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Trump: Zollerhöhungen werden sukzessive implementiert - Hohe globale Inflation bis 2028?

15.01.2025  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0300 (05:29 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0240 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 157,77. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,50. EUR-CHF oszilliert bei 0,9397.

Märkte: Stabilisierung an Aktienmärkten, Fokus auf US-CPI-Daten

An den Finanzmärkten kam es gestern zu einer Fortsetzung der Stabilisierung an den Aktienmärkten nach dem zwischenzeitlichen Abverkauf am Montag. Die Situation an den Rentenmärkten bleibt dagegen angespannt, allen voran in den USA, wo das höchste Renditeniveau der 10-jährigen US-Staatsanleihe seit Oktober 2023 markiert wurde. Der EUR, Gold, Silber und Bitcoin gewannen gegenüber dem USD an Boden.

Für diese Entwicklungen gab es drei Katalysatoren, allesamt aus den Vereinigten Staaten.

• Das Datenpotpourri (siehe unten) aus den USA war hilfreich. Die Erzeugerpreise stiegen etwas weniger als vom Markt unterstellt.

• Die Stimmung kleiner US-Unternehmen (NFIB Index) ging durch die Decke. Sie markierte den höchsten Stand seit Oktober 2018.

• Entscheidend war jedoch die Ansage Trumps laut Bloomberg Report bei den angekündigten Zollerhöhungen sukzessive vorgehen zu wollen, um Verwerfungen an der US-Inflationsfront zu vermeiden (siehe unten).

Frankreichs Industrieproduktion fiel zudem etwas besser als erwartet aus.

Aktienmärkte: Late Dax +0,31%. EuroStoxx 50 +0,13%, S&P 500 +0,15%, Dow Jones +0,55%, US Tech 100 -0,10%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:55 Uhr: Nikkei (Japan) +0,01%, CSI 300 (China) -0,41%, Hangseng (Hongkong) +0,23%, Sensex (Indien) +0,40% und Kospi (Südkorea) +0,35%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,62% (Vortag 2,59%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,78% (Vortag 4,77%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0050) erholte sich weiter dank milder Zoll-Verbalakrobatik Trumps gegenüber dem USD trotz starker US-Daten (Stimmung kleiner Unternehmen). Gold (+5,20 USD) und Silber (+0,17 USD) konnten leichte Zugewinne verbuchen. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 97.160 (05:59 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Anstieg um 2.190 USD.


Trump: Zollerhöhungen werden sukzessive implementiert


Laut einem gestern veröffentlichten Bloomberg Report erwägt das Trump-Team ein graduelles Vorgehen bei der Implementierung der Zollerhöhungsstrategie, um Verwerfungen in der Inflationsentwicklung zu verhindern. JP Morgan bezeichnete diese Vorgehensweise als Vorgehen mit einem Skalpell anstelle eines Schwertes.

Kommentar: Schauen wir mal! Märkte goutierten diese Entwicklung.


Hohe globale Inflation bis 2028?

Die hohe Inflation bleibt laut vierteljährlicher Umfrage des IFO-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik unter 1.398 Wirtschaftsexperten aus 125 Ländern in den kommenden Jahren weltweit ein Problem. 2025 soll die Inflationsrate im globalen Durchschnitt bei 3,9% liegen. Sie erwarten für 2026 eine weltweite Teuerungsrate von 3,5%. Auch 2028 soll sie noch auf diesem Wert verharren.

Kommentar: Umfragen sind interessant und bisweilen auch relevant. Entscheidend ist es, die Ursachen der Inflation zu ermitteln. Korrelieren sie mit endogenen Politiken oder sind sie beispielsweise exogener Natur (z.B. Rohstoffpreise). Fakt ist, dass die Globalisierung grundsätzlich disinflationär wirkte und für die Teile der Weltwirtschaft, die sie weiter forcieren (u.a. RCEP-Länder), fortgesetzt wirkt. Da der Westen sich von der Globalisierung entfernt, ergibt sich durch Sanktionspolitiken und hybride Kriegsführungen (Kosten treibende Effekte) ein erhöhtes Inflationspotential. Auch die erhöhte CO2 Bepreisung generiert „administrierte also politische Inflation“.

Die Inflationserwartungen blieben über den Zielen vieler Zentralbanken, so Ifo-Forscher Potrafke. Größere Zinssenkungen seien bei diesen Inflationserwartungen unwahrscheinlich.

Kommentar: Korrekt, die Zinssenkungserwartungen kommen weiter unter Druck. Sollte man sich geopolitisch friedensstiftender seitens des Westens aufstellen, wären unerwartete Entspannungen an der Inflationsfront möglich.

Für Deutschland erwarten die Experten für 2025 eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,4%, für Österreich von 2,5% und für die Schweiz von 1,2%.


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