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Financial Sense: Werden Handelskriege & technologische Störungen den Bullenmarkt entgleisen lassen?

09.02.2025
Die Volatilität an den Aktienmärkten hat angesichts der angekündigten Zölle und der wachsenden Angst vor einem eskalierenden Handelskrieg zugenommen. Zu dieser Unsicherheit kommt hinzu, dass US-Technologieunternehmen nach der Veröffentlichung des Open-Source-Modells von DeepSeek aus China nun mit möglichen Störungen ihrer KI-Ausgabenpläne zu kämpfen haben. Das Debüt von DeepSeek, das als "Durchbruch" angepriesen wird, um die Leistung eines großen Sprachmodells (LLM) auf US-Niveau zu einem Bruchteil der Kosten zu erreichen, hat Fragen über seine Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft aufgeworfen.

Während die Details noch nicht bekannt sind und überprüft werden, sehen sich die Märkte mit einer Reihe von kurzfristigen Störungen konfrontiert.

Die Schlüsselfrage für Investoren: Sind wir Zeuge eines Markthöhepunkts mit dem Platzen einer überbewerteten Technologieblase oder einer erstklassigen Kaufgelegenheit inmitten eines anhaltenden Bullenmarkts? Mike Singleton, Chefstratege von Invictus Research, gab kürzlich bei Financial Sense einige wichtige Einblicke in seine Markt- und Wirtschaftsaussichten. Hier ist, was er zu sagen hatte...


Ein reflationärer Ausblick für 2025

Singletons Ausblick für 2025 basiert auf einer Reflationsthese, die eine Fortsetzung des 2024 beobachteten Trends darstellt. "Bei Invictus sind wir nach wie vor Reflationisten, und das bedeutet, dass wir bis 2025 ein schnelleres reales Wachstum und eine höhere Inflation erwarten", erklärt er. Er betont, dass die Größe und die Trägheit der US-Wirtschaft bedeuten, dass Richtungsänderungen schrittweise erfolgen, im Gegensatz zu den schnellen Veränderungen, die von den Marktteilnehmern oft erwartet werden. "Die Realität ist, dass die US-Wirtschaft sehr groß ist und es lange dauert, bis sich die Richtung ändert", fügt er hinzu und unterstreicht damit die Hartnäckigkeit der derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen.


Die Rolle des US-Verbrauchers

Der US-Verbraucher, der für etwa zwei Drittel des BIP verantwortlich ist, spielt in Singletons Wirtschaftsaussichten eine zentrale Rolle. Er stellt die vorherrschende Meinung in Frage, dass die Verbraucher übermäßig verschuldet und nicht in der Lage sind, das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. "Das Verhältnis von Verbraucherkrediten zum BIP ist auf einem mehrjährigen Tiefstand. Er ist so niedrig wie seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr", erklärt Singleton und unterstreicht damit das Potenzial für eine Steigerung der Verbraucherausgaben als Motor des Wirtschaftswachstums.

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Das Einkommenswachstum der US-Verbraucher ist ebenfalls sehr robust, so Singleton, denn die Lohn- und Gehaltszahlungen steigen im Jahresvergleich um 5,8%. Dies liegt deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre und trägt dazu bei, dass die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen weiter steigen.

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Inflation und ihre Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Zu den Bedenken über die möglichen negativen Auswirkungen einer steigenden Inflation auf den Aktienmarkt bietet Singleton eine differenzierte Sichtweise. Er hebt hervor, dass die Unternehmensgewinne, Umsätze und Aktienkurse im Laufe der Zeit eine positive Korrelation mit der Inflation aufgewiesen haben.

"Solange die Fed ihre Geldpolitik nicht strafft und die Zinssätze nicht so weit anhebt, dass sie den Inflationsanstieg ausgleicht, ist die Inflation nicht unbedingt eine schlechte Sache für Vermögenswerte wie Aktien", stellt er fest. Singletons Zuversicht in die Widerstandsfähigkeit des Aktienmarktes wird durch seine Überzeugung gestärkt, dass die Phase der deutlichen geldpolitischen Straffung zumindest in absehbarer Zukunft wahrscheinlich hinter uns liegt.



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