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Explosive Spannung am Goldmarkt vor FED-Zinsentscheid

19.09.2023  |  Markus Blaschzok
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Eine Zinswende nach dem Muster der letzten 40 Jahren erwarte ich künftig jedoch nicht. Dieser Zyklus hat nach vier Jahrzehnten sein Ende gefunden und der US-Notenbank sind die Hände gebunden. Sie hat keine Kaninchen mehr, die sie aus dem Hut zaubern könnte. Ab jetzt muss jeder Versuch einer Lockerung der Geldpolitik mit einem Anstieg der Teuerung und folgend mit einem stärkeren Anstieg der Zinsen bezahlt werden. Man sollte sich daher an das aktuelle Zinsniveau gewöhnen.

Sollten exogene Faktoren, wie neue Krisen oder neue Kriege die Staaten und Notenbanken zu einer Wiederaufnahme der lockeren Geldpolitik zwingen, so würden die Zinsen in einer neuen Inflationswelle weiter deutlich ansteigen. In diesem Fall würde auch der Goldpreis seine bisherigen Allzeithochs weit hinter sich lassen.

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Der US-Leitzins liegt aktuell einen halben Prozentpunkt über der Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen


Gold behauptet sich trotz Dollarstärke

Vor zwei Monaten brach der USD-Index eine wichtige langfristige Unterstützung und fiel auf 99,3 Punkte. Daraufhin überboten sich Analysten und Spekulanten mit pessimistischen Kursprognosen für den US-Dollar, während zeitgleich Gerüchte zu einer neuen Goldwährung verbreitet wurden. Entgegen dem extrem pessimistischen Sentiment stieg der US-Dollar in den letzten beiden Monaten jedoch wie eine Rakete nonstop um 6% an, anstatt weiter einzubrechen.

Das wilde Gerücht um eine neue Goldwährung der BRICS-Staaten, die den Dollar obsolet machen sollte, sowie der gleichzeitige Bruch einer wichtigen Unterstützung im USD-Index, verleitete Spekulanten auf einen fallenden Dollar zu wetten, just als dieser sein Tief ausbildete. Ganz so, als hätte man dieses Gerücht absichtlich gestreut, um den Markt für großes Geld liquide zu machen. Womöglich handelt es sich nicht um einen Zufall, dass unerfahrene Investoren und Anleger gerade dort in den Markt getrieben und letztlich abgefischt wurden.

Die Positionierung der Spekulanten am Terminmarkt hatte im Vorfeld bereits historische Extremwerte für den USDX, den Euro und das britische Pfund erreicht. Deshalb und weil die Fundamentaldaten klar für eine Dollarstärke sprachen, war ich bereits im Vorfeld sehr bullisch für den US-Dollar.

Als die Märkte durchdrehten und ein irrationaler Abverkauf einsetzte, ließen wir uns nicht beirren, schenkten der Zeitungsente um eine Goldwährung keinen Glauben und ich nutze mit meinen Abonnenten bei www.blaschzokresearch.de den Abverkauf für einen LONG-Einstieg beim USD-Index bei 99,6 Punkten. Ich sah hier eine große mittelfristige Trendwende auf den Euro, den USDX und das britische Pfund zukommen.

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Entgegen der Markterwartung stieg der US-Dollar um 6% an


Interessanterweise hielt sich der Goldpreis während der jüngsten Dollarrallye bemerkenswert stabil und handelt aktuell unterhalb des Abwärtstrends, der bei ca. 1.935 $ verläuft, während die Unterstützung bei 1.900 $ liegt. Es ist unwahrscheinlich, dass Spekulanten vor der Notenbanksitzung am Mittwochabend noch einen Ausbruch in die ein oder andere Richtung forcieren werden, doch wäre auch ein Abfischen mit einem Fehlausbruch denkbar.

Der Zinsentscheid und insbesondere die Zinserwartungen der FED-Mitglieder sollten eine Entscheidung am Goldmarkt herbeiführen. Ist die FED sehr hawkish, würde dies einen Bruch der Unterstützung am Goldmarkt und einen folgenden Abverkauf gen 1.800 $ nach sich ziehen. Ist die Fed hingegen dovish, so wird der Goldpreis über seinen Abwärtstrend ausbrechen und so die Handelsspanne zwischen 1.900 $ auf der Unterseite und 1.980 $ auf der Oberseite nochmals einige Wochen oder Monate intakt bleiben.


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