Die Weitsicht - der 144.000 unscheinbaren Macher
03.10.2023 | Nicht von Belang
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Gehen wir kurz auf drei Details ein: das Siegel, die Zahl und die kritische Masse Versetzen Sie sich in die Lage all jener, die das Wort GOTTES überliefert und irgendwann niedergeschrieben haben. Seine Lehren und Botschaften mussten so "archiviert" werden, dass diese irgendwann in einer sehr, sehr fernen Zukunft und zum richtigen Zeitpunkt entschlüsselt bzw. verstanden werden. Sie lösten es, indem sie sich u.a. der symbolischen (Bild-)Sprache bedienten.
1.) Das Siegel
Ein Siegel (von lateinisch sigillum "Bildchen“) ist eine Insigne (von lateinisch insigne "Kennzeichen“). Wer also das "Siegel Gottes" "trägt", ähnelt ihm in Form einer Gemeinsamkeit, die beide verbindet sowie kennzeichnet bzw. an der beide erkannt werden können. Das heißt nicht, dass der Versiegelte selbst ein Gott ist. Es bedeutet "nur", dass sich sein Bewussteins aus der Gefangenschaft der Dualität bereits gelöst und damit die Voraussetzung für den Aufstiegsprozess (auf dem Weg hin/zurück zu GOTT), endgültig gemeistert hat.
Metapher: Ein an einem Fliesband stupide Arbeitender schert aus seinem Umfeld aus und beginnt in Eigenregie und Selbstverantwortung an einer Lehranstalt eine Weiterbildung. Dabei nimmt er bewusst Beeinträchtigungen in Kauf: Er opfert seine Freizeit, übernimmt das Finanzielle, ist möglicherweise dem Argwohn des einen oder anderen Kollegen ausgesetzt, etc.. Tagtäglich büffelt er, um mit dem neu erworbenen Wissen alle Prüfungen bestehen zu können. Am Ende der Ausbildung hält er stolz den Meisterbrief in Händen.
Dieses Zeugnis ist die "Gemeinsamkeit“ und das "Kennzeichen“ aller ehemaligen Schüler der Meisterschule, unabhängig vom erlernten Beruf, der Branche, dem Alter, dem Geschlecht, dem Aussehen, der Herkunft und der Religion. Der Eintrag in die Handwerksrolle stellt die "Versiegelung“ dar.
In der Folge ist der neu gebackene Meister (= Versiegelter) autorisiert und ermächtigt im Namen der Kammer (= GOTT) einen handwerklichen Betrieb verantwortungsvoll zu führen.
2.) Die Zahl 144.000
Jesus wurde als Jude in Israel geboren. Als er in seinem Heimatland die zwölf Schüler (Jünger) erwählte, folgten diese ihm auf seinem inländischen Pilgerpfad. Laut Überlieferung des Alten Testaments (Tanach) bildeten die zwölf Stämme der Israeliten, das Volk Israel. Ferner wird verlautbart, dass exakt jeweils 12.000 aus jedem der zwölf Stämme Israels nach der Öffnung des sechsten Siegels errettet bzw. verschont werden. Insgesamt handelt es sich somit um 12 x 12.000 = 144.000 Versiegelte, die in den Genuss einer "Rettung“ kämen. Aber kann das so 1:1 stimmen?
Übersetzen wir die abendländische Bildsprache ins Hier und Jetzt. Zoomen wir das Ganze auf, nach dem bzw. ähnlich dem Motto: "Wie im Kleinen, so im Großen“:
- Zu Lebzeiten hat Jesus in einem relativ kleinen, überschaubaren Areal "gewirkt“, welches chiffriert die Bezeichnung "Israel“ trägt. (Namensgleich mit dem erst im Jahr 1948 gegründeten Staat im Nahen Osten). Die 12 Jünger erhielten von ihm den Auftrag, seine Lehren und Botschaften über die damaligen Grenzen hinweg, in jeden Winkel dieser Welt zu tragen. Die Vorgabe wurde umgesetzt, dass Ziel erreicht. Das Resultat: Heute erstreckt sich Gottes Wort und Werk über den gesamten Planeten. Das kleine Areal mit Codenamen "Israel“ hat sich zu einer weltumspannenden "Wirkungsstätte“ gemausert.
