Selbstverschuldeter Arbeitskräftemangel
16.02.2025 | Prof. Dr. Eberhard Hamer

Inzwischen lehren die Lehrer unsere Kinder, dass Arbeit „Ausbeutung“ sei, dass es im Leben nicht mehr um Wohlstand gehe (der auch ohne Arbeit inzwischen als selbstverständlich gilt), sondern um Spaß, Lust und Lebensgenuss. Deshalb wurden z. B. Zensuren und Sitzengbleiben abgeschafft. "Bildung ist für jeden da" und für jeden, der will, auch das Abitur (auch mit mangelhaften Leistungen). Die sozialistische Schulpolitik wollte "Abitur für alle". Da es aber keine Intelligenzexplosion in Deutschland gegeben hat, konnte dieses Ziel nur durch ständiges Absenken der Anforderungen erreicht werden. Inzwischen machen mehr als 50% der Jugendlichen Abitur, 40% von ihnen sind nicht studierfähig und scheitern im Studium ¹, fühlen sich aber zu schade für praktische Arbeit.
Auch die Politik beklagt zwar jeden Tag "Fachkräftemangel", hat aber selbst die Bedingungen für weniger oder gar keine Arbeit der Erwerbstätigen geschaffen:
• Mit der Steigerung des Mindestlohns wurden hunderttausende geringwertige Arbeitsplätze unrentabel, deshalb von den Arbeitgebern nicht mehr angeboten oder wanderten in die Schwarzarbeit ab. Beispiel: Private Hausreinigung, Privatstunden der Lehrer, kleinere Reparaturtätigkeiten im Haus o.a. Wenn eine Arbeitsstunde brutto 60,00 bis 100,00 Euro kosten muss, kann dafür ein Schalter im Hause oder ein verstopfter Abfluss oder ein Kurzschluss legal mit allen Steuern und Mehrwertsteuer sowie An- und Abfahrtzeiten nicht mehr beauftragt und von den Firmen auch nicht mehr rentabel geleistet werden. Die Nachfrage wandert aus dem Legalen zum Schwarzmarkt, denn die zu hohen Arbeitskosten lassen geringwertige Tätigkeiten "weiß" nicht mehr zu.
• Die grüne Volksbeglückungspolitik will Rundumversorgung für jeden, auch ohne Arbeit. Das politisch besetzte Bundessozialgericht hat entschieden, die Hartz-IV-Rundumversorgung sei ein Mindestanspruch "aus Menschenrecht" für jeden, auch wenn er nicht arbeiten wolle. In diesem Sinne wurde ein Arbeitsersatzgeldanspruch (Bürgergeld) für alle geschaffen, die keine Lust mehr auf Arbeit haben. Dies hat weitere Millionen Arbeitsfähige aus dem Arbeitsmarkt in die Sozialversorgung gebracht – zur Freude der Sozialindustrie, welche dadurch unproduktive, aber gut bezahlte Betreuungsarbeitsplätze gewann (ein Betreuer auf sieben Betreute). Die fehlenden Arbeitskräfte wurden als "Facharbeitermangel" bejammert, obwohl die Politik sie selbst geschaffen hat.
• In anderen Ländern werden die geringproduktiven Arbeitstätigkeiten von Zuwanderern übernommen (Frankreich, England, USA u.a.). In Deutschland jedoch haben die Immigranten Arbeitsverbot trotz Arbeitskräftemangel und bleiben – wie die eine Million Syrer – weit überwiegend (70 – 80%) im Sozialsystem, weil ihnen dieses auskömmliche Rundumleistungen mit Geld, Wohnung, Energie, Gesundheitsversorgung bis hin zum Rentenanspruch durch die Asylantenversorgung bringt. Mehr als fünf Millionen mögliche Arbeitskräfte lungern deshalb arbeitslos in ihren Städten herum, weil ihre Sozialversorgung attraktiver ist als Arbeitseinkommen.
Der Fach- und Hilfskräftemangel des Handwerks, des Einzelhandels, der Industrie usw. ist deshalb politisch geschaffen und auch politisch gewollt, weil die Arbeit zu teuer und die Sozialleistungen zu üppig geworden sind. Gewinner sind nicht nur die mehr als vier Millionen arbeitslosen Immigranten, sondern vor allem die diese betreuenden fast eine Million Sozialfunktionäre und die Sozialindustrie.
• Die rot-grüne Sozialpolitik hat es inzwischen geschafft, dass zwei Drittel unserer Bevölkerung von der Marktleistung nur eines Drittels leben. Zu den Familienangehörigen, Rentnern, Sozialleistungsempfängern gehören auch die Transferleistungsempfänger, die zwar arbeiten oder zumindest beschäftigt sind deren Gehalt aber nicht aus produktiver Marktleistung stammt, sondern aus vom Staat eingezogenen Steuern und Sozialabgaben der produktiven Erwerbstätigen. Sie werden also indirekt von dem Drittel der produktiv beschäftigten Unternehmer und ihrer Arbeitnehmer bezahlt.
• Die grüne Volksbeglückungspolitik will Rundumversorgung für jeden, auch ohne Arbeit. Das politisch besetzte Bundessozialgericht hat entschieden, die Hartz-IV-Rundumversorgung sei ein Mindestanspruch "aus Menschenrecht" für jeden, auch wenn er nicht arbeiten wolle. In diesem Sinne wurde ein Arbeitsersatzgeldanspruch (Bürgergeld) für alle geschaffen, die keine Lust mehr auf Arbeit haben. Dies hat weitere Millionen Arbeitsfähige aus dem Arbeitsmarