Fundamentale Überbewertung wie 1929 – Great Depression 2.0 ante portas: Statt deflationäre, dieses Mal inflationäre Zerstörung?!
02.10.2023 | Dr. Uwe Bergold
Bei der Betrachtung unseres strategischen Investmentkonzeptes anhand des Shiller-KGV´s (Fundamentale Bewertungskennzahl), visualisierte sich im Juli 2023 ein CAPE (Cyclically Adjusted Price Earnings Ratio) von 31. Obwohl das reale Allzeithoch ("Alles-Blasen-Hoch") im März 2000 bei 44 und das "Echo-Blasen-Hoch" im November 2021 bei 38 lag, zeigt das aktuelle CAPE mit 31 noch immer knapp die gleiche historische Überbewertung wie am Top von 1929, am Beginn der "Great Depression" (siehe hierzu Abbildung 1).
Nach dem zweifachen Kurseinbruch (Aktien und Immobilien) von jeweils größer als 50 Prozent in den 2000er Jahren und der – aufgrund von QE, ZIRP und NIRP – anschließenden künstlichen Erholung in den 2010er Jahren, steht nun der finale Kollaps des Anleihemarktes (Zinsexplosion aufgrund von Kaufkraftimplosion der Papierwährungen) in den 2020er Jahren auf der Agenda.
Das säkulare 40-jährige Zins- und gleichzeitig zyklische Rohstoff-Tief im März/April 2020 war der Ausgangspunkt für die finale Rohstoff-Hausse und finale Renten-Baisse in diesem Jahrzehnt. Die wirtschaftliche und geopolitische Krise, welche zum Jahrtausendwechsel – mit der höchsten fundamentalen Aktienmarktbewertung aller Zeiten (Shiller-KGV von 44) und gleichzeitig dem Beginn des "War on Terror" (11.09.2001) – begann, wird erst bei einer epochal fundamentalen Unterbewertung (Shiller-KGV von << 7,5), bei gleichzeitig epochalem "Kriegschaos", am Ende dieses Jahrzehnts – höchstwahrscheinlich extrem inflationär – enden.
Wir haben gerade erst den finalen dritten Akt des inflationären Depressions-Dramas begonnen. In diesem Jahrzehnt wird derjenige der Gewinner sein, der real (in Gold bewertet) am wenigsten verliert! Nominal – in Papierwährungen bewertet – können durchaus noch alle Millionäre, Milliardäre oder sogar Billionäre werden (siehe hierzu Hyperinflation in Weimar oder aktuell in Venezuela)!
Auch bei der Betrachtung des, zum CAPE gehörenden, Aktienindex S&P 500, zeigt sich das Ende der zyklischen Hausse mit Beginn des aktuellen Jahrzehnts. Während die Aktien in US-Dollar nominal munter weiter steigen (seit dem realen Allzeithoch in 2000 mit +175% in USD bewertet), generierten sie real – in Gold bewertet – bereits ihr zyklisches Hoch am Ende des 2010er Jahrzehnts (seit dem realen Allzeithoch in 2000 mit - 60% in Gold bewertet).
Während die reale Bewertung in Gold den zyklischen Trendwechsel letztendlich noch immer nicht vollzogen hat (Kapitalfluss in Aktien und in Gold hält sich derzeit noch die Waage), zeigt das S&P 500 (Standardaktien) – MSCI World Commodity Producer (Rohstoffaktien) – Ratio doch eindeutig den bereits vollzogenen Wechsel (siehe hierzu Abbildung 2). Kapital, welches aus dem Aktien-, Immobilien- und Anleihemarkt abgezogen wird, fließt eindeutig – seit Beginn des aktuellen Jahrzehnts – in den Rohstoff(aktien)markt, bisher vorrangig in den Energiesektor.
Bereits im März 2015 wiesen wir in unserem Marktkommentar "Rohstoff- und Kriegszyklen gehen immer Hand in Hand" auf diese kommende finale Entwicklung bei Rohstoff(aktien) im 2020er Jahrzehnt hin. Hierzu konnte man unter anderem Folgendes lesen:
"… Langfristig profitiert die Anlageklasse Rohstoffe am meisten von der expansiven Geldpolitik, da - wie bereits erwähnt - in dieser Zeit die zinstragenden Anlageklassen inflationsbereinigt Kapital vernichten. Seit dem Jahr 2000 (letztes säkulares Wirtschaftshoch) sind der DAX, der REXP und der Deutsche Immobilien-Index inflationsbereinigt im Minus.
