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China: 2025 "angemessene lockere Geldpolitik"

10.12.2024  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0559 (05:47 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0537 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 151,10. In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,54. EUR-CHF oszilliert bei 0,9268.


Märkte: Chinas Wende zu lockerer Geldpolitik unterstützt Märkte

An den Finanzmärkten kam es zu divergenten Entwicklungen. An den Aktienmärkten in Europa und den USA dominierten zumeist überschaubare Gewinnmitnahmen. Dagegen kam es in Fernost, allen voran in China und Hongkong im Zuge der Neuausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik Chinas zu freundlichen Entwicklungen.

Die Situation in Syrien hatte keinen maßgeblichen Auswirkungen. Alle Beteiligten oder Betroffenen befinden sich in einer Findungsphase. Das Vorgehen Israels, massiv Ziele in Syrien zu bombardieren, wirft völkerrechtliche Fragen auf. In Europa wird der Umgang bezüglich der Asylpolitik im Kontext Syrien auf den Prüfstand gestellt.

Das Datenpotpourri generierte ex Eurozone und Deutschland positive Datensätze. So legte die Stimmung in Japans Wirtschaft zu. Der US-Beschäftigungsindex erklomm den höchsten Stand seit Juni 2024. In China ergab sich ein aktiver Handelsbilanzsaldo in Höhe von 97,4 Mrd. USD.

Dagegen sank der Sentix-Index der Eurozone unerwartet auf den niedrigsten Stand seit November 2023. Der von IFO ermittelte Index für Selbstständige und Kleinstunternehmen mäandert weiter auf prekären Niveaus. Der IFO-Chef forderte eine Wachstumsagenda 2030 (höchste Zeit!) Aktienmärkte: Late Dax -0,27%. EuroStoxx 50 +0,02%, S&P 500 -0,46%, Dow Jones -0,47%, US Tech 100 -0,73%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:12 Uhr: Nikkei (Japan) +0,50%, CSI 300 (China) +1,64%, Hangseng (Hongkong) +0,73%, Sensex (Indien) +0,05% und Kospi (Südkorea) +2,28%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,12% (Vortag 2,11%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,19% (Vortag 4,14%) abwirft. Devisenmärkte: Der EUR (EUR +0,0020) stieg gegenüber dem USD im Eröffnungsvergleich. Im Tagesverlauf scheiterte der EUR an der Marke 1,06 (Höchstkurse 1,0594).

Gold (+34,20 USD) und Silber (+1,06 USD) konnten nachhaltig an Boden gewinnen. Der Eindruck einer erfolgreichen Bodenbildung verstärkt sich. Bitcoin (96.800 USD, 06:17 Uhr) verlor gegenüber dem USD an Boden (-2.575 USD).


China: 2025 "angemessene lockere Geldpolitik"

China ändert erstmals seit 2010 den geldpolitischen Kurs. Per 2025 soll eine "angemessen lockere" Geldpolitik verfolgt werden. Seit 2010 wurde von der Zentralbank eine als "umsichtig" bezeichnete Geldpolitik verfolgt, nachdem 2008 als Reaktion auf die globale Finanzkrise und deren Folgen für die Realwirtschaft ein "angemessen lockerer" Kurs ausgerufen worden war. Den Angaben zufolge sollen auch eine aktivere Fiskalpolitik umgesetzt und unkonventionelle Anpassungen verstärkt werden (Fokus Binnennachfrage).

Kommentar: Die Ankündigung ist inhaltsschwer. Sie impliziert eine hohe Sensibilität ob der weiteren Steuerung der Wirtschaft. Diese Politik zielt darauf ab, sich von globalen Einflüssen unabhängiger aufzustellen. Eine Forcierung der Binnennachfrage hat auf die Weltwirtschaft unterstützenden Einfluss (Nachfrage). Es wird der Regierung darum gehen, die massiven Sparguthaben zu aktivieren (China Sparquote rund 45%, Eurozone circa 26%, USA rund 17%). Diese Ankündigung hat das Potential eines "Game Changers".


Deutschland: 40% der Selbstständigen erwarten 2025 schlechtere Geschäfte

Das aktuelle Geschäftsklima für die Selbstständigen und Kleinstunternehmen hat sich im November geringfügig verbessert. Das ist der erste Anstieg des "Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex" (Datenreihe seit August 2021) nach Rückgängen in den vergangenen Monaten. Im November lag das Barometer bei -21,3 Punkten, nach -22,0 Zählern im Oktober. Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften nahm dabei etwas ab, während die Erwartungen für die kommenden Monate weiter sanken.

Kommentar: Losgelöst von dem leichten Anstieg bleibt das Niveau des Gesamt- als auch der Einzelindices kritisch bis prekär. Die Grafik verdeutlicht den maladen Gemütszustand. Derartige Zahlen sind Ausdruck eines Misstrauensvotums an die Politik. Das aktuelle Wahlkampfgetöse steht in einem brachialen Unverhältnis zu den Realitäten der Gesellschaft, der Wirtschaft, den Unternehmers und den Bürgern. Adressiert die Politik die wirklichen Probleme? Hat die Politik Respekt vor dem Souverän?

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