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Schwache Käufe der Zentralbanken in Q2

09.08.2023  |  Markus Blaschzok
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Technische Chartanalyse

Die dreiwöchigen Prognosen aus den freien Analysen der letzten vier Monate trafen nahezu perfekt ein.

Vor zwölf Wochen schrieb ich bei einem Platinpreis von 1.120 $: "Der Platinpreis hat ein kurzfristiges Doppel-Top ausgebildet und droht nun den neuen mittelfristigen Aufwärtstrend zu brechen. Zieht der Dollar weiter an und gehen Gold und Silber in die Korrektur über, während die rezessiven Kräfte in der Volkswirtschaft zunehmen, dann sollte der Platinpreis in Bälde seinen Aufwärtstrend brechen und auf 1.000 $ fallen. Infolgedessen wäre ein Preisrückgang auf 900 $ sehr wahrscheinlich. Mit dem Trendbruch würde es für kurzfristig agierende Trader ein Verkaufssignal geben."

Vor sechs Wochen wurde das Ziel bei 900 $ erreicht und ich schrieb: "Tradern empfahl ich ihre Gewinne aus einem Short-Trade bei 900 $ einzudecken. Der neueste COT-Report zeigt jedoch, dass noch mehr Luft nach unten vorhanden ist. Nach einer technischen Gegenbewegung, die wieder nahe an 1.000 $ laufen könnte, erwarte ich eine neuerliche Schwäche des Platinpreises. In den nächsten Wochen und Monaten wären sogar 800 $ denkbar. Die neuesten COT-Daten geben keinen Anlass für Optimismus und ein Kaufsetup scheint noch weit entfernt zu sein. Bullen müssen sich daher gedulden, während die Bären eine technische Preiserholung für einen neuen Short-Trade nutzen können."

Vor drei Wochen wurde der Widerstand bei fast 1.000 $ erreicht und ich schrieb: Auch diese Erwartung traf voll ein und der Platinpreis stieg von der Unterstützung bei 900 $ bis auf 991 $ fast bis an den Widerstand bei 1.000 $ an. Es ist aktuell wahrscheinlich, dass es zu einem erneuten Test der Unterstützung bei 900 $ kommen wird in den nächsten Wochen.


Aktuelle Technische Analyse

Der Preis fiel mittlerweile zurück an die Unterstützung bei 900 $. Die Preisentwicklung der letzten 4 Monate wurde nahezu perfekt prognostiziert. Die vergangenen Handelsempfehlungen und Prognosen sehen Sie im Chart eingezeichnet, die noch genauer mit den Premium-Abonnenten umgesetzt wurden.

Die COT-Daten haben sich nicht deutlich verbessert und das wirtschaftliche Umfeld trübt sich zusehends ein. Da die Terminmarktdaten neutral sind, dürfte der Goldpreis dem Platinpreis in den nächsten Wochen den Takt vorgeben. Fällt Gold auf 1.900 $ und darunter, dann sollte auch der Platinpreis noch einmal abgeben auf 800 $. Ein gutes Setup für einen Trade mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis findet man aktuell nicht bis der Platinmarkt wieder überverkauft ist. Da die COT-Daten neutral sind, wäre noch etwas Luft nach unten vorhanden.

Im Bereich um die 800 $ könnte sich ein gutes Kaufsetup auftun, wenn sich die COT-Daten bis dahin bereinigen. Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es möglich, dass die Tiefs aus dem Crash in 2020 noch einmal angelaufen werden. Wenn das Blut auf den Straßen fließt, sollte man mutig sein, die Hände aufhalten und in einem Crash Platin kaufen.

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Ziel wieder erreicht! Platin ist zurück an der Unterstützung bei 900 $


Langfristige Analyse

Mittel- bis langfristig hat Platin ein Problem. Mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion wird in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen an Fahrt aufnehmen und Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen. Dazu kommt, dass mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge Katalysatoren überflüssig werden.

Langfristig dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.

Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der Platin- und Palladiumpreis während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig auch immer stark einbrach, weshalb eine Stopp-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 $ wäre in einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar in diesem Jahr.

Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund der Stromknappheit in Südafrika. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.

Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor hin reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Bail Out von SVB und der Credit Suisse hindeuten, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen.

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Wie in der Vergangenheit ist bei einer Rezession ein nochmaliger starker Preiseinbruch möglich, es sei denn, es kommt davor schon ein neues QE-Programm


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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