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Bitcoin für alle - das Bitcoin ETF ist da!

15.01.2024  |  Marc Friedrich
Das Drama hat ein Ende. Der lang ersehnte Bitcoin-Spot-ETF ist endlich da. Bitcoin ist mit seinen 15 Jahren endgültig in der traditionellen Finanzwelt angekommen. Damit ist jetzt schon eine Prognose aus meinem neuesten Buch eingetroffen, welches vom Timing nicht besser sein könnte. Auch dass die Zulassung zu einem Verkauf und somit sinkenden Kursen führt, hat sich bestätigt. Wie geht es nun weiter? Sollte man das ETF kaufen oder Bitcoin direkt kaufen? Wann sollte man kaufen und was sind die Chancen und Risiken?


SEC-Drama

Vorab: Schon einen Tag vor der offiziellen Zulassung haben die Korken geknallt, nachdem Gary Gensler, Chef der US-Wertpapieraufsichsbehörde (SEC), einen Tweet veröffentlichte, indem er die Genehmigung aller Bitcoin-ETFs verkündete. Der Markt verfiel sofort in Euphorie. Der Bitcoin-Kurs stieg in weniger als zwei Minuten von etwa 46.600 Dollar auf fast 48.000 Dollar. Das Internet glühte nur so vor Jubelmeldungen und Memes. Es gab nur ein Problem: Der Tweet der SEC war eine Falschmeldung.

Die Bitcoin-Spot-ETFs waren gar nicht zugelassen worden, denn schon wenige Minuten später wurde von der SEC bekannt gegeben, dass der Twitter-Account der SEC gehackt worden war und Unbefugte offenbar eine Nachricht abgesetzt hatten. Schnell machte auch das Gerücht die Runde, dass der Hack nur eine Ausrede der SEC sei, doch X bestätigte wenige Zeit später, dass der Account tatsächlich gehackt worden sei. Wie sich schnell herausstellte, hatte die SEC wohl kein zusätzliches Sicherheitsverfahren (2FA) benutzt.

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Quelle: https://twitter.com/SECGov/status/1744837121406349714


Spott und Häme waren natürlich groß, weil die Aufgabe der SEC der Schutz der Investoren ist und man es augenscheinlich nicht mal schafft, sich selbst zu schützen. Selbst Edward Snowden äußerte sich zu Genslers Patzer mit den Worten “Get your shit together Gary” (Reiß dich zusammen, Gary).


Vor- und Nachteile

Vorteile: Erstmalig ist der Kauf von Bitcoin für alle problemos möglich, denn bei den ETFs handelt es sich um regulierte Finanzprodukte, die man bequem über den eigenen Broker erwerben bzw. veräußern kann. Das macht ein Investment in erster Linie dadurch natürlich viel einfacher und unkomplizierter. Außerdem muss man sich keine Gedanken bezüglich der Verwahrung machen. Also sozusagen ein All-inclusive-Paket.

Ein großer Nachteil ist natürlich, dass man keinen direkten Zugriff auf die eigenen Coins hat. Nicht umsonst gibt es innerhalb der Bitcoin-Community den Slogan “not your keys not your coins”.

Wer also einen Bitcoin-ETF erwirbt, der muss sich im Klaren darüber sein, dass das mit der eigentlichen Bitcoin-Idee von Freiheit und Selbstbestimmung rein gar nichts zu tun hat. Ein ETF führt die Idee des Bitcoins demnach also ad absurdum. Außerdem gibt es noch einen steuerlichen Aspekt. Wer Bitcoin länger als ein Jahr hält, der muss keine Steuern auf mögliche Gewinne zahlen. Bei einem ETF kann dies anders sein und hier hängt es vor allem davon ab, ob der ETF einen Herausgebensanspruch für echte Bitcoin enthält oder nicht.


Wallstreet sucht neues Narrativ

Interessant war auch zu beobachten, dass kurz nach der Zulassung der Kurs von Ethereum (der zweitgrößten Kryptowährung) stark anstieg. Auch dafür gibt es eine logische Erklärung und die hat ebenfalls mit ETF-Phantasien zu tun.

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