Gefahrenzone
18.01.2008 | Theodore Butler
Wenn jemand sich uneingeschränkt festlegt, dann wird von ihm auch gesagt werden, er oder sie hätte absolut richtig oder absolut falsch gelegen. Richtig zu liegen, verkraftet man nur allzu leicht - absolut falsch zu liegen ist jedoch etwas, dass man unter den Augen der Öffentlichkeit vermeiden sollte. Daher ist es auch immer gut, sich nicht uneingeschränkt festzulegen, wenn man über Märkte spricht. Normalerweise halte ich mich nicht an diesen weisen Ratschlag und spreche für gewöhnlich uneingeschränkt über die Gold- und Silbermärkte. Ich werde über etwas sehr Wichtiges sprechen, etwas, dass mich sehr nervös werden lässt.
Das Problem
Einfach und uneingeschränkt: Die Gold- und Silbermärkte befinden sich in der gefährlichsten Position, seitdem ich sie verfolge - seit 35 Jahren. Ich bin auch nicht nur ansatzweise bärisch in Bezug auf Silber geworden - auch gehe ich nicht von langfristig niedrigeren Preisen aus. Dennoch denke ich, dass, auf kurzfristige Sicht, die Volatilität zunehmen wird - ich bin bullischer für Silber als je zuvor - wenn das überhaupt möglich ist. Also woher kommt die Gefahr?
Die Gefahr ist der Markt an sich - speziell die COMEX, die führende Edelmetallbörse der Welt. Der Handel an der COMEX dominiert inzwischen den Weltpreis von Gold und Silber. Diese Dominanz ist derart extrem, dass sie als ungesund bezeichnet werden kann. Ein großer Teil der Gefahr stammt von den konzentrierten Short-Positionen. Sie sind auf eine solch alarmierende Größe angewachsen, dass sie die normalen Optionen und möglicherweise auch das Fortbestehen dieser Börse bedrohen. Ich hoffe, hierbei auch darstellen zu können, dass es nicht allein um die konzentrierte Short-Position geht.
Bitte denke sie auch daran, dass die COMEX ein Teil des New York Mercantile Exchange (NYMEX) ist, die wiederum die weltweit größte Börse für den Energiehandel ist. Hier geht es nicht um Kleinigkeiten. Jede größere Störung innerhalb einer solch wichtigen Finanzinstitution, die jetzt ein börsengehandeltes Unternehmen ist, könnte weitläufige Auswirkungen haben.
Ich weiß, dass dies eine komplizierte Angelegenheit ist. Ich weiß auch, dass ich bisher ganz alleine über diese Angelegenheit geschrieben habe. Und ich weiß, dass ich immer wieder damit anfange. Dennoch konzentriere ich mich auf die konzentrierte Short-Position beim Silber, seit Kurzem scheint es auch so, als habe Gold sich diese beim Silber zu findende "Konzentrationskrankheit" eingefangen. Ich bin überzeugt davon, dass dies das wichtigste Problem beim Gold und Silber ist.
Der Papiermarkt der COMEX hat es zugelassen, dass er von großen Händlern dominiert werden kann, er hat es zugelassen, dass ausdrücklich gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor gehandelt wird. Die Aufsichtsbehörden, die CFTC und die der NYMEX, haben es so durchgehen lassen. Deswegen legen die größten Händler jetzt die COMEX-Preise für Gold- und Silber-Futures fest - das durch Fundamentalwerte bestimmte Preisegefüge wird nicht "entdeckt" oder weiter verfolgt. Es ist wichtig, dieses Konzept auch zu verstehen.
Rohstoffgesetze und Vorschriften sind eigentlich dazu bestimmt, dass der Futures-Markt die Weltpreise für Rohstoffe nicht kontrollieren kann. Der Futures-Markt- "Schwanz" sollte nicht mit dem Weltmarkt-"Hund" wackeln. Aber genau das ist beim Silber und jetzt auch beim Gold geschehen. Große Silber/Gold-Spekulanten an der COMEX - in beiden Fällen stehen sie auf der Long- als auch auf der Short-Seite –legen jetzt den Weltpreis fest. Das ist gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor.
In den letzten drei Wochen ist der Preis für Gold über 100 $/oz gestiegen und Silber hat über 2 $/oz zugelegt. Die großen Non-Commercials an der COMEX sind in diesem Zeitraum mit ca. 95% der gesamten Kaufpositionen dabei - die kleinen "Jungs" (nicht Bericht erstattende Händler) kommen auf sehr geringe 5% der gesamten Käufe.
Mein Anliegen hier ist einfach. Große spekulative Käufer von Papierkontrakten steckten hinter den Preisbewegungen beim Gold und Silber - nicht die Raffinerien oder Schmuckhersteller oder die industriellen Abnehmer. Es handelte sich auch nicht um langfristige Investoren, die Bares auf den Tisch legten. Deswegen haben auch Papierspekulanten den Preis bestimmt. Und das ist gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor. Punkt.
Auch wenn es zutrifft, dass die großen Papierkäufer für den aktuellen Preisanstieg verantwortlich sind, so verringert dies aber keinesfalls die wahren Gefahren im Gold-und Silbermarkt - nämlich die fortschreitende Ausweitung der konzentrierten Short-Positionen. Diese konzentrierten Leerverkäufer bei den Gold- und Silber-Futures an der COMEX bedrohen geradezu die Existenz der Börse.
Seitdem Silber vor einigen Jahren anfing von 4 $/oz zu steigen, hatte es nie Sinn gemacht, dass Silber die größte Short-Position der Geschichte hatte, verglichen mit allen anderen Rohstoffen. Der einzige Grund, der kaum als rechtmäßig bezeichnet werden kann, ist der Versuch, den Preis nach unten zu manipulieren, tiefer, als er ohne diese gigantische Short-Position gewesen wäre. Es sollte heute auch klar sein, dass sich die Großen Shorts, ganz gleich was ihre Motivation ist, verrechnet haben und jetzt auf der falschen Seite des Handels stehen.
Der jüngste COT-Bericht, nach Stand vom 9. Januar, deutet darauf hin, dass es neue Rekorde bei allen konzentrierten Short-Kategorien für Silber und für Gold gibt. In der Kategorie der 4 größten Händler (und weniger) und der 8 größten (und weniger) stieg die konzentrierte Position auf Niveaus, die noch nie erreicht wurden. Beim Gold kamen 95% aller kommerziellen COMEX-Verkäufe der letzten drei Wochen von den 8 größten Händlern (wobei die 4 größten hier auch den größten Anteil hatten). Ohne diese konzentrierten Leerverkäufe wären die Preise viel höher gestiegen. Es ist bemerkenswert, dass die "natürlichen Hedger", die Gold-Bergbaugesellschaften, immer mehr von Vorwärtsverkäufen Abstand nehmen - damit bleibt die Frage offen, wer zum Teufel hinter den Verkäufen steckt und mit welchem Recht verkauft wird.
Genau zu der Zeit, in der die Bergbaugesellschaften die seit Jahren niedrigsten Positionen für Vorwärtsverkäufe zu verzeichnen haben, halten die 4 größten Händler an der COMEX eine Rekord-Netto-Short-Position von 75 Tagen Weltproduktion aus allen Minen der Welt. Die 8 größten Händler halten eine Short-Position von 104 Tagen Weltproduktion. Die konzentrierte Short-Position beim Gold - ausgedrückt in Tagen der Weltproduktion aus allen Minen - ist die größte unter allen Rohstoffen, mit Ausnahme der von Silber.
Diese 4 (oder weniger) Händler sind jetzt beim Silber mit 282 Millionen Unzen short - oder aber mit mehr als 161 Tagen Weltproduktion - ein neuer, hässlicher Rekord. Die 8 größten Händler sind mit insgesamt fast 200 Tagen Weltproduktion short. Das ist nicht nur ein Rekord für Silber, es ist weit mehr als ein Rekord - nie wieder, das kann ich getrost sagen, wird ein Rohstoff eine solch absurd große Short-Position haben.
Das Problem
Einfach und uneingeschränkt: Die Gold- und Silbermärkte befinden sich in der gefährlichsten Position, seitdem ich sie verfolge - seit 35 Jahren. Ich bin auch nicht nur ansatzweise bärisch in Bezug auf Silber geworden - auch gehe ich nicht von langfristig niedrigeren Preisen aus. Dennoch denke ich, dass, auf kurzfristige Sicht, die Volatilität zunehmen wird - ich bin bullischer für Silber als je zuvor - wenn das überhaupt möglich ist. Also woher kommt die Gefahr?
Die Gefahr ist der Markt an sich - speziell die COMEX, die führende Edelmetallbörse der Welt. Der Handel an der COMEX dominiert inzwischen den Weltpreis von Gold und Silber. Diese Dominanz ist derart extrem, dass sie als ungesund bezeichnet werden kann. Ein großer Teil der Gefahr stammt von den konzentrierten Short-Positionen. Sie sind auf eine solch alarmierende Größe angewachsen, dass sie die normalen Optionen und möglicherweise auch das Fortbestehen dieser Börse bedrohen. Ich hoffe, hierbei auch darstellen zu können, dass es nicht allein um die konzentrierte Short-Position geht.
Bitte denke sie auch daran, dass die COMEX ein Teil des New York Mercantile Exchange (NYMEX) ist, die wiederum die weltweit größte Börse für den Energiehandel ist. Hier geht es nicht um Kleinigkeiten. Jede größere Störung innerhalb einer solch wichtigen Finanzinstitution, die jetzt ein börsengehandeltes Unternehmen ist, könnte weitläufige Auswirkungen haben.
Ich weiß, dass dies eine komplizierte Angelegenheit ist. Ich weiß auch, dass ich bisher ganz alleine über diese Angelegenheit geschrieben habe. Und ich weiß, dass ich immer wieder damit anfange. Dennoch konzentriere ich mich auf die konzentrierte Short-Position beim Silber, seit Kurzem scheint es auch so, als habe Gold sich diese beim Silber zu findende "Konzentrationskrankheit" eingefangen. Ich bin überzeugt davon, dass dies das wichtigste Problem beim Gold und Silber ist.
Der Papiermarkt der COMEX hat es zugelassen, dass er von großen Händlern dominiert werden kann, er hat es zugelassen, dass ausdrücklich gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor gehandelt wird. Die Aufsichtsbehörden, die CFTC und die der NYMEX, haben es so durchgehen lassen. Deswegen legen die größten Händler jetzt die COMEX-Preise für Gold- und Silber-Futures fest - das durch Fundamentalwerte bestimmte Preisegefüge wird nicht "entdeckt" oder weiter verfolgt. Es ist wichtig, dieses Konzept auch zu verstehen.
Rohstoffgesetze und Vorschriften sind eigentlich dazu bestimmt, dass der Futures-Markt die Weltpreise für Rohstoffe nicht kontrollieren kann. Der Futures-Markt- "Schwanz" sollte nicht mit dem Weltmarkt-"Hund" wackeln. Aber genau das ist beim Silber und jetzt auch beim Gold geschehen. Große Silber/Gold-Spekulanten an der COMEX - in beiden Fällen stehen sie auf der Long- als auch auf der Short-Seite –legen jetzt den Weltpreis fest. Das ist gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor.
In den letzten drei Wochen ist der Preis für Gold über 100 $/oz gestiegen und Silber hat über 2 $/oz zugelegt. Die großen Non-Commercials an der COMEX sind in diesem Zeitraum mit ca. 95% der gesamten Kaufpositionen dabei - die kleinen "Jungs" (nicht Bericht erstattende Händler) kommen auf sehr geringe 5% der gesamten Käufe.
Mein Anliegen hier ist einfach. Große spekulative Käufer von Papierkontrakten steckten hinter den Preisbewegungen beim Gold und Silber - nicht die Raffinerien oder Schmuckhersteller oder die industriellen Abnehmer. Es handelte sich auch nicht um langfristige Investoren, die Bares auf den Tisch legten. Deswegen haben auch Papierspekulanten den Preis bestimmt. Und das ist gegen die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor. Punkt.
Auch wenn es zutrifft, dass die großen Papierkäufer für den aktuellen Preisanstieg verantwortlich sind, so verringert dies aber keinesfalls die wahren Gefahren im Gold-und Silbermarkt - nämlich die fortschreitende Ausweitung der konzentrierten Short-Positionen. Diese konzentrierten Leerverkäufer bei den Gold- und Silber-Futures an der COMEX bedrohen geradezu die Existenz der Börse.
Seitdem Silber vor einigen Jahren anfing von 4 $/oz zu steigen, hatte es nie Sinn gemacht, dass Silber die größte Short-Position der Geschichte hatte, verglichen mit allen anderen Rohstoffen. Der einzige Grund, der kaum als rechtmäßig bezeichnet werden kann, ist der Versuch, den Preis nach unten zu manipulieren, tiefer, als er ohne diese gigantische Short-Position gewesen wäre. Es sollte heute auch klar sein, dass sich die Großen Shorts, ganz gleich was ihre Motivation ist, verrechnet haben und jetzt auf der falschen Seite des Handels stehen.
Der jüngste COT-Bericht, nach Stand vom 9. Januar, deutet darauf hin, dass es neue Rekorde bei allen konzentrierten Short-Kategorien für Silber und für Gold gibt. In der Kategorie der 4 größten Händler (und weniger) und der 8 größten (und weniger) stieg die konzentrierte Position auf Niveaus, die noch nie erreicht wurden. Beim Gold kamen 95% aller kommerziellen COMEX-Verkäufe der letzten drei Wochen von den 8 größten Händlern (wobei die 4 größten hier auch den größten Anteil hatten). Ohne diese konzentrierten Leerverkäufe wären die Preise viel höher gestiegen. Es ist bemerkenswert, dass die "natürlichen Hedger", die Gold-Bergbaugesellschaften, immer mehr von Vorwärtsverkäufen Abstand nehmen - damit bleibt die Frage offen, wer zum Teufel hinter den Verkäufen steckt und mit welchem Recht verkauft wird.
Genau zu der Zeit, in der die Bergbaugesellschaften die seit Jahren niedrigsten Positionen für Vorwärtsverkäufe zu verzeichnen haben, halten die 4 größten Händler an der COMEX eine Rekord-Netto-Short-Position von 75 Tagen Weltproduktion aus allen Minen der Welt. Die 8 größten Händler halten eine Short-Position von 104 Tagen Weltproduktion. Die konzentrierte Short-Position beim Gold - ausgedrückt in Tagen der Weltproduktion aus allen Minen - ist die größte unter allen Rohstoffen, mit Ausnahme der von Silber.
Diese 4 (oder weniger) Händler sind jetzt beim Silber mit 282 Millionen Unzen short - oder aber mit mehr als 161 Tagen Weltproduktion - ein neuer, hässlicher Rekord. Die 8 größten Händler sind mit insgesamt fast 200 Tagen Weltproduktion short. Das ist nicht nur ein Rekord für Silber, es ist weit mehr als ein Rekord - nie wieder, das kann ich getrost sagen, wird ein Rohstoff eine solch absurd große Short-Position haben.