- In dessen Folge symbolisieren die "Stämme Israels“ die unterschiedlichen Länder, Sprachen, Hautfarben und Religionen sowie die ethnische Herkunft, all jener gläubigen Menschen auf Erden, die IHM folgen.
Mag der eine oder andere Leser damit ein Problem haben – nicht so Apostel Paulus. In Römer 2:28+29 findet er eindeutige Worte, dass GOTT seine Gläubigen nicht an äußerlichen Merkmalen erkennt/definiert, sondern an der Liebe zu IHM – die sich nur im Herzen finden lässt. (siehe auch Römer 9:6-8).
Des Weiteren kann wikipedia.org entnommen werden, dass nach bisherigen wissenschaftlichen, wie auch archäologischen Erkenntnissen, für die biblische Stammesgeschichte keine historische Grundlage existiert. - Die Wortgruppe "das Volk Israel“ versinnbildlicht daher die Gesamtheit aller Gläubigen auf unserem Planeten, die an GOTT glauben. Es ist jene Gemeinschaft die IHM folgt.
Letztendlich kann festgehalten werden, dass sich die Zahl der 144.000 Versiegelten nicht auf eine Religionsgruppe oder einen Staat beschränkt! Alles andere wäre zudem unlogisch und ergäbe auch keinerlei Sinn! Denn warum sollte GOTT einen gläubigen Menschen auf dem richtigen Pfad bestrafen: Nur weil er im falschen Land aufgewachsen ist oder aufgrund seiner Abstammung, weil seine Mutter keine jüdische Identität vorweisen kann?
Denkt man noch einen Schritt weiter, würde laut der offiziellen Auslegung eine Bestrafung ausnahmslos alle Katholiken, Evangelisten etc. betreffen, inklusive ihrer Amtsträger (Priester, Pfarrer, Vikare, Bischöfe, Kardinäle, etc.) sowie Ordensleute (Nonnen und Mönche). Auch der angebliche Vertreter Gottes auf Erden, der katholische Papst, würde nicht zu den 144.000 Auserwählten zählen, die nach allgemeiner Auffassung der Kirche errettet (!) werden.
3.) Die kritischen Masse:
Im Allgemeinen wird das Erreichen der "Kritischen Masse“ als ein Schwellenwert/Zeitpunkt angesehen, an dem eine Kettenreaktion beginnt (Kernphysik) oder die Eigendynamik das Ruder übernimmt (Ökonomie/Politik). Dieser Wert liegt in aller Regel nicht über 50%, wie allgemeinen angenommen wird, sondern meist deutlich darunter.
Die Zahl 144.000 offenbart somit nicht nur den eigentlichen Schwellenwert (bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Erde), sondern mit Erreichen bzw. Überschreiten dieser Zahl, auch eine Änderung -in aktuellem Fall- den Beginn des Aufstiegsprozesses.
Kommen wir zur Offenbarung 7:9
Nun mag das bisherige ziemlich abenteuerlich klingen oder abstrus wirken, insbesondere dann, wenn bereits eine andere Meinung beim Leser vorherrscht.
Betrachten wir daher den Folgevers in der Johannesapokalypse unter dem Aspekt, ob die voran gegangenen Aussagen jenen Vers als logischen Folgeschritt bestätigen oder nicht. Nach der Aufzählung der 12 Stämme in Offenbarung 7:5-8 folgt Vers 7:9, Zitat (aus der Einheitsübersetzung):
"Danach sah ich und siehe, eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen;
niemand konnte sie zählen.
Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.“
niemand konnte sie zählen.
Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.“
Zur Erinnerung: Die beiden Verse (7:4 und 7:5) informieren darüber, dass so lange "keinem“ ein "Schaden“ zugefügt wird, bis die Zahl der 144.000 Versiegelten erreicht ist. Das ist auch vollkommen schlüssig, da im Vorfeld niemand exakt wissen kann, wie lange die Versiegelten für ihre Aufgabe (die Erschaffung und Stabilisierung einer neuen Zeitschiene (= als "Alternative“, wie auch als "Schutzraum für das Kommende“)) benötigten.
