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Edelmetalle starten Korrektur nach Job-Schocker in den USA

10.10.2024  |  Markus Blaschzok
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Die wahre Inflationsrate ist viel höher als die offizielle Teuerung

Der folgende Chart zeigt den Konsumentenpreisindex (CPI) der Vereinigten Staaten sowie eine alternative Berechnungsmethode des CPI (SGS Alternate CPI) nach den Standards von 1980. Die grüne Linie zeigt die offizielle Inflationsrate, die im August bei 2,5% lag und einer der Gründe war, warum die Fed zuletzt ihren Leitzins senkte. Die blaue gestrichelte Linie zeigt den SGS Alternate CPI, die den alten Berechnungsstandard, der bis 1980 verwandt wurde, fortsetzt. Letztere zeigt eine deutlich höhere Inflation von etwa 9,9%, was weit über der offiziell ausgewiesenen Teuerung liegt.

Seit den 1990er Jahren zeigt die offizielle Inflationsrate eine wachsende Diskrepanz zum SGS Alternate CPI, die durch schrittweise methodische Anpassungen entstand, womit die Daten vermeintlich an eine sich wandelnde Wirtschaft angepasst werden sollten. Einige der wichtigsten Anpassungen sind Substitutionsverzerrungen, Hedonische Qualitätsanpassungen, ständige Veränderungen in der Gewichtung des Warenkorbs und die Nutzung einer Mietäquivalenz bei Wohnkosten anstatt der tatsächlichen Immobilienpreise.

Die alte Berechnungsmethode zeigt höhere Inflationsraten, weil sie die Preisanstiege direkt misst, ohne Substitutionseffekte oder hedonische Anpassungen zu berücksichtigen. Diese Anpassungen verzerren jedoch den Anstieg der wahren Lebenshaltungskosten, da sie Preissteigerungen für alltägliche Güter unterschätzen. Diese "Schönrechnung" der Inflation ist politisch gewollt, da sie die inflationären Folgen der ständig wachsenden Staatsverschuldung verdeckt.

Die Politik kann sich so über ihre Verhältnisse verschulden und sich einen Wohlfahrtsstaat leisten, der durch die inflationäre Enteignung der Ersparnisse der breiten Bevölkerung finanziert wird.

Die "Harmonisierten Verbraucherpreisindizes" (HVPI) in Europa werden alle auf ähnlich verfälschende Weise berechnet, wie die offizielle Inflationsrate in den USA. Leider steht uns keine alte Berechnungsmethode zur Verfügung, doch angesichts der Entwicklung des Wechselkurses des Euro zum US-Dollar in den letzten 25 Jahren, kann man davon ausgehen, dass die wahre Teuerung ähnlich weit über der offiziellen Teuerung liegt.

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Die inoffizielle Inflationsrate nach der alten Berechnungsmethode, die bis 1980 in den USA genutzt wurde, liegt aktuell bei 9,9%


Silberpreis noch weit von seinem inflationsbereinigten Hoch von 1980 entfernt

Der Goldpreis verbuchte in den letzten Monaten den stärksten Anstieg seit 1979 mit einem Plus von 46% und liegt mit über 2.640 $ weiter über seinem nominalen Allzeithoch bei 850 $ von 1980. Selbst inflationsbereinigt konnte der Goldpreis vorletzte Woche ein neues Allzeithoch erreichen, zumindest im Vergleich zur offiziell ausgewiesenen Inflationsrate. In der gleichen Zeit stieg der Silberpreis jedoch gerade einmal bis auf 33 $ an, was weit von dessen nominalen Allzeithoch bei 50 $ entfernt liegt.

Nachdem wir uns im letzten Marktkommentar den Goldpreis inflationsbereinigt angesehen haben, wollen wir heute einen Blick auf den Silberpreis werfen.

Der folgende Chart stellt den inflationsbereinigten Preis von Silber dar, gemessen in Relation zum offiziellen US-Verbraucherpreisindex (CPI-U), über einen Zeitraum von 110 Jahren. Er zeigt, wie sich der Silberpreis real, also unter Berücksichtigung der Inflation, über mehr als ein Jahrhundert entwickelt hat.

Seinen Hochpunkt fand der Silberpreis während der späten 1970er Jahre und Anfang der 1980er Jahre, als er auf etwa 154 US-Dollar pro Feinunze anstieg, wenn man die Inflation berücksichtigt. Dies war während einer Phase extremer Inflation und wirtschaftlicher Schwäche (Stagflation). Ein weiterer wesentlicher Faktor war die Silbermanipulation der Hunt-Brüder, die versuchten den Silbermarkt zu kontrollieren, was jedoch von der US-Regierung vereitelt wurde.

Nach diesem Höhepunkt stürzte der Silberpreis dramatisch ab und blieb für die nächsten zwei Jahrzehnte auf deutlich niedrigeren Niveaus, da die Notenbanken gleichzeitig Silber demonetisierten und ihre Silberbestände in Schritten verkauften. Heute gibt es keine nennenswerten Bestände an physischem Silber mehr, weshalb in diesem vergleichsweise kleinen Markt schnell ein Defizit entstehen kann, was ein Krisenzeiten zu starken Preisanstiegen führen kann.

Einerseits zeigt der Chart, dass der Silberpreis in Krisenzeiten deutlich an Wert gewinnen kann, während er in stabileren Perioden an relativer Bedeutung verliert. Andererseits liegt der inflationsbereinigte Silberpreis mit 32 US-Dollar weit von seinen historischen Hochs entfernt, was eine noch immer stabile Wirtschaftslage widerspiegelt und hohes Anstiegspotenzial in einer neuen Stagflation oder Krise vermuten lässt.

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Um die offiziell ausgewiesene Inflationsrate bereinigt, ist der Silberpreis noch weit von seinem Allzeithoch bei 154 $ entfernt



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