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Ryan J. Puplava: Beurteilung im Rahmen der Renditekurve

08.11.2024
- Seite 3 -
Defensive Sektoren im Rückspiegel

Defensive Sektoren haben sich in den letzten Wochen unterdurchschnittlich entwickelt, weil die Anleger das Szenario einer harten Landung abschreiben und sich aus diesen Bereichen zurückziehen. Diese Bereiche werden oft wie Anleihen gehandelt und steigen im Wert, wenn die Anleger Anleihen kaufen, was die Renditen senkt.

Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Anleger aufgrund besserer Wirtschaftsaussichten Anleihen abstoßen und sich Wachstumsbereichen zuwenden, was zu einem Anstieg der Renditen führt. Zu diesen Bereichen gehören Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Immobilien. Versorgungsunternehmen gelten ebenfalls als defensiver Sektor, aber die jüngsten Geschäfte mit Rechenzentren und die Rentabilität des Sektors haben möglicherweise dazu geführt, dass die Anleger diesen Sektor nicht mehr als defensiv betrachten, da der Strombedarf für Rechenzentren und die Vorschriften für Elektrofahrzeuge, die eine höhere Stromerzeugung erfordern könnten, zugenommen haben.

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Quelle: Stockcharts.com, Ryan Puplava


Inflationsschutz

Ein möglicher Indikator dafür, dass steigende Zinsen mit zunehmenden Inflationserwartungen zusammenhängen könnten, ist der Anstieg von inflationsgeschützten Vermögenswerten wie Edelmetallen und Kryptowährungen. Dieser Trend könnte auch eine "Flucht in die Sicherheit" der Anleger widerspiegeln, die durch die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die bevorstehenden umstrittenen Wahlen angeheizt wird. Diese Faktoren tragen zwar zur Erklärung der jüngsten Bewegungen des Goldpreises bei, erklären aber nicht die seit Jahresbeginn erzielten Gewinne: Gold ist in diesem Jahr um 35% gestiegen, und zwar seit Beginn der Gespräche über Zinssenkungen Anfang des Jahres.

Eine weitere plausible Erklärung für den Anstieg des Goldpreises ist die wachsende Nachfrage von Zentralbanken und Ländern, die ihre Währungen stärken und die Abhängigkeit vom US-Dollar bei den Währungsreserven verringern wollen. In einem kürzlich erschienenen Artikel von Goldman Sachs wird argumentiert, dass die Zentralbanken nach dem Einfrieren der russischen Zentralbankguthaben im Jahr 2022 zunehmend Gold kaufen. Dieser Trend könnte auch durch die große Diskrepanz zwischen den Goldbeständen der Industrie- und der Schwellenländer bedingt sein, wobei letztere angesichts der rekordhohen US-Verschuldung möglicherweise aufholen, um ihre Reserven zu diversifizieren.

Daten des World Gold Council zeigen, dass Gold 72% der US-Währungsreserven ausmacht, 71% in Deutschland, 68% in Italien und 69% in Frankreich, verglichen mit nur 4,9% in China und 9,5% in Indien. Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass Länder wie Indien und China in den kommenden Jahren weiterhin Gold kaufen werden.

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Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die heutigen Wirtschaftsindikatoren und Marktbewegungen ein komplexes Bild ergeben, das von der anhaltenden Inflation, der sich ändernden Fed-Politik und den globalen Unsicherheiten geprägt ist.

Während die Inflation nach wie vor eine Herausforderung darstellt, sorgen das stetige Beschäftigungswachstum, die Einzelhandelsumsätze und die gestiegene Verbraucherstimmung für eine gewisse positive Dynamik, auch wenn bei künftigen Zinsentscheidungen Vorsicht geboten ist. Auf der fiskalpolitischen Seite scheint keiner der beiden Präsidentschaftskandidaten bereit zu sein, dem Schuldenabbau Priorität einzuräumen, was wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der Schuldenquote führen wird.

Steigende Zinssätze haben dazu beigetragen, dass bestimmte Sektoren auf die Leistungsbank gesetzt wurden. Gleichzeitig haben Inflationsängste und geopolitische Spannungen die Nachfrage nach inflationsgeschützten Vermögenswerten wie Gold erhöht, wobei die Zentralbanken ihre Reserven im Rahmen einer strategischen Abkehr von der Abhängigkeit vom US-Dollar aufgestockt haben. Zusammengenommen unterstreichen diese Elemente das empfindliche Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Stabilität und dem Druck von Inflation, geopolitischem Risiko und steigender Staatsverschuldung, die den Goldpreis und die Nachfrage weiterhin beeinflussen.


© Ryan J. Puplava



Dieser Artikel wurde am 01.11.2024 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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