EU-Kommission einigt sich mit Mercosur- Staaten auf Handelsabkommen
09.12.2024 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0539 (05:18 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0534 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,94. In der Folge notiert EUR-JPY bei 158,02. EUR-CHF oszilliert bei 0,9274.
Märkte: USD profitiert zunächst von Assads Sturz
An den Finanzmärkten ergaben sich in Folge der Veröffentlichung positiven US-Wirtschaftsdaten zunächst freundliche Entwicklungen an den westlichen Aktienmärkten, Der EUR markierte zu diesem Zeitpunkt Höchstkurse bei 1.0629. Im weiteren Handelsverlauf gaben sowohl der EUR als auch die Aktienmärkte nach.
Der Fall der Assad-Regierung wirkt sich auf den USD unterstützend aus. Auf erste Sicht haben die USA, Israel und die Türkei gewonnen. Russland und Iran sind die Verlierer. Ob die Bevölkerung Syriens Gewinner sein wird, wird sich zeigen (siehe Libyen, Irak etc.).
Das Datenpotpourri lieferte eine Bestätigung bekannter Tatsachen. Der US-Arbeitsmarktbericht, das US-Verbrauchervertrauen und die US-Konsumkreditvergabe setzten positive Akzente.
Gleiches gilt für Japans BIP. Das BIP der Eurozone legte entsprechend der Prognosen zu. Die Beschäftigung in der Eurozone markierte eine neues Allzeithoch. Deutschland "reüssierte" mit unerwartet schwachen Daten der Industrieproduktion. Unser "Verliererstatus" wurde bestätigt! Aktienmärkte: Late Dax +0,19%. EuroStoxx 50 +0,61%, S&P 500 +0,14%, Dow Jones -0,37%, US Tech 100 +0,85%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:44 Uhr: Nikkei (Japan) +0,10%, CSI 300 (China) -0,51%, Hangseng (Hongkong) -0,57%, Sensex (Indien) -0,31% und Kospi (Südkorea) -2,28%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,11% (Vortag 2,10%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,14% (Vortag 4,18%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0036) stieg gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich primär als Folge der Geopolitik, nachdem am Freitag die Widerstandszone des Euros bei 1.0580 – 1.0610 zunächst erfolgreich überwunden wurde.
Gold (-6,00 USD) und Silber (-0,48 USD) litten unter der Stärke des USD in Folge der geopolitischen Entwicklungen und gaben nach.
Bitcoin (99.375 USD, 05:49 Uhr) konnte anders als Gold und Silber gegenüber dem USD Boden gewinnen (+1.375 USD).
EU-Kommission einigt sich mit Mercosur-Staaten auf Handelsabkommen
Die EU-Kommission und die Mercosur Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay haben sich auf ein Freihandelsabkommen verständigt. Laut EU würden pro Jahr Zölle im Volumen von 4 Mrd. EUR wegfallen. Durch das Freihandelsabkommen der 27 EU-Länder mit der Mercosur-Gruppe würde eine der größten Handelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen. Sie würde fast 20% der Weltwirtschaft und mehr als 31% der globalen Warenexporte abdecke.
Kommentar: Das klingt zunächst gut und ist grundsätzlich für das deutsche und europäische Geschäftsmodell förderlich.
Ob es zur Annahme des Abkommens kommen wird, ist unsicher, weil neben Frankreich auch andere Länder des EU, unter ihnen Italien und Polen, das Abkommen ablehnen oder Vorbehalte haben. Eine deutsche Regierungssprecherin ergänzte, notfalls werde Deutschland eine abgespeckte Version akzeptieren. Man werde sich einem sogenannten "EU-only"-Abkommen nicht verschließen, wenn sich abzeichne, dass ein Abschluss sonst nicht möglich sei. Dabei ist nur eine Ratifizierung auf EU-Ebene, nicht aber durch die 27 Mitgliedstaaten nötig.
Kommentar: Hier wird es kritisch. In der EU ist keine politische Homogenität gegeben, da insbesondere nationale Interessen der Agrarpolitik unterschiedlich ausfallen.
Die gerade erst ins Amt gekommene neue EU-Kommission geht mit der Unterzeichnung ein politisches Risiko ein. Frankreichs Handelsministerin Primas sagte, die Vereinbarung binde nur die Kommission, nicht aber die EU-Länder. In deutschen Regierungskreisen hieß es, die Handelsbestimmungen als Kern könnten im Schnellverfahren Priorität bekommen. Hierfür wäre dann eine einfache Mehrheit der EU-Abgeordneten im Parlament sowie eine qualifizierte Mehrheit der EU-Länder nötig. Die Abstimmung dazu dürfte im Sommer 2025 anstehen.
Kommentar: Die Welt verändert sich in Folge von US-Disruptionen dynamisch. Der US-Angriff auf die WTO, eine Abkehr von der rechtsbasierten internationalen Ordnung und eine Hinwendung zu Ansätzen der "Politik des Stärkeren" im Rahmen von Abkommen, zwingt Europa zur Erhaltung des Geschäftsmodells, intensivere Handelspolitik mit Freihandelsabkommen umzusetzen. Der Mangel an Homogenität innerhalb der EU ist kritisch.
Erkennbar ist eine zunehmende Fragmentierung auf politischer Ebene und eine abnehmende Akzeptanz in den Bevölkerungen der EU-Staaten. Ob dieses Freihandelsabkommen "Beine bekommen wird", ist offen. Es ist eine wackelige Gesamtkonstellation für das Abkommen, aber auch für die EU-Kommission und die EU an sich.
Deutschland schon wieder weit hinten
Während sich die Zahl der Flugpassgiere weltweit dem Vorkrisenniveau nähert, liegt sie in Deutschland circa 45% unterhalb dieses Niveaus. Können wir nur bei negativen Daten führen?
Märkte: USD profitiert zunächst von Assads Sturz
An den Finanzmärkten ergaben sich in Folge der Veröffentlichung positiven US-Wirtschaftsdaten zunächst freundliche Entwicklungen an den westlichen Aktienmärkten, Der EUR markierte zu diesem Zeitpunkt Höchstkurse bei 1.0629. Im weiteren Handelsverlauf gaben sowohl der EUR als auch die Aktienmärkte nach.
Der Fall der Assad-Regierung wirkt sich auf den USD unterstützend aus. Auf erste Sicht haben die USA, Israel und die Türkei gewonnen. Russland und Iran sind die Verlierer. Ob die Bevölkerung Syriens Gewinner sein wird, wird sich zeigen (siehe Libyen, Irak etc.).
Das Datenpotpourri lieferte eine Bestätigung bekannter Tatsachen. Der US-Arbeitsmarktbericht, das US-Verbrauchervertrauen und die US-Konsumkreditvergabe setzten positive Akzente.
Gleiches gilt für Japans BIP. Das BIP der Eurozone legte entsprechend der Prognosen zu. Die Beschäftigung in der Eurozone markierte eine neues Allzeithoch. Deutschland "reüssierte" mit unerwartet schwachen Daten der Industrieproduktion. Unser "Verliererstatus" wurde bestätigt! Aktienmärkte: Late Dax +0,19%. EuroStoxx 50 +0,61%, S&P 500 +0,14%, Dow Jones -0,37%, US Tech 100 +0,85%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:44 Uhr: Nikkei (Japan) +0,10%, CSI 300 (China) -0,51%, Hangseng (Hongkong) -0,57%, Sensex (Indien) -0,31% und Kospi (Südkorea) -2,28%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,11% (Vortag 2,10%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,14% (Vortag 4,18%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0036) stieg gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich primär als Folge der Geopolitik, nachdem am Freitag die Widerstandszone des Euros bei 1.0580 – 1.0610 zunächst erfolgreich überwunden wurde.
Gold (-6,00 USD) und Silber (-0,48 USD) litten unter der Stärke des USD in Folge der geopolitischen Entwicklungen und gaben nach.
Bitcoin (99.375 USD, 05:49 Uhr) konnte anders als Gold und Silber gegenüber dem USD Boden gewinnen (+1.375 USD).
EU-Kommission einigt sich mit Mercosur-Staaten auf Handelsabkommen
Die EU-Kommission und die Mercosur Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay haben sich auf ein Freihandelsabkommen verständigt. Laut EU würden pro Jahr Zölle im Volumen von 4 Mrd. EUR wegfallen. Durch das Freihandelsabkommen der 27 EU-Länder mit der Mercosur-Gruppe würde eine der größten Handelszonen der Welt mit mehr als 700 Millionen Menschen entstehen. Sie würde fast 20% der Weltwirtschaft und mehr als 31% der globalen Warenexporte abdecke.
Kommentar: Das klingt zunächst gut und ist grundsätzlich für das deutsche und europäische Geschäftsmodell förderlich.
Ob es zur Annahme des Abkommens kommen wird, ist unsicher, weil neben Frankreich auch andere Länder des EU, unter ihnen Italien und Polen, das Abkommen ablehnen oder Vorbehalte haben. Eine deutsche Regierungssprecherin ergänzte, notfalls werde Deutschland eine abgespeckte Version akzeptieren. Man werde sich einem sogenannten "EU-only"-Abkommen nicht verschließen, wenn sich abzeichne, dass ein Abschluss sonst nicht möglich sei. Dabei ist nur eine Ratifizierung auf EU-Ebene, nicht aber durch die 27 Mitgliedstaaten nötig.
Kommentar: Hier wird es kritisch. In der EU ist keine politische Homogenität gegeben, da insbesondere nationale Interessen der Agrarpolitik unterschiedlich ausfallen.
Die gerade erst ins Amt gekommene neue EU-Kommission geht mit der Unterzeichnung ein politisches Risiko ein. Frankreichs Handelsministerin Primas sagte, die Vereinbarung binde nur die Kommission, nicht aber die EU-Länder. In deutschen Regierungskreisen hieß es, die Handelsbestimmungen als Kern könnten im Schnellverfahren Priorität bekommen. Hierfür wäre dann eine einfache Mehrheit der EU-Abgeordneten im Parlament sowie eine qualifizierte Mehrheit der EU-Länder nötig. Die Abstimmung dazu dürfte im Sommer 2025 anstehen.
Kommentar: Die Welt verändert sich in Folge von US-Disruptionen dynamisch. Der US-Angriff auf die WTO, eine Abkehr von der rechtsbasierten internationalen Ordnung und eine Hinwendung zu Ansätzen der "Politik des Stärkeren" im Rahmen von Abkommen, zwingt Europa zur Erhaltung des Geschäftsmodells, intensivere Handelspolitik mit Freihandelsabkommen umzusetzen. Der Mangel an Homogenität innerhalb der EU ist kritisch.
Erkennbar ist eine zunehmende Fragmentierung auf politischer Ebene und eine abnehmende Akzeptanz in den Bevölkerungen der EU-Staaten. Ob dieses Freihandelsabkommen "Beine bekommen wird", ist offen. Es ist eine wackelige Gesamtkonstellation für das Abkommen, aber auch für die EU-Kommission und die EU an sich.
Deutschland schon wieder weit hinten
Während sich die Zahl der Flugpassgiere weltweit dem Vorkrisenniveau nähert, liegt sie in Deutschland circa 45% unterhalb dieses Niveaus. Können wir nur bei negativen Daten führen?