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Chinesische Goldnachfrage und US-Arbeitsmarkt lösen Preissturz bei Gold aus

12.06.2024  |  Markus Blaschzok
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Euro bricht ein nach schizophrenen US-Arbeitsmarktbericht

Die neuesten US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag fielen so gut aus, dass alles Schätzung an der Wall Street übertroffen wurden und buchstäblich niemand damit gerechnet hatte. Im Mai wurden in den USA überraschend 272 Tsd. neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, womit der Marktkonsens von 180 Tsd. um 50% übertroffen wurde. Die höchste Schätzung lag bei 258 Tsd. neuer Jobs.

Trotz der guten Zahlen stieg die Arbeitslosenquote von 3,9% auf 4,0%. Diese Diskrepanz ergibt sich aus unterschiedlichen statistischen Erhebungen. Die Unternehmens-Umfrage ergab 272 Tsd. neue Arbeitsplätze, wogegen die Haushaltsumfrage einen Verlust von 408 Tsd. Arbeitsplätzen erbrachte. Die Haushaltsumfrage dürfte genauer sein, und die tatsächlichen neuen Stellen dürften daher deutlich niedriger liegen.

Das Birth/Death-Modell des BLS, das die Schaffung neuer Arbeitsplätze überschätzt, dürfte wesentlich zu den hohen Zahlen beitragen. Seit 2020 stiegen die Jobs aus der Unternehmensumfrage immer weiter an, während die Haushaltsumfrage stagnierte und seit Ende 2023 keinen neuen Höchststand mehr erreichte. Dadurch entstand mittlerweile eine atemberaubende Lücke von 9 Millionen Arbeitsplätzen, der größte Wert aller Zeiten!

Auffällig war zudem, dass Vollzeitarbeitsplätze wieder zurückgingen und durch Teilzeitarbeitsplätze ersetzt wurden. Seit Mai 2023 wurden 1,2 Millionen Vollzeitarbeitsplätze durch 1,5 Millionen Teilzeitarbeitsplätze ersetzt.

Die US-Regierung wird alles daransetzen, vor November keine offizielle Rezession zuzulassen, doch nach den Wahlen könnte sich die wirtschaftliche Lage schnell dramatisch verschlechtern. Bis dahin ist zu erwarten, dass die kommenden Arbeitsmarktberichte zunehmend unglaubwürdig erscheinen werden.

Die Arbeitsmarktdaten fielen am Freitag so gut aus und die Löhne waren so hoch, dass der Markt nun befürchtet, der September könnte für eine Zinssenkung der Fed zu früh sein, angesichts der bevorstehenden Wahlen in den USA. Der US-Dollar schoss daraufhin steil nach oben auf fast 105 Punkte im USD-Index, wogegen der Euro diametral gegensätzlich um einen US-Cent auf 1,08 $ einbrach.

Ich bleibe bärisch für den Euro und erwarte in den nächsten Wochen einen Test der Unterstützung bei 1,05 $ und später im Jahr die Parität zum US-Dollar. Spätestens nach der frühen Zinssenkung der EZB fehlen jegliche fundamentalen Gründe für einen stärkeren Euro gegenüber dem US-Dollar. Investoren im Euroraum sollten daher weiterhin auf einen starken Goldpreis in Euro setzen.

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Der Euro hat seine Erholung beendet und ist zurück in den Abwärtstrend gefallen


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Der USD-Index sprang zurück in seinen Aufwärtstrend und dürfte in Bälde die 107 Punkte erreichen


Technische Analyse zu Platin: Preisanstieg war diesmal noch nicht nachhaltig

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Daten für Platin vom 7. Juni

In dieser Woche sahen wir eine Schwäche zum Vormonat im Platinmarkt und insbesondere zur Vorwoche zeigt sich eine extreme Schwäche. Wenn der Goldpreis weiter korrigiert, dürfte auch der Platinpreis weiter nach unten gehen. Die COT-Daten sind ungünstig und der Aufwärtstrend bei 930 $ dürfte bald getestet werden. Die Daten zeigen, dass der Anstieg auf 1.100 $ rein spekulativ getrieben war als Folge der Rallye am Goldmarkt und deshalb ist dieser Anstieg auch nicht nachhaltig. Eine Rezession könnte den Markt schnell in ein Überangebot drücken in diesem Jahr, worauf Platin noch stärker einbrechen könnte.


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