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Der dornige Weg in die globale Endzeit

22.01.2008  |  Hans Jörg Müllenmeister
Seit dem dramatischen Börsenkrach mit darauf folgender Weltwirtschaftskrise 1929 vergingen über 78 Jahre. Danach hätte entsprechend dem 60jährigen Zyklus der wirtschaftliche Kondratieff-Winter längst Einzug halten müssen. Dass der Wirtschaftswinter verzögert, aber dann um so strenger ausbricht, verdanken wir den Tricks und Lügen einer mißratenen Politik: gefälschter Warenkorb, getürkte Kerninflationsrate, Geldmengen- und Kreditausweitung sowie der Schönheits-Chirugie finanzrelevanter Statistiken. Auch durch eingeschaltete Kriege wurde der Winter künstlich ausgedehnt. Jetzt heißt es überbewertete Anlageklassen meiden. Heben Sie sich den „goldenen Schuß“ mit physischer Ware für die Endphase im Winterschlußverkauf auf. Gehen Sie erst dann mit Gold und Silber auf Einkaufstour. Sie werden erstaunt sein, was man für ein paar Krüger Rand so alles bekommt. Lauter unbewegliche Dinge wie z. B. Immobilien. Um aber die kleinen Dinge und Dienstleistungen des Alltags zu begleichen, halten Sie genügend Silberlinge bereit, z. B. American Eagle. Große „Geldeinheiten“ wie Krüger Rand-Münzen, sind hierfür einfach zu unhandlich. Auch heute kaufen Sie ja keinen Laib Brot mit einem 500-Euro-Schein.

Bei den folgenden Betrachtungen zu den wirtschaftlichen Aussichten in naher Zukunft bleiben bewußt politische Einflußgrößen unberücksichtigt. Vor uns liegt kein Jakobsweg der inneren Einkehr und Bescheidenheit. Was wir bisher erlebten, wird sich zum Grotesken steigern: Kaufkraftverluste, „Betriebsunfälle“ von Großbanken, exzessive weitere Blasenbildungen, soziale Unruhen gepaart mit gewaltigen Umwälzungen. Noch in diesem Jahr kommt es zu einer schweren Rezession mit harter Landung. Immobilien und Anleihen verlieren zügig an Wert. Die Insolvenzraten nehmen zu. Die Geldentwertung verfällt alsbald in den scharfen Galopp der Inflation. Lebensversicherungen, festverzinsliche Wertpapiere, Pensionsansprüche, Schulden von Großkonzernen werden durch Bankrotte null und nichtig. Das Bankensystem schwankt bedrohlich. Angst breitet sich aus. Der Anleihen- und Immobilienmarkt steht kurz vor einem lang anhaltenden Niedergang. Die globalen Aktienindizes treten ab 2009 nachhaltig den Weg nach Süden an. Der "Winter" wird wesentlich frostiger ausfallen! Der Förderpeak bei Erdöl (max. Förderkapazität) ist vielfach bereits überschritten. Damit setzt ein erbitterter Kampf um die letzten Energie-Ressourcen auf der Erde ein. Auch der internationale Terrorismus breitet sich in dem Maße aus, wie die sozialen Spannungen und Ungleichgewichte in der Welt zunehmen.

Der Kondratieff-Zyklus wirkt wie ein Naturgesetz, er beruht keineswegs auf dem Prinzip des Zufalls. Gegen Ende des Zyklus, etwa alle zwei Generationen, kommt es zu einem endgültigen Kollaps der Wirtschaft und Finanzen: die internationale Verschuldung ist dann so angeschwollen, dass sie nicht mehr zu steigern ist. Der Zinseszinseffekt führt sich selbst ad absurdum, denn das Kapital und sein Spießgeselle, die Schulden, können in einer endlichen Welt nicht ins Unendliche wachsen.

Was geschieht zur Zeit? Hemmungslos vermehrt man das Papiergeld, genauer gesagt die Geldmenge M3; bei M2 tritt die FED z. Zt. leicht auf die Bremse. Diesem "Werte-Nichts" steht in der Realwirtschaft nur ein Bruchteil an substantiellen Gütern oder Dienstleistungen gegenüber. Alles wächst sich aus zur Hyperinflation. Hier lauert versteckt der erste Pferdefuß, der uns hinterlistig tritt: Der Zentralbankrat der Federal Reserve veröffentlicht seit dem 23. März 2006 nicht mehr das M3-Geldaggregat. M3 verkommt zum Finanz-Zombi. Staaten und Bankenkartelle sind Großmeister im Manipulieren, Fälschen und Verheimlichen von Wirtschaftsdaten, eigentlich schon Nobelpreis-verdächtig. Ach ja, die letzten Nobelpreise für Wirtschaft gingen ja bereits an die Gaukler der US-Wirtschaft. Die breite Öffentlichkeit muß mit dem Lügengespinst so lange wie möglich in die Irre geführt werden. Die ersten, die den ausgelegten, vergifteten Köder geschickt umgehen, sind die Reichen unserer Gesellschaft. Bei den Supermilliardären setzt längst die rasante Flucht in die Sachwerte ein. Sie kaufen sich ein in Substanzwerte, denn sie riechen rechtzeitig die drohende Hyperinflation, wesentlich eher als der "kleine" Privatanleger. Übrigens gibt es weltweit an die 946 Milliardäre mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 3 Billionen Euro. Auch im großen Stil pumpen Ölförderländer und Staatsfonds Milliardenbeträge in Sachwerte. Klar, denn ihre wurmstichigen Dollarberge mit eingebautem Kaufkraftschwund wären sonst der Inflation total ausgeliefert. Warum nicht zuvor für lumpiges Grünpapier die halbe Welt kaufen!

Die wichtigsten Größen, die in den Fälscher-Zauberwerkstätten gepflegt werden, sind die Inflationsindikatoren; Beispiele sind Warenkorb und Kerninflationsrate. Ungeschminkt beträgt der jährliche reale Kaufkraftverlust in Europa 12% und in den USA 17%. Alle Regierungen vermeiden eine ehrliche Auskunft, denn wer von uns Bürgern würde da noch Lebensversicherungen abschließen und auf die rettende Idee kommen, Anleihen oder Rentenfonds zu kaufen. Diese gelten doch als die sicheren Häfen. Aber bitte nicht das Gold, das ja keine Zinsen bringt; diese Gebetsmühle der Banken ist inzwischen verstummt. Dass unser Geldartefakt, der Euro, an Kaufkraft verliert, merken Sie, wenn Sie Ihre Lebenshaltungskosten betrachten. Ein wichtiger Frühindikator der drohenden Inflation ist der Goldpreis. 2001, am Beginn seiner Hausse, lag das Tief bei 253 USD je Feinunze. Seitdem stieg der Goldpreis jährlich um durchschnittlich über 27%, im letzten Jahr sogar um 31%. Das ist ein bisheriger Wertzuwachs von über 240%. Steigt Gold 2008 um diesen Duchschnittswert, kommt es heuer zu einem Goldpreis von 1.060 USD. Noch etwas wird sich bald korrigieren. Bekam man in den letzten 35 Jahren für eine Unze Gold im Schnitt 17 bis 18 Faß Rohöl, so sind es heute nur noch halb so viele.




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