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Die Energiewende ist krachend gescheitert

10.10.2023  |  Marc Friedrich
- Seite 2 -
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Quelle: Querschuesse.de


Ein Witz, denn das offizielle Postulat bis 2030 lautet 115 GW installierte Leistung aus Windenergie. Aktuell ist man erst bei 58,5 GW angelangt. Und man darf nicht vergessen: Die Rede ist hier von nicht grundlastfähiger Windkraft. Denn Speicher sind aktuell noch nicht vorhanden, um den gewonnen Strom bei Bedarf auch abrufen zu können. Auch in der EU will man bis 2030 jährlich 20 GW an Offshore Windkraftanlagen bauen, die Industrie sagt möglich sind aber maximal 7 GW.

Doch das sind bei weitem nicht die einzigen Probleme, die sich bei der Windkraft auftun. Man fragt sich, wie man den Ausbau schaffen will bei einem anhaltendem Fachkräftemangel und den nach wie vor strapazierten Lieferketten. Dazu kommt der enorme Materialbedarf der Erneuerbaren Energieträger. Allein für das Fundament eines Windrads werden bis zu 1000 Tonnen Beton benötigt.

Nach Ende der Laufzeit landen die tonnenschweren Rotorblätter dann auf dem Sondermüll. Darüber hinaus sind Windkraftanlagen, insbesondere Offshore-Windparks, in der Regel auf seltene Erden angewiesen, wie beispielsweise Neodym, das hauptsächlich in China abgebaut und verarbeitet wird. Somit sind neue Abhängigkeiten bereits heute vorprogrammiert. Als ob man nichts aus den letzten Jahren gelernt hätte.

Aber ganz abgesehen davon muss man einfach konstatieren, dass Deutschland in weiten Teilen durch Wind- und Sonnenarmut geprägt ist. Selbst wenn ordentlich Strom in den windstarken Regionen Norddeutschlands produziert wird, so fehlen nach wie vor die Leitungen, die den Strom in den Süden transportieren.

Es ist und bleibt nichts weiter als ein Märchen und so entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass nun ausgerechnet im Rheinhardswald, dem Märchenwald der Brüder Grimm, Hessens größter Windpark entsteht.

Sinnbildlich für diese missglückte Energiewende steht Siemens Energy. Das Unternehmen meldete erst kürzlich einen Quartalsverlust von sage und schreibe drei Milliarden Euro. Allein die Reparaturkosten der Onshore- und Offshore-Windparks belaufen sich auf eine Milliarde Euro.


Das Problem des Geisterstroms

Die fehlende Speicherkapazität führt uns direkt zum nächsten Problem, von dem man in der Politik gerne nichts wissen möchte. Die Rede ist vom sogenannten “Geisterstrom”. Denn selbst wenn dann mal der Wind kräftig bläst, kann es passieren, dass die Windräder zu viel Strom produzieren, sodass diese aufgrund mangelnder Speicherkapazitäten und Transportmöglichkeiten abgeschaltet werden müssen. Und auch hier sprechen die Zahlen und Fakten eine eindeutige Sprache.

Wie der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft schätzt, wurden allein 2022 rund drei Milliarden Kilowattstunden Windkraft, die von Anlagen an Land hätten produziert werden können, abgeregelt. Das verursacht natürlich enorme Kosten. So gibt die Bundesnetzagentur an, dass diese im Jahr 2021 bei mehr als 800 Millionen Euro gelegen haben.


Geht es wirklich um Klimaschutz?

Man kann sich aktuell die Frage stellen, ob es der Bundesregierung wirklich um Klimaschutz geht. Denn falls es das täte, so hätte man die AKWs am Netz gelassen. Sogar die Wissenschaftssendung Quarks des WDR hatte das im Jahr 2021 bestätigt. Hätte man alle sechs der damals aktiven AKWs weiter betrieben, so hätte man 69 Millionen Tonnen CO2 (rund zehn Prozent der jährlichen Emissionen Deutschlands) einsparen können.

Doch man hat sich gegen diesen Weg entschieden und den Preis dafür zahlen nun die Endverbraucher und die Firmen. Immer mehr Unternehmen kehren dem Land den Rücken zu. Die Zahlen sind erschreckend. Laut einer Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft denkt mittlerweile jedes vierte mittelständische Unternehmen (26 Prozent) daran, das eigene Geschäft aufzugeben.

Jeder vierte (22 Prozent) denkt sogar über eine Verlagerung ins Ausland nach. So kann man auch seine Klimaschutzziele erreichen. Denn wo nicht mehr produziert wird, da fallen auch keine CO2-Emissionen an. Das Fatale ist jedoch, dass im Ausland – wie zum Beispiel in China – unter schlechteren Umweltstandards produziert wird.


Lösungsvorschläge

Doch es gibt Lösungen. Wie in einem meiner letzten Beiträge dargelegt, sollte die Politik ihre jetzige Energiepolitik überdenken. Folgende Maßnahmen sollten sofort umgesetzt werden:
  • 180 Grad Wende bei der Energiepolitik. Dazu zählt insbesondere die Rückkehr zur Atomkraft. 8 AKWs könnten reaktiviert werden.
  • Kohleausstieg überdenken. Übergangsweise die Kohle- und Gasförderung reaktivieren.
  • Massive Investitionen in Forschung, insbesondere in die Speichertechnologie.

Am Ende hätte man sogar eine Win-Win-Situation, denn es würde dank der gesunkenen Energiekosten nicht zu einer Abwanderung von Industrien kommen, der Staat hätte höhere Einnahmen und könnte mehr in die Erforschung neuer Speichertechnologien investieren, die dann am Ende tatsächlich Marktreife erlangen. Vor allem würde man so verhindern, dass die Industrie dorthin abwandert, wo die Energiekosten am geringsten sind (z.B. China) und wo unter deutlich höherem CO2-Ausstoß produziert wird.


Fazit: Die dümmste Energiepolitik der Welt

Deutschland betreibt bereits seit Jahren die dümmste Energiepolitik der Welt. So titelte das Wall Street Journal bereits im Jahr 2019. Dieser Tage wird uns jedoch wieder schmerzhaft vor Augen geführt, dass die Autoren damit zu 100 Prozent richtig lagen. Auch ich warne bereits seit längerem vor den Folgen einer von Ideologie geblendeten Energiepolitik, deren Folgen nun immer mehr zu Tage treten. Die Gefahr einer anhaltenden Deindustrialisierung ist akut, doch bis die Politik die Warnzeichen wahrnimmt, ist es wahrscheinlich bereits zu spät.


© Marc Friedrich
www.friedrich-partner.de


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