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Defla XXL – "Dot Plot" und die Konsequenz

01.10.2023  |  Christian Vartian
Die Mangelteuerung durch Kampfhandlungen, Handelsabbruch, Energieembargopreiswirkungen, Weizenhandelsstörung, Futtermittelversorgungsstörung ... nimmt wieder zu, die Auswirkungen sickern in die Wirtschaft.

Die Aussage des neuen Punktdiagramms "Dot Plot" der FED von letzter Woche ist, dass die Zinssätze länger höher bleiben werden. Warum jetzt der Deflationsschock? Hier der Zusammenhang: Die GELDMARKTZINSSÄTZE der FED im USD sind vor etwa 18 Monaten in einer brutalen Spirale angehoben worden. Die GELDMARKTZINSSÄTZE liegen jetzt bei 5,25 bis 5,50%.

Ganz wichtig ist dabei die Zeit: Sie sind sehr schnell gestiegen, sie sind daher noch nicht lange hoch. Das bedeutet, diese enormen Zinssätze treffen neue Kredite, Kreditkartenschulden, Kontoüberziehungen, seit einenhalb Jahren aufsteigend.

Nur, diese Art von Schulden sind nicht die einzigen und sie sind nicht die Mehrheit der Schulden. Die Mehrheit der Schulden – noch, denn Zeit ist wichtig – sind längerfristige Schulden mit 5, 10 ... Jahren Laufzeit. Diese liegen noch auf dem alten, extrem niedrigen Zinsniveau.

Und daher geht es für die Schuldner darum, dass diese längerfristigen Schulden im Zinssatz nicht oder nur wenig steigen. Das ist ein komplexer Zusammenhang: Diese längerfristigen Schulden werden Vertrag für Vertrag, Anleihe für Anleihe, Hypothek für Hypothek fällig, keiner weiß genau, wieviel wann.

Danach müssen diese zum KAPITALMARKTZINSSATZ (Staatsanleihenzinssatz plus kräftigem Aufschlag) refinanziert werden. UND DANN WIRD DIE ZINSERHÖHUNG PLÖTZLICH SPÜRBAR.

Bisher, weil erst 18 Monate die Zinsen angehoben wurden, ist dies für viele Verträge, Anleihen, Hypotheken noch nicht spürbar. Genau deshalb ging die Konjunktur und der Konsum munter weiter, weil die Zinserhöhungen "noch nicht ankamen". Natürlich kämen die Zinserhöhungen bei jedem Kreditnehmer an, falls die Zinsen ewig so hoch blieben.

Das nahm die Mehrheit der Marktteilnehmer aber nicht an. Sie nahm an, dass die meisten Kredite die Zinserhöhungen nie spüren werden, weil bis zum Zeitpunkt des Auslaufens der alten, zinsbilligen Verträge, Anleihen, Hypotheken … die Zinsen schon wieder gesenkt sein würden. Und diese Hoffnung wird jetzt zerstört durch den neuen "Dot Plot" der FED, der sagt, die Zinsen bleiben länger hoch. Das löst aufgrund des oben angeführten Zusammenhanges Deflationspanik aus.

Kurse der US-Staatsanleihen kräftig gefallen:

10 Jahre

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2 Jahre

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Damit KAPITALMARKTZINS der entsprechenden Periode kräftig gestiegen und natürlich

Aktien

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wie Gold & Co.

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kräftig gefallen.

Präzisest ausgedrückt sind diese nicht gefallen, sondern ein plötzliches Verschwinden von USD auf der X-Achse hat die X-Achse nach oben geschoben. Deswegen sehen die Charts von SPX 500 und Gold auch fast gleich aus.

BitCoin unberührt

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was bedeutet: Da ist derzeit kein Kredit drinnen, daher auch derzeit keine Auswirkung.


© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com



Hinweis Redaktion: Christian Vartyan ist Referent (am Freitag, den 10.11.) auf unseren neuen Veranstaltung "Forum ONE", die die "Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse" nach 18 Jahren ablöst. Das Event findet am 9. und 10. November 2023 in München statt.

Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.



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