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Die Zukunft ist Kupfer: Einblicke in die zentrale Rolle des Metalls

11.02.2024  |  Frank Holmes
Wie ein positiver Einkaufsmanagerindex (PMI) im Januar zeigt, erwacht die globale Industrie langsam wieder zum Leben, und die Industriemetalle, insbesondere Kupfer, scheinen davon zu profitieren. Kupfer war eines von nur zwei Metallen, die das Jahr 2023 mit schwarzen Zahlen beendeten; das andere Metall war Gold. Der Wert zeigte ein zinsbullisches "goldenes Kreuz"-Signal, wobei der 50-tägige gleitende Durchschnitt über den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt sprang, und die Preise scheinen sich derzeit stabil im Bereich von 8.400 Dollar bis 8.600 Dollar je metrische Tonne zu bewegen.

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Einige führende Unternehmen der Branche erwarten für die kommenden Monate hohe Kursgewinne. Der milliardenschwere Gründer von Ivanhoe Mines, Robert Friedland, hat für dieses Jahr einen möglichen Anstieg der Kupferpreise auf 9.500 Dollar je Tonne prognostiziert. Diese optimistische Einschätzung wird durch eine Kombination aus niedrigeren Zinssätzen im weiteren Verlauf des Jahres und einem Anstieg der Nachfrage aus China gestützt, das, wie Robert Friedland betont, seinen Verbrauch des roten Metalls trotz des wackeligen Immobilienmarktes des Landes nicht verlangsamt hat. Tatsächlich kaufte China im Jahr 2023 mit 27,54 Millionen Tonnen mehr Kupfer als in jedem anderen Jahr der Geschichte.

"Jeder weiß um den schwachen Immobilienmarkt in China... aber die militärische Nachfrage, die Nachfrage nach nationaler Sicherheit, [und] die Nachfrage nach Militarisierung ist sehr hoch", so Robert letzte Woche gegenüber Bloomberg TV. Dies wird meines Erachtens die schleppende Kupfernachfrage chinesischer Bauträger mehr als ausgleichen.

(Übrigens berichtet Reuters, dass der Immobiliensektor des Landes Anzeichen für eine Erholung zeigt, da die Preise für neue Häuser so schnell wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr gestiegen sind und die staatlichen Grundstücksverkäufe nach 23 Monaten endlich wieder positiv sind.) Der jüngste Schritt Chinas, etwa 1 Billion Yuan (140 Mrd. Dollar) in die Wirtschaft zu pumpen, wirkt als weiterer Katalysator und verspricht, die Kupfernachfrage anzukurbeln.


Kupfer als bevorzugtes Übergangsmetall

Die Anziehungskraft von Kupfer ist jedoch nicht nur ein Produkt der Marktspekulation. Er beruht auf seiner entscheidenden Rolle bei der Energieversorgung des grünen Wandels. Einem Bericht des Centre for Research on Energy and Clear Air (CREA) zufolge werden erneuerbare Energien im Jahr 2023 mit 11,4 Billionen Yuan (1,6 Billionen US-Dollar) mehr zur chinesischen Wirtschaft beitragen als jeder andere Sektor. Der asiatische Riese investierte im vergangenen Jahr 890 Milliarden Dollar in saubere Energietechnologien, was in etwa dem BIP der Schweiz und der Türkei entspricht.

Während der Bergbausektor oft im Kreuzfeuer der Umweltdebatten steht, ist Kupfer meiner Meinung nach eine günstigere Wette als traditionelle Übergangstechnologien wie Wind und Solar. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass das rote Metall das letzte Jahr mit einem leichten Anstieg von 1,2% beendete, während der S&P Global Clean Energy Index um über 21% sank.

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Außerdem scheint die Weltwirtschaft auf sichereren Füßen zu stehen, als viele erwartet haben. Da sich die Inflationsrate auf einem Abwärtstrend befindet, ist spätestens Mitte des Jahres mit einer Lockerung der Zinssätze durch die Federal Reserve zu rechnen. Dieses wirtschaftliche Umfeld verheißt Gutes für die von Kupfer abhängigen Branchen, einschließlich der Automobil- und Konsumgüterindustrie.


Globale Hersteller auf dem Vormarsch

Auch im globalen verarbeitenden Gewerbe gibt es Anzeichen für eine Belebung. Der JPMorgan Global Manufacturing PMI erreichte im Januar die neutrale Marke von 50,0 und beendete damit eine 16-monatige Serie von Messwerten unter 50. Dies deutet auf eine Stabilisierung des weltweiten verarbeitenden Gewerbes hin, das ein wichtiger Abnehmer von Kupfer ist.

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Die US-Hersteller starteten mit neuem Optimismus und einem Anstieg der Nachfrage in das neue Jahr. Der S&P Global US Manufacturing PMI kletterte im Januar auf 50,7 und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2022. Diese positive Entwicklung wurde auf eine nachlassende Inflation und günstigere finanzielle Bedingungen sowie auf einen Anstieg der Produktion und der Beschäftigtenzahlen zurückgeführt.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Institute for Supply Management (ISM) zeigte hingegen, dass sich die US-Fabriken immer noch im Schrumpfungsmodus befinden, allerdings nur knapp. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe lag im Januar bei 49,1, nach 47,1 im Dezember, und damit den 15. Monat in Folge unter der Schwelle von 50,0.


Mehr als nur ein Metall

Das Zusammentreffen von wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, steigender Nachfrage aus Schlüsselsektoren und einer Wiederbelebung der globalen Produktion zeichnet ein überzeugendes Bild für Kupfer im Jahr 2024. Ich bin davon überzeugt, dass das Metall nicht nur als Material von historischer Bedeutung, sondern auch als zentrales Element für die nächste Phase des wirtschaftlichen und technologischen Fortschritts positioniert ist. In diesem Sinne ist Kupfer nicht nur ein Rohstoff, sondern ein Katalysator für eine neue Ära des globalen Wirtschaftswachstums.


© Frank Holmes
U. S. Global Investors



Der Artikel wurde am 05. Februar 2024 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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