Nachfrage nach Goldmünzen und -barren in Deutschland eingebrochen
25.08.2023 | Presse
Hohe Preise und steigende Bargeldzinsen belasten die Nummer 3 unter den Goldanlegern
Die Nachfrage nach Goldmünzen und Kleinbarren ist in Deutschland im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 eingebrochen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist sie um 75% gesunken, da das Edelmetall in der Nähe von Allzeit-Rekordpreisen gehandelt wird und die Zinssätze für Bankguthaben endlich steigen.
Mit nur 1% der Weltbevölkerung und 4% der gesamten Wirtschaftsleistung entfiel auf Deutschland mehr als eine von acht Unzen der weltweiten Nachfrage nach Goldmünzen und Kleinbarren in den zehn Jahren bis 2023. Damit übertraf es alle anderen Länder außer China und Indien mit einer fast doppelt so hohen Nettonachfrage wie die Haushalte in den USA.
Zusammen mit den Schmuckkäufen und den Investitionsströmen in börsengehandelte Produkte, die mit Goldbarren unterlegt sind (allgemein als Gold-ETPs oder Gold-ETFs bekannt), belief sich die Nettonachfrage nach Gold in den Monaten April bis Juni auf nur 205 Kilogramm, wie aus den jüngsten Daten hervorgeht. Das ist ein Rückgang gegenüber 52,1 Tonnen im zweiten Quartal des vergangenen Jahres und 99,5% unter dem vierteljährlichen Durchschnitt der Nettonachfrage in Deutschland in den zehn Jahren vor 2023.
Die um die Verbraucherpreisinflation bereinigten Realzinsen für sofort verfügbare Bankkonten der privaten Haushalte sind inzwischen im Durchschnitt von einem Rekordtief von minus 8,1% im vergangenen Oktober auf minus 5,7% im Juni gestiegen.
Für Einlagenkonten mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu 12 Monaten sind die realen Zinssätze nach Angaben der Deutschen Bundesbank von minus 7,1% auf minus 3,4 pro Jahr gestiegen und damit so wenig negativ wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Nachdem der Goldpreis in Euro zwischen Januar und März einen neuen durchschnittlichen Quartalsrekord von 1.759 € pro Feinunze erreicht hatte, als die regionale Bankenkrise in den USA den Aktienkurs der Deutschen Bank um 25% einbrechen ließ, erreichte der Goldpreis im April und Mai neue Monatsrekorde und im zweiten Quartal einen neuen durchschnittlichen Quartalsrekord von 1.815 € pro Feinunze (58.380 € pro Kilo).
BullionVaults Analyse der jüngsten Daten zur weltweiten Goldnachfrage, die vom World Gold Council der Bergbaubranche veröffentlicht wurden, besagt, dass deutsche Haushalte und Investoren in den 10 Jahren bis 2023 68,0 Milliarden € für den Kauf von Gold ausgaben, abzüglich ihrer Verkäufe.
Das von ihnen erworbene Metall ist heute zu aktuellen Preisen 93 Mrd. € wert.
Da der Goldpreis parallel zu den Zinsen für Bargeldsparen steigt, ist der deutsche Goldinvestoren-Index zum Jahreswechsel stark gesunken, und die Zahl der deutschen Kontoeröffnungen bei BullionVault - dem größten Marktplatz für Privatanleger in physischem Edelmetall - ist im Jahr 2023 bisher stark zurückgegangen. Im zweiten Quartal wurden die wenigsten Erstkäufer von Edelmetallen aus Deutschland seit dem vierten Quartal 2018 verzeichnet, was einem Rückgang von 34,9% gegenüber dem vorherigen zehnjährigen Quartalsdurchschnitt entspricht.
Für das dritte Quartal zeichnet sich bereits ein noch schlechteres Ergebnis ab, das kaum die Hälfte des Durchschnittswerts vor 2023 beträgt.
Im Gegensatz dazu ist die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren im Rest der Welt im Jahr 2023 bisher gestiegen, wobei der in den Daten des World Gold Council ausgewiesene Nachfragerückgang in Deutschland in der ersten Jahreshälfte durch einen Anstieg in der Türkei mehr als ausgeglichen wurde, gefolgt von einem starken Wachstum in China und Ägypten sowie einer deutlichen Verlangsamung des anhaltenden Abbaus bestehender Goldbestände durch Haushalte in Japan.
