Rohöl: Korrektur im Aufwärtstrend!

Im Zeitraum von August 2007 bis November 2007 legten die Kurse des Rohöls, bezogen auf den aktuellen Januar-Future, um mehr als 44% zu. Mit dem Überschreiten des aus dem Juni 2006 resultierenden Hochs bei 80,90, wurde im Oktober 2007 aus charttechnischer Sicht ein wichtiges langfristiges Kaufsignal generiert. Von diesem Zeitpunkt ausgehend beschleunigte sich die Aufwärtsbewegung und erreichte am 21. November mit 98,70 ihr vorläufiges Bewegungshoch.

Im Gesamtkontext befindet sich Rohöl aus der langfristigen Perspektive des Monatscharts eindeutig in dem eingezeichneten etablierten Aufwärtstrendkanal.

Betrachtet man jedoch lediglich den Notierungsstab des Novembers, so hat dieser einzelne Umkehrstab aufgrund der Länge des "Dochts" und dem Schlusskurs bei 88,65 auf dem absoluten Monatstief einen bearishen Charakter.
Ein solches "buying climax" leitet häufig eine Korrektur im bestehenden Trend oder eine Umkehrformation ein. Auch die japanische Candlestickanalyse hat mit den Monaten Oktober und November die bearishe Zweibarformation„Harami Bearish“ ausgebildet.

Aufgrund der aktuellen Trendstärke und der Tatsache, dass wir für eine obere Umkehrformation noch mindestens drei Monate benötigen, ist die Korrektur innerhalb des bestehenden Aufwärtstrendkanals die wahrscheinlichste Variante.

Um nun den möglichen Korrekturbereich auszuloten nimmt man das Fibonacci-Retracement auf die Aufwärtsbewegung von Januar 2007 bis November 2007 zur Hilfe: Das 38,2%ige Korrekturniveau befindet sich bei 82,50, das 50%ige Korrekturniveau bei 77,50 und das "große" 61,8%ige Korrekturniveau bei 72,50.

Der alte Widerstandsbereich des Ross-Hakens (RH) aus dem Juni 2006 bei 80,90 stellt nun einen ersten harten Unterstützungsbereich dar. Dieser Zusammenhang in Kombination mit dem Fibonacci-Korrekturniveau deutet eine Minimalkorrektur bis etwa 81 und eine Maximalkorrektur bis 72,50 an, ohne den langfristigen Aufwärtstrend zu gefährden.



Zusammenfassend lässt sich jetzt festhalten, dass der langfristige Aufwärtstrend intakt ist und die langfristigen Erfolgswahrscheinlichkeiten weiter auf der Kaufseite zu sehen sind. Langfristige Trendindikatoren, wie der Monats-MACD untermauern diese Einschätzung und bleiben weiterhin auf Kauf. Insbesondere bei Kursen über 98,70 würde erneut ein langfristiges Kaufsignal generiert werden. Kurse um 110 sind bei diesem Szenario nicht unwahrscheinlich.

Mittelfristig deuten die oben beschriebenen Ereignisse auf eine Unterbrechung des Primärtrends hin, so dass Kurse zwischen 78,50 bis 82 durchaus vorstellbar sind. Vollends aufgegeben werden müsste dieses langfristig bullishe Szenario mit Kursen unter unterhalb der ansteigenden Trendkanallinie bei momentan 69.


© Björn Heidkamp
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