl. weiter zunehmende geopolitische Spannungen).
Auch die aktuell relative Betrachtung der Rohstoffpreise in Relation zum DJIA-Aktienindex in Abbildung 2 signalisiert das Ende der Korrektur im Rohstoffsektor und somit das Ende der rückläufigen Inflation ("Disinflation"). Während der Goldpreis und der Reuters Rohstoffindex seit über mehr als zwei, beziehungsweise seit mehr als einem Jahr in US-Dollar nominal konsolidieren, befinden sich die Rohstoffpreise – aufgrund ihrer mehr als einjährigen Korrektur – relativ zum US-Aktienmarkt quasi nochmals auf einem 100-Jahres-Tief (aktuelles Shiller-KGV beim S&P 500 liegt bei 30).
Die letzten drei säkularen Rohstoff-Tiefpunkte (gleichzeitig realen Aktienmarkthochpunkte) waren 1929 (Shiller-KGV von 32), 1966 (Shiller-KGV von 24) und 2000 (Shiller-KGV von 44). Das aktuelle Korrekturmuster ("Massenpsychogramm") gleicht dem von 2003 bis 2004. Sollten wir im Rohstoff-Aktien-Ratio am Ende der Hausse wieder das gleiche Niveau wie 1980 (letztes säkulares Gold- & Rohstoffpreishoch bei einem Shiller-KGV von 7) erreichen, dann müssten sich die Rohstoffpreise in diesem Jahrzehnt noch um mehr als das 20-fache besser entwickeln als der US-Aktienmarkt!
Taktischer Wechsel von Oil & Gas hin zu Metals & Mining im 4. Quartal 2022
Auch die taktische Betrachtung innerhalb des Rohstoffspektrums, differenziert zwischen Oil & Gas- und Metals & Mining-Aktien, zeigt seit Beginn des 4. Quartals 2022 einen Wechsel von den großkapitalisierten Energie- hin zu den kleiner kapitalisierten Minenaktien, welche ein größeres Momentum während einer Rohstoff-Hausse besitzen.
Vier Mal erlebten wir im ersten Teil der säkularen Rohstoff-Hausse (1. Inflationswelle), von 1998 bis 2010, eine Outperformance der Metals & Mining- gegenüber den Oil & Gas-Aktien. Dies war von 12/1998 bis 01/2000, von 11/2000 bis 12/2003, von 07/2005 bis 03/2008 und von 11/2008 bis 12/2010 (siehe hierzu die weißen Felder im unteren Teil in Abbildung 3).
Abb. 1: U.S. Global Resource Fund (oben) versus Pring Inflation Index (mittig), inkl. Taktik- & Trading- Momentum (unten) von 01/1998 bis 07/2023
Quelle: www.stockcharts.com, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold
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Auch die aktuell relative Betrachtung der Rohstoffpreise in Relation zum DJIA-Aktienindex in Abbildung 2 signalisiert das Ende der Korrektur im Rohstoffsektor und somit das Ende der rückläufigen Inflation ("Disinflation"). Während der Goldpreis und der Reuters Rohstoffindex seit über mehr als zwei, beziehungsweise seit mehr als einem Jahr in US-Dollar nominal konsolidieren, befinden sich die Rohstoffpreise – aufgrund ihrer mehr als einjährigen Korrektur – relativ zum US-Aktienmarkt quasi nochmals auf einem 100-Jahres-Tief (aktuelles Shiller-KGV beim S&P 500 liegt bei 30).
Die letzten drei säkularen Rohstoff-Tiefpunkte (gleichzeitig realen Aktienmarkthochpunkte) waren 1929 (Shiller-KGV von 32), 1966 (Shiller-KGV von 24) und 2000 (Shiller-KGV von 44). Das aktuelle Korrekturmuster ("Massenpsychogramm") gleicht dem von 2003 bis 2004. Sollten wir im Rohstoff-Aktien-Ratio am Ende der Hausse wieder das gleiche Niveau wie 1980 (letztes säkulares Gold- & Rohstoffpreishoch bei einem Shiller-KGV von 7) erreichen, dann müssten sich die Rohstoffpreise in diesem Jahrzehnt noch um mehr als das 20-fache besser entwickeln als der US-Aktienmarkt!
Abb. 2: Reuters Rohstoff-Index in USD (oben schwarz) und Gold in USD (oben gelb) versus Reuters Rohstoff – Dow Jones Industrial Average – Ratio (unten)
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
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Taktischer Wechsel von Oil & Gas hin zu Metals & Mining im 4. Quartal 2022
Auch die taktische Betrachtung innerhalb des Rohstoffspektrums, differenziert zwischen Oil & Gas- und Metals & Mining-Aktien, zeigt seit Beginn des 4. Quartals 2022 einen Wechsel von den großkapitalisierten Energie- hin zu den kleiner kapitalisierten Minenaktien, welche ein größeres Momentum während einer Rohstoff-Hausse besitzen.
Vier Mal erlebten wir im ersten Teil der säkularen Rohstoff-Hausse (1. Inflationswelle), von 1998 bis 2010, eine Outperformance der Metals & Mining- gegenüber den Oil & Gas-Aktien. Dies war von 12/1998 bis 01/2000, von 11/2000 bis 12/2003, von 07/2005 bis 03/2008 und von 11/2008 bis 12/2010 (siehe hierzu die weißen Felder im unteren Teil in Abbildung 3).
Abb. 3: MSCI Metals & Mining (oben blau), MSCI Oil & Gas (oben grau) und BGF Gold Mining (oben gelb) versus MSCI Metals & Mining – MSCI World – Ratio (mittig) und dem MSCI Metals & Mining – MSCI Oil & Gas – Ratio von 12/1998 bis 07/2023
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold