Goldmarkt Update
18.12.2007 | Clive Maund
Normalerweise schauen wir in diesem Goldmarkt-Update nicht nach Fundamentaldaten, diesmal ist es jedoch sinnvoll, einen Blick auf die Auswirkungen des letzten Geniestreichs der US-Notenbank zu werfen. Die Notenbank hatte letzte Woche ihre verzweifelten Versuche angekündigt, die eine Kreditkrise abwenden sollen - und diese Versuche werden bedeutende Auswirkungen auf den Goldpreis haben.
Die US-Notenbank und die ausländischen Zentralbanken hatten angekündigt, gleich dem Zauberer, der das Kaninchen aus dem Hut zieht, 50 Mrd. Dollar heraufzubeschwören und dem System zuzuführen. Sie werden dies durch den Verkauf von Niedrigzinskrediten bewerkstelligen, die an jene gehen, die gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen wollen oder aber gar keine andere Wahl haben. Der hierbei wichtige Punkt ist folgender: die Notenbank wird letztendlich für die gemachten Kredite zur Verantwortung zu ziehen sein - und jeder weiß, dass die Notenbank, nur durch das simple Drücken von ein paar Tasten, Geld aus dünner Luft machen kann. Warum sollte man also bei lumpigen 50 Mrd. Dollar Halt machen - verglichen mit dem Liquiditätsproblem ist das so, als versuche irgendjemand, der gerade seinen Arm verloren hat und in Strömen blutet, diese Wunde mit einem kleinen Pflaster aus der Apotheke zu verarzten. Warum sollte man es denn nicht gleich richtig machen und 100 Mrd. Dollar schaffen - eine Billion vielleicht, oder aber - wie es uns die Weimarer Republik schon vorgemacht hat - gleich 10 oder 100 Billionen?
Die Notenbank braucht wie gesagt nicht mehr zu machen, als ein paar Tasten zu drücken und schon schwimmen sie in einem Meer von Geld und werfen mit lautem Geschrei bündelweise Geld in die Luft - in der realen Welt draußen, hinter den Abzäunungen, gibt es seit jeher nur ein begrenztes Angebot an Gütern und Dienstleistungen. Die Geldmengen kämpfen und konkurrieren um das begrenzte Angebot. In Folge dieser endlosen Ausbreitung von Liquidität muss es zur verstärkten Inflation kommen; wenn es ihnen gelingt, eine Kreditkrise und eine deflatorische Implosion abzuwenden muss es zur Inflationierung kommen - und da eine deflationäre Implosion katastrophale Folgen hätte, MUSS dies auch gelingen. Wie sie sehen, hat sich die Notenbank selbst in die Klemme gebracht und somit kann sie nicht anders, als das Geldangebot exponentiell zu steigern - eine solche Zwickmühle könnte sehr einfach in eine Hyperinflation münden. Wenn man das einmal begreift, dann wird einem auch klar, warum sie vor einigen Jahren damit aufhörten, das Geldangebot M3 zu veröffentlichen - seit dieser Zeit ist das M3 entgleist. Der einzige Einwand könnte nur in der Möglichkeit liegen, dass sie in Wirklichkeit eine Kreditkrise und eine deflationäre Explosion wollen - aus Gründen, wie sie im Artikel No Way Back von letzter Woche genannt wurden.
In Anbetracht der sich beschleunigenden Inflation: Was können Investoren tun, um ihr Vermögen zu schützen? Sie machen das, was sie auch in den 70er Jahren taten - physische Werte kaufen, harte Anlagen, Gold und Silber, Gemälde, Münzen, Briefmarken etc. - alles was Seltenheitswert besitzt und für das jeder, der verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Bargeld sucht, anstehen würde. Als die Notenbank letzte Woche ankündigte, die Liquidität hochzuschrauben, so war das nur ein erneuter Meilenstein auf dem Weg zur Hyperinflation. Dies ist nur ein weiterer Grund für den Goldkauf - als gäbe es schon nicht genug davon. Schauen wir uns Gold im Chart an, wie entwickelt es sich?
Im 3-Jahre-Chart können wir erkennen, dass sich Gold seit dem letzten Update von vor zwei Wochen schon recht gut oben gehalten hat - in Anbetracht der Stärke des Dollars, die damals ja auch vorhergesagt wurde. Es sieht ganz so aus, als könnte es auf das 765 $ Niveau zurückgehen - plus minus 10 Dollar - was auch einem kleineren Bruch des 50-Tage-Durchschnitts bedeuten würde - für die kommenden Tage wird dies noch als möglich erachtet, vielleicht auch innerhalb der nächsten ein, zwei Wochen. Selbst wenn es zu einer solchen Reaktion kommen sollte, dann wird die aktuelle Handelspanne weiterhin, wie schon im letzten Update erwähnt, als Konsolidierungsmuster betrachtet. Dieses hat die Form eines Wimpels, daher wird auch jeder kurzfristige Rückgang als Kaufgelegenheit betrachtet. Bei den Edelmetallaktien läuft es selbstverständlich etwas anders - hier haben wir es mit dem Launen des Aktienmarkts zu tun.
Der folgende Absatz kommt aus dem letzten Update, da Gold immer noch in der Handelsspanne bleibt, ist es immer noch relevant…
"Zu allererst muss man deutlich den mächtigen Fortschritt hervorheben, den Gold während der Monate September und Oktober bis Anfang November zu verzeichnen hatte; es konnte aus seinem für etwa 15 Monate bestehenden Konsolidierungsmuster ausbrechen - dies wird als erstes "Upleg" eines großen Aufwärtstrends gewertet. Geht man hiervon aus, dann muss der derzeitigen Rückzug als Reaktion betrachtet werden, nicht als ein Top - die einzig verbleibende Frage ist nun, wie weit diese Reaktion noch geht, bevor Gold wieder nach oben durchstartet. So wie beim großen Aufwärtstrend Ende 2005/Anfang 2006 müsste der Preis die Unterstützung in Intervallen in der Umgebung des 50-Tage-Durchschnitts testen - so wie er es gerade macht. Dieser Durchschnitt wird schätzungsweise einen relativ weiten Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt halten, bis der Fortschritt zu einem Ende kommt - was noch eine ganze Weile dauern kann. Denkt man wieder an das, was oben über den Dollar geschrieben wurde und denkt man an die Fähigkeit von Gold, Bewegungen beim Dollar aufzufangen und anzuzeigen - wie weit könnte es dann noch reagieren, bevor der Fortschritt wieder einsetzt? Die Antwort lautet: Bis ungefähr 765 $ - mit 10 $ Spielraum in beide Richtungen - und man wird diese Bewegungen sehr genau überwachen müssen, denn wenn Gold erst einmal nach oben abdreht, wird es wahrscheinlich schnell ansteigen. Wenn Gold in den Bereich von 765 $ zurückfällt, dann kommt es wahrscheinlich zu einem kurzen Ausputzen bei den Edelmetallaktien, was sich jedoch als wichtige Kaufgelegenheit herausstellen sollte."
In Bezug auf den letzten Satz des vorhergehenden Absatzes ist zu sagen, dass der HUI-Index in der letzten Woche eine zwischenzeitliche Kopf-Schulter-Formation nach unten durchbrach, was einen kurzen, scharfen Einbruch auf das Niveau von 765 $ beim Gold in der unmittelbaren Zukunft ankündigen könnte - dies wird jedoch, wie schon oben erwähnt, als Kaufgelegenheit gewertet.
Die US-Notenbank und die ausländischen Zentralbanken hatten angekündigt, gleich dem Zauberer, der das Kaninchen aus dem Hut zieht, 50 Mrd. Dollar heraufzubeschwören und dem System zuzuführen. Sie werden dies durch den Verkauf von Niedrigzinskrediten bewerkstelligen, die an jene gehen, die gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen wollen oder aber gar keine andere Wahl haben. Der hierbei wichtige Punkt ist folgender: die Notenbank wird letztendlich für die gemachten Kredite zur Verantwortung zu ziehen sein - und jeder weiß, dass die Notenbank, nur durch das simple Drücken von ein paar Tasten, Geld aus dünner Luft machen kann. Warum sollte man also bei lumpigen 50 Mrd. Dollar Halt machen - verglichen mit dem Liquiditätsproblem ist das so, als versuche irgendjemand, der gerade seinen Arm verloren hat und in Strömen blutet, diese Wunde mit einem kleinen Pflaster aus der Apotheke zu verarzten. Warum sollte man es denn nicht gleich richtig machen und 100 Mrd. Dollar schaffen - eine Billion vielleicht, oder aber - wie es uns die Weimarer Republik schon vorgemacht hat - gleich 10 oder 100 Billionen?
Die Notenbank braucht wie gesagt nicht mehr zu machen, als ein paar Tasten zu drücken und schon schwimmen sie in einem Meer von Geld und werfen mit lautem Geschrei bündelweise Geld in die Luft - in der realen Welt draußen, hinter den Abzäunungen, gibt es seit jeher nur ein begrenztes Angebot an Gütern und Dienstleistungen. Die Geldmengen kämpfen und konkurrieren um das begrenzte Angebot. In Folge dieser endlosen Ausbreitung von Liquidität muss es zur verstärkten Inflation kommen; wenn es ihnen gelingt, eine Kreditkrise und eine deflatorische Implosion abzuwenden muss es zur Inflationierung kommen - und da eine deflationäre Implosion katastrophale Folgen hätte, MUSS dies auch gelingen. Wie sie sehen, hat sich die Notenbank selbst in die Klemme gebracht und somit kann sie nicht anders, als das Geldangebot exponentiell zu steigern - eine solche Zwickmühle könnte sehr einfach in eine Hyperinflation münden. Wenn man das einmal begreift, dann wird einem auch klar, warum sie vor einigen Jahren damit aufhörten, das Geldangebot M3 zu veröffentlichen - seit dieser Zeit ist das M3 entgleist. Der einzige Einwand könnte nur in der Möglichkeit liegen, dass sie in Wirklichkeit eine Kreditkrise und eine deflationäre Explosion wollen - aus Gründen, wie sie im Artikel No Way Back von letzter Woche genannt wurden.
In Anbetracht der sich beschleunigenden Inflation: Was können Investoren tun, um ihr Vermögen zu schützen? Sie machen das, was sie auch in den 70er Jahren taten - physische Werte kaufen, harte Anlagen, Gold und Silber, Gemälde, Münzen, Briefmarken etc. - alles was Seltenheitswert besitzt und für das jeder, der verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Bargeld sucht, anstehen würde. Als die Notenbank letzte Woche ankündigte, die Liquidität hochzuschrauben, so war das nur ein erneuter Meilenstein auf dem Weg zur Hyperinflation. Dies ist nur ein weiterer Grund für den Goldkauf - als gäbe es schon nicht genug davon. Schauen wir uns Gold im Chart an, wie entwickelt es sich?
Im 3-Jahre-Chart können wir erkennen, dass sich Gold seit dem letzten Update von vor zwei Wochen schon recht gut oben gehalten hat - in Anbetracht der Stärke des Dollars, die damals ja auch vorhergesagt wurde. Es sieht ganz so aus, als könnte es auf das 765 $ Niveau zurückgehen - plus minus 10 Dollar - was auch einem kleineren Bruch des 50-Tage-Durchschnitts bedeuten würde - für die kommenden Tage wird dies noch als möglich erachtet, vielleicht auch innerhalb der nächsten ein, zwei Wochen. Selbst wenn es zu einer solchen Reaktion kommen sollte, dann wird die aktuelle Handelspanne weiterhin, wie schon im letzten Update erwähnt, als Konsolidierungsmuster betrachtet. Dieses hat die Form eines Wimpels, daher wird auch jeder kurzfristige Rückgang als Kaufgelegenheit betrachtet. Bei den Edelmetallaktien läuft es selbstverständlich etwas anders - hier haben wir es mit dem Launen des Aktienmarkts zu tun.
Der folgende Absatz kommt aus dem letzten Update, da Gold immer noch in der Handelsspanne bleibt, ist es immer noch relevant…
"Zu allererst muss man deutlich den mächtigen Fortschritt hervorheben, den Gold während der Monate September und Oktober bis Anfang November zu verzeichnen hatte; es konnte aus seinem für etwa 15 Monate bestehenden Konsolidierungsmuster ausbrechen - dies wird als erstes "Upleg" eines großen Aufwärtstrends gewertet. Geht man hiervon aus, dann muss der derzeitigen Rückzug als Reaktion betrachtet werden, nicht als ein Top - die einzig verbleibende Frage ist nun, wie weit diese Reaktion noch geht, bevor Gold wieder nach oben durchstartet. So wie beim großen Aufwärtstrend Ende 2005/Anfang 2006 müsste der Preis die Unterstützung in Intervallen in der Umgebung des 50-Tage-Durchschnitts testen - so wie er es gerade macht. Dieser Durchschnitt wird schätzungsweise einen relativ weiten Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt halten, bis der Fortschritt zu einem Ende kommt - was noch eine ganze Weile dauern kann. Denkt man wieder an das, was oben über den Dollar geschrieben wurde und denkt man an die Fähigkeit von Gold, Bewegungen beim Dollar aufzufangen und anzuzeigen - wie weit könnte es dann noch reagieren, bevor der Fortschritt wieder einsetzt? Die Antwort lautet: Bis ungefähr 765 $ - mit 10 $ Spielraum in beide Richtungen - und man wird diese Bewegungen sehr genau überwachen müssen, denn wenn Gold erst einmal nach oben abdreht, wird es wahrscheinlich schnell ansteigen. Wenn Gold in den Bereich von 765 $ zurückfällt, dann kommt es wahrscheinlich zu einem kurzen Ausputzen bei den Edelmetallaktien, was sich jedoch als wichtige Kaufgelegenheit herausstellen sollte."
In Bezug auf den letzten Satz des vorhergehenden Absatzes ist zu sagen, dass der HUI-Index in der letzten Woche eine zwischenzeitliche Kopf-Schulter-Formation nach unten durchbrach, was einen kurzen, scharfen Einbruch auf das Niveau von 765 $ beim Gold in der unmittelbaren Zukunft ankündigen könnte - dies wird jedoch, wie schon oben erwähnt, als Kaufgelegenheit gewertet.