© BullionVault
Dieser Artikel erschien am 23.08.2023 auf www.bullionvault.com und wurde in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Die Nachfrage nach Goldmünzen und Kleinbarren ist in Deutschland im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 eingebrochen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist sie um 75% gesunken, da das Edelmetall in der Nähe von Allzeit-Rekordpreisen gehandelt wird und die Zinssätze für Bankguthaben endlich steigen.
Mit nur 1% der Weltbevölkerung und 4% der gesamten Wirtschaftsleistung entfiel auf Deutschland mehr als eine von acht Unzen der weltweiten Nachfrage nach Goldmünzen und Kleinbarren in den zehn Jahren bis 2023. Damit übertraf es alle anderen Länder außer China und Indien mit einer fast doppelt so hohen Nettonachfrage wie die Haushalte in den USA.
Zusammen mit den Schmuckkäufen und den Investitionsströmen in börsengehandelte Produkte, die mit Goldbarren unterlegt sind (allgemein als Gold-ETPs oder Gold-ETFs bekannt), belief sich die Nettonachfrage nach Gold in den Monaten April bis Juni auf nur 205 Kilogramm, wie aus den jüngsten Daten hervorgeht. Das ist ein Rückgang gegenüber 52,1 Tonnen im zweiten Quartal des vergangenen Jahres und 99,5% unter dem vierteljährlichen Durchschnitt der Nettonachfrage in Deutschland in den zehn Jahren vor 2023.
Die um die Verbraucherpreisinflation bereinigten Realzinsen für sofort verfügbare Bankkonten der privaten Haushalte sind inzwischen im Durchschnitt von einem Rekordtief von minus 8,1% im vergangenen Oktober auf minus 5,7% im Juni gestiegen.
Für Einlagenkonten mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu 12 Monaten sind die realen Zinssätze nach Angaben der Deutschen Bundesbank von minus 7,1% auf minus 3,4 pro Jahr gestiegen und damit so wenig negativ wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Nachdem der Goldpreis in Euro zwischen Januar und März einen neuen durchschnittlichen Quartalsrekord von 1.759 € pro Feinunze erreicht hatte, als die regionale Bankenkrise in den USA den Aktienkurs der Deutschen Bank um 25% einbrechen ließ, erreichte der Goldpreis im April und Mai neue Monatsrekorde und im zweiten Quartal einen neuen durchschnittlichen Quartalsrekord von 1.815 € pro Feinunze (58.380 € pro Kilo).
BullionVaults Analyse der jüngsten Daten zur weltweiten Goldnachfrage, die vom World Gold Council der Bergbaubranche veröffentlicht wurden, besagt, dass deutsche Haushalte und Investoren in den 10 Jahren bis 2023 68,0 Milliarden € für den Kauf von Gold ausgaben, abzüglich ihrer Verkäufe.
Das von ihnen erworbene Metall ist heute zu aktuellen Preisen 93 Mrd. € wert.
Da der Goldpreis parallel zu den Zinsen für Bargeldsparen steigt, ist der deutsche Goldinvestoren-Index zum Jahreswechsel stark gesunken, und die Zahl der deutschen Kontoeröffnungen bei BullionVault - dem größten Marktplatz für Privatanleger in physischem Edelmetall - ist im Jahr 2023 bisher stark zurückgegangen. Im zweiten Quartal wurden die wenigsten Erstkäufer von Edelmetallen aus Deutschland seit dem vierten Quartal 2018 verzeichnet, was einem Rückgang von 34,9% gegenüber dem vorherigen zehnjährigen Quartalsdurchschnitt entspricht.
Für das dritte Quartal zeichnet sich bereits ein noch schlechteres Ergebnis ab, das kaum die Hälfte des Durchschnittswerts vor 2023 beträgt.
Im Gegensatz dazu ist die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren im Rest der Welt im Jahr 2023 bisher gestiegen, wobei der in den Daten des World Gold Council ausgewiesene Nachfragerückgang in Deutschland in der ersten Jahreshälfte durch einen Anstieg in der Türkei mehr als ausgeglichen wurde, gefolgt von einem starken Wachstum in China und Ägypten sowie einer deutlichen Verlangsamung des anhaltenden Abbaus bestehender Goldbestände durch Haushalte in Japan.
© BullionVault
Dieser Artikel erschien am 23.08.2023 auf www.bullionvault.com und wurde in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.