Paradox, wozu?
24.03.2024 | Christian Vartian
Die Mangelteuerung durch Kampfhandlungen, Handelsabbruch, Energieembargopreiswirkungen hat uns nicht verlassen. Insbesondere ist diese – in den Regionen, wo sie vorherrscht (und das sind nicht alle) – vollständig divergent zum Rest der Welt, der wegen der Gegenmaßnahmen dann deflationiert.
Der frisch hereingekommene US-PPI (Produktionspreisindex) in der Vorwoche schockte mit +0,6% vs. +0,3% Erwartung und der US-CPI mit +0,4% war auch nicht schüchtern.
Andere US-Daten im Letztstand: Non-farm payrolls bei 275K vs 195K Erwartung. Steigende Beschäftigung. Arbeitslosigkeit steigend auf 3,9% vs 3,7% Erwartung. Steigende Arbeitsplatzsuche (Entcovidisierung). Stundenlöhne dabei mit 0,1% vs 0,3% Erwartung, mit nur 1,2% annualisierter Zunahme.
Auf dieser Basis drehte nun – völlig unerwartet – die US-Zentralbank ihre geldpolitische Aussage und:
Reduzierte das Niveau ihrer Bilanzreduktion, also verringerte die Geldmengenverbrennung;
Beließ den Leitzins bei enorm hohen 5,25 - 5,5% und stellte für 2024 3 Zinssenkungen in Aussicht, ohne Datumsfestlegung und einen sich am Ende von 2024 daraus ergebenden Durchschnittszinssatz von 4,6%.
Die schweizer Zentralbank senkte ihren Leitzins um 0,25% auf 1,5%.
China hat abgewertet und gestattet den Bruch der 7,20 im Wechselkurs USD YUAN.
Wahrscheinlicher Grund für die Kehrtwende:
Weder die 2-jährige US-Staatsanleihe
noch die 10-jährige US-Staatsanleihe
hatten mehr Luft zum weiteren Sinken nach unten.
Die Verringerung von QT war also bitter nötig. Auswirkungen: Zuerst sahen wir neue ATHs bei Gold und Aktien aufgrund der überraschenden Kehrtwende der Zentralbank.
Dann kam "Hilfe" aus China, denn die Senkung des Wechselkurses des YUAN senkt die Importpreise in die USA und kann daher zur Dämpfung des stark gestiegenen PPI beitragen.
Dann kam Hilfe aus der Schweiz, denn den CHF, der ja wesentlich billigere Zinsen hat als der USD, kann man sich jetzt ausborgen ohne hohe Gefahr, dass er ansteigt. Und mit dem Kredit könnte man US-Staatsanleihen kaufen, die mehr Zins bringen als der Kredit in CHF kostet.
Theoretisch jedenfalls. Als Nebenwirkung bleibt jedoch: Geld, das in Anleihen will, aber nicht konnte und im Dow Jones und verwandten Indizes wie dem DAX geparkt war, kann zurück in Anleihen.
Der Dow Jones reagierte auch am Freitag entsprechend und erstmals in dieser Marktphase
Der frisch hereingekommene US-PPI (Produktionspreisindex) in der Vorwoche schockte mit +0,6% vs. +0,3% Erwartung und der US-CPI mit +0,4% war auch nicht schüchtern.
Andere US-Daten im Letztstand: Non-farm payrolls bei 275K vs 195K Erwartung. Steigende Beschäftigung. Arbeitslosigkeit steigend auf 3,9% vs 3,7% Erwartung. Steigende Arbeitsplatzsuche (Entcovidisierung). Stundenlöhne dabei mit 0,1% vs 0,3% Erwartung, mit nur 1,2% annualisierter Zunahme.
Auf dieser Basis drehte nun – völlig unerwartet – die US-Zentralbank ihre geldpolitische Aussage und:
Reduzierte das Niveau ihrer Bilanzreduktion, also verringerte die Geldmengenverbrennung;
Beließ den Leitzins bei enorm hohen 5,25 - 5,5% und stellte für 2024 3 Zinssenkungen in Aussicht, ohne Datumsfestlegung und einen sich am Ende von 2024 daraus ergebenden Durchschnittszinssatz von 4,6%.
Die schweizer Zentralbank senkte ihren Leitzins um 0,25% auf 1,5%.
China hat abgewertet und gestattet den Bruch der 7,20 im Wechselkurs USD YUAN.
Wahrscheinlicher Grund für die Kehrtwende:
Weder die 2-jährige US-Staatsanleihe
noch die 10-jährige US-Staatsanleihe
hatten mehr Luft zum weiteren Sinken nach unten.
Die Verringerung von QT war also bitter nötig. Auswirkungen: Zuerst sahen wir neue ATHs bei Gold und Aktien aufgrund der überraschenden Kehrtwende der Zentralbank.
Dann kam "Hilfe" aus China, denn die Senkung des Wechselkurses des YUAN senkt die Importpreise in die USA und kann daher zur Dämpfung des stark gestiegenen PPI beitragen.
Dann kam Hilfe aus der Schweiz, denn den CHF, der ja wesentlich billigere Zinsen hat als der USD, kann man sich jetzt ausborgen ohne hohe Gefahr, dass er ansteigt. Und mit dem Kredit könnte man US-Staatsanleihen kaufen, die mehr Zins bringen als der Kredit in CHF kostet.
Theoretisch jedenfalls. Als Nebenwirkung bleibt jedoch: Geld, das in Anleihen will, aber nicht konnte und im Dow Jones und verwandten Indizes wie dem DAX geparkt war, kann zurück in Anleihen.
Der Dow Jones reagierte auch am Freitag entsprechend und erstmals in dieser Marktphase