Taki Tsaklanos: Eine Goldpreisprognose für 2024 bis 2030
17.09.2024
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6. Frühindikatoren für den Goldpreis: Währungs- und Kreditmärkte.
Einer der beiden Frühindikatoren für den Goldpreis ist eine Intermarktdynamik, die von den Devisen- und Kreditmärkten bestimmt wird. Insbesondere korreliert Gold mit:
1. dem Euro (mit umgekehrter Korrelation zum USD).
2. Anleihekurse (meist positiv korreliert, jedoch nicht immer).
Gold tendiert zu einem Anstieg, wenn der Euro sich in einer Aufwärtsbewegung befindet. Wenn also der USD steigt, gerät Gold unter Druck. Der EURUSD sieht hier ziemlich stark aus. Dies schafft ein goldfreundliches Umfeld.
Staatsanleihen sind positiv mit Gold korreliert, Anleiherenditen sind umgekehrt mit Gold korreliert. Der Grund dafür ist die Auswirkung von Renditeänderungen auf die Nettoinflationsrate. Wie unten auf dem Wochenchart der 20-jährigen Staatsanleihen zu sehen ist, konnte Gold nach dem Tiefpunkt der Staatsanleihen (Höchststand der Zinsen) Mitte 2023 steigen. Angesichts der Aussichten auf Zinssenkungen in der ganzen Welt wird erwartet, dass die Renditen nicht weiter steigen werden. Dies wirkt sich positiv auf den Goldpreis aus.
7. Frühindikatoren für den Goldpreis: der Futuresmarkt.
Der zweite Frühindikator für den Goldpreis ist der Futuresmarkt, insbesondere die Netto-Short-Positionen der Commercials. So lesen Sie den nächste Chart:
- Der erste Bereich zeigt den Goldpreis über 9 Jahre.
- Der mittlere Bereich zeigt die Netto-Long-Positionen der nicht-kommerziellen Anleger in Blau. Die roten Balken zeigen die Netto-Short-Positionen der kommerziellen Anleger.
- Wir betrachten die Netto-Short-Positionen der kommerziellen Anleger als einen "Stretch-Indikator". Wenn diese Positionen sehr niedrig sind, kann der Goldpreis nicht zu stark "gedrückt" werden. Sind diese Positionen dagegen "gestreckt" (hoch), hat der Goldpreis nicht viel Spielraum nach oben und/oder kann nicht schnell steigen.
Der derzeitige Stand der Netto-Leerverkaufspositionen kommerzieller Anleger in Verbindung mit den oben genannten Frühindikatoren und den fundamentalen Faktoren (Inflationserwartungen) deutet darauf hin, dass ein leichter Aufwärtstrend bei Gold möglich ist. Die Netto-Short-Positionen der kommerziellen Anleger sind nach wie vor sehr hoch.