Alles was in den vergangenen 15 Jahren ablief könnte man - aufgrund der strukturellen Geldentwertung - unter monetärer Illusion bezeichnen. Langfristig korrelieren nur Gold und Rohstoffe positiv zur Inflation. Je näher sich eine säkulare Rohstoff-Hausse dem Ende zubewegt, desto dynamischer werden die Ausschläge. Verursacht wurden diese extremen Rohstoffpreisanstiege am Ende jeder Hausse durch sich immer massiv zuspitzende Geopolitik [ausnahmslos finanziert über Staatsverschuldung und somit durch Inflation] …“
Abb. 1: Shiller CAPE-Ratio von 01/1971 bis 07/2023
Quelle: Prof. Robert Shiller – Yale University, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold
Quelle: Prof. Robert Shiller – Yale University, bearbeitet durch Dr. Uwe Bergold
Nach dem zweifachen Kurseinbruch (Aktien und Immobilien) von jeweils größer als 50 Prozent in den 2000er Jahren und der – aufgrund von QE, ZIRP und NIRP – anschließenden künstlichen Erholung in den 2010er Jahren, steht nun der finale Kollaps des Anleihemarktes (Zinsexplosion aufgrund von Kaufkraftimplosion der Papierwährungen) in den 2020er Jahren auf der Agenda.
Das säkulare 40-jährige Zins- und gleichzeitig zyklische Rohstoff-Tief im März/April 2020 war der Ausgangspunkt für die finale Rohstoff-Hausse und finale Renten-Baisse in diesem Jahrzehnt. Die wirtschaftliche und geopolitische Krise, welche zum Jahrtausendwechsel – mit der höchsten fundamentalen Aktienmarktbewertung aller Zeiten (Shiller-KGV von 44) und gleichzeitig dem Beginn des "War on Terror" (11.09.2001) – begann, wird erst bei einer epochal fundamentalen Unterbewertung (Shiller-KGV von << 7,5), bei gleichzeitig epochalem "Kriegschaos", am Ende dieses Jahrzehnts – höchstwahrscheinlich extrem inflationär – enden.
Wir haben gerade erst den finalen dritten Akt des inflationären Depressions-Dramas begonnen. In diesem Jahrzehnt wird derjenige der Gewinner sein, der real (in Gold bewertet) am wenigsten verliert! Nominal – in Papierwährungen bewertet – können durchaus noch alle Millionäre, Milliardäre oder sogar Billionäre werden (siehe hierzu Hyperinflation in Weimar oder aktuell in Venezuela)!
Abb. 2: S&P 500 in USD, in GOLD und im Ratio gegenüber dem MSCI World Commodity Producer Index von 01/1960 bis 09/2023
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold
Auch bei der Betrachtung des, zum CAPE gehörenden, Aktienindex S&P 500, zeigt sich das Ende der zyklischen Hausse mit Beginn des aktuellen Jahrzehnts. Während die Aktien in US-Dollar nominal munter weiter steigen (seit dem realen Allzeithoch in 2000 mit +175% in USD bewertet), generierten sie real – in Gold bewertet – bereits ihr zyklisches Hoch am Ende des 2010er Jahrzehnts (seit dem realen Allzeithoch in 2000 mit - 60% in Gold bewertet).
Während die reale Bewertung in Gold den zyklischen Trendwechsel letztendlich noch immer nicht vollzogen hat (Kapitalfluss in Aktien und in Gold hält sich derzeit noch die Waage), zeigt das S&P 500 (Standardaktien) – MSCI World Commodity Producer (Rohstoffaktien) – Ratio doch eindeutig den bereits vollzogenen Wechsel (siehe hierzu Abbildung 2). Kapital, welches aus dem Aktien-, Immobilien- und Anleihemarkt abgezogen wird, fließt eindeutig – seit Beginn des aktuellen Jahrzehnts – in den Rohstoff(aktien)markt, bisher vorrangig in den Energiesektor.
Bereits im März 2015 wiesen wir in unserem Marktkommentar "Rohstoff- und Kriegszyklen gehen immer Hand in Hand" auf diese kommende finale Entwicklung bei Rohstoff(aktien) im 2020er Jahrzehnt hin. Hierzu konnte man unter anderem Folgendes lesen:
"… Langfristig profitiert die Anlageklasse Rohstoffe am meisten von der expansiven Geldpolitik, da - wie bereits erwähnt - in dieser Zeit die zinstragenden Anlageklassen inflationsbereinigt Kapital vernichten. Seit dem Jahr 2000 (letztes säkulares Wirtschaftshoch) sind der DAX, der REXP und der Deutsche Immobilien-Index inflationsbereinigt im Minus.
Alles was in den vergangenen 15 Jahren ablief könnte man - aufgrund der strukturellen Geldentwertung - unter monetärer Illusion bezeichnen. Langfristig korrelieren nur Gold und Rohstoffe positiv zur Inflation. Je näher sich eine säkulare Rohstoff-Hausse dem Ende zubewegt, desto dynamischer werden die Ausschläge. Verursacht wurden diese extremen Rohstoffpreisanstiege am Ende jeder Hausse durch sich immer massiv zuspitzende Geopolitik [ausnahmslos finanziert über Staatsverschuldung und somit durch Inflation] …“