Dass die 144.000 unter dem Schutz von GOTT stehen, muss nicht separat erwähnt werden. Wie aber steht es um die zweite von den drei Gruppen? Zu dieser gehören all jene, die sich bereits für GOTT (bzw. für seine Lehren) entschieden haben, aber in ihrer Entwicklung zeitlich "hinter her hinken"? Eigentlich bräuchten sie nur etwas mehr Zeit, um aus dem Gefängnis der Dualität endgültig ausbrechen zu können. Werden diese genau so hart bestraft, wie die "Übeltäter“ in der dritten Gruppe? Die Antwort lautet: Ja, sofern es sich um einen ungerechten Gott handelt; ein Nein, wenn es sich um den wahren GOTT handelt.
Das erste Wort im Vers 7:9 beginnt mit "Danach ..." und bezieht sich auf das Erreichen der Zahl 144.000. Wir erfahren weiter, dass eine riesige Menschenschar aus allen Erdteilen (Codename "Israel") IHM folgt bzw. zum Thron gefolgt sind. Es waren ausschließlich Menschen in einem weißen Gewand. Die Bedeutung der Farbe Weiß sollte ein jeder Leser selbst deuten können. Den restlichen Versen des 7. Kapitels kann entnommen werden, wie es dieser "zweiten Gruppe" ergeht und ob sie ebenso geschützt sind, wie die Versiegelten.
Eine Quelle, zum Nachlesen: https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/offb7.html
Der Vollständigkeit halber soll erwähnt werden, dass Kapitel 8 (und folgende) ausschließlich dem dritten Lager gewidmet ist. Dort kann nachgeschlagen werden, was jenem Teil der Weltbevölkerung widerfahren könnte, wenn das "Danach“ eintritt - zumindest steht es so in der Bibel!
Resümé
Jeder erwachsene Mensch entscheidet ganz allein für sich, ob und welcher Gruppe er angehören möchte.
Es ist sein Entschluss, ganz allein sein eigener! Niemand kann und wird ihm diese Entscheidung abnehmen!
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PS: Ist Ihnen das Entscheidende in Form einer unscheinbaren Kleinigkeit aufgefallen?
Die Welt da draußen gibt uns permanent Dinge vor, zwischen denen wir uns entscheiden sollen. Zum Beispiel: für Produkte aus der Werbung, für Kandidaten einer politischen Wahl, zwischen den beiden Mannschaften eines (Fußball-)Spiels, zwischen Mainstream- und alternativen Medien, den Aussagen in der Bibel oder der Quintessenz dieser Abhandlung.
Aber warum sollen wir uns ständig mit fremden Dingen beschäftigen oder uns für Vorgaben Dritter entscheiden bzw. uns einer Gruppe zugehörig fühlen? In Kurzform: Wieso sollen wir uns fortlaufend entscheiden, also reagieren, jedoch nicht agieren?
Zu jedem Zeitpunkt existiert die Möglichkeit des reinen Seins, im Hier und Jetzt – den identischen Weg der Schöpfung zu gehen! So wie es die Natur tagtäglich seit Jahrmillionen vorgibt: In einer Symbiose danach zu streben, zu wachsen, zu gedeihen und sich fortzupflanzen!
Dafür erfordert es keine Gesinnung, sondern lediglich den aktiv gezielten "Anschluss“ an einen übergeordneten Geist (dem Schöpfer allen Seins), der sich erst dann entfalten könnte.
Hingegen birgt eine Gruppenzugehörigkeit immer die Gefahr einer Unterordnung, die die Natur in dieser Form selbst nicht kennt bzw. nicht vorsieht. (Von den unkalkulierbaren Risiken und den zerstörerischem Kräften, die von einer fehlgeleiteten Gruppendynamik ausgehen könnten, gänzlich abgesehen.)
Die Natur selbst trägt nur das Lebendige, das Streben nach Wachstum, die Weiterentwicklung, die Reproduktion sowie die Nutzung von Synergien in sich. Dies alles erfordert keine Hierarchie, Unterwerfung oder Ausbeutung, sondern beruht ausschließlich auf einer Art Eigendynamik aus Bestrebungen und Bewegungen (Energie).
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