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Jim Willie: Die Fed spielt ein gefährliches Spiel

10:28 Uhr  |  Redaktion
Was wir heute in der Finanzwelt erleben, erinnert auf unheimliche Weise an die dunklen Tage der 1970er Jahre, so schreibt Jim Willie auf X. "Die größte Gefahr, die uns droht, sind die eklatanten Fehler, die die Federal Reserve bei ihren Entscheidungsprozessen gemacht hat, und die verheerenden Auswirkungen, die diese auf die Märkte haben werden." Die Fed befördert die amerikanische Wirtschaft an den Rand des Abgrunds, meint er.

Nach der COVID-Pandemie verpflichtete sich die Fed in dem Bestreben, den Märkten Sicherheit zu geben, die Zinssätze über Jahre hinweg nahezu auf Null zu halten. Anfänglich trug diese Politik zur Beruhigung der Märkte bei und verhinderte einen kurzfristigen finanziellen Zusammenbruch. Als sich die Wirtschaft jedoch zu erholen begann und die Inflation in die Höhe schoss, hielt die Fed hartnäckig an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Selbst als die Inflation auf weit über 2% anstieg, blieben die Zinsen bei Null, und die Anleihekäufe wurden in rücksichtslosem Tempo fortgesetzt.

"Dies hat nicht nur die Inflation angeheizt, sondern auch die Finanzmärkte von der Realität abgekoppelt. In der gesamten Wirtschaft bildeten sich Vermögensblasen, die die Bewertungen der Unternehmen aufblähten und den Aktienmarkt in unhaltbare Höhen trieben. Die Fed, geblendet durch ihre Verpflichtung zu Forward Guidance, versäumte es, sich rechtzeitig anzupassen, so dass die Inflation außer Kontrolle geriet. Als sie schließlich handelte, war es zu spät - der Schaden war bereits angerichtet," schreibt Willie.

Im Jahr 2024 sieht er nun das gleiche Muster, bei dem die Fed erneut in die Forward-Guidance-Falle tappt. Willie hält die Entscheidung die Zinsen um 50 Basispunkte zu senken für einen schweren Fehler. Die Zinssenkung, in Kombination mit der fiskalpolitischen Expansion, riskiere ein erneutes Aufflammen der Inflation. Hinzu komme Trumps möglicher Wahlsieg, der laut Willie ebenfalls eine Bedrohung für die Unabhängigkeit der Fed sei. "Meines Erachtens kommt die größere Gefahr jedoch aus dem Inneren der Fed selbst. Die wiederholten Fehler der Zentralbank und ihre Besessenheit von der Feinabstimmung der Wirtschaft sind weitaus gefährlicher als jede politische Einmischung," so Willie.

Die größte Gefahr, die von der gegenwärtigen Politik der Fed ausgehe, sei das Risiko, einen zukünftigen wirtschaftlichen Zusammenbruch auszulösen. "Die Fed muss die Forward Guidance aufgeben und auf reale Daten reagieren. Andernfalls könnte die nächste große Finanzkrise viel näher sein, als irgendjemand erwartet," schreibt Willie abschließend.


© Redaktion GoldSeiten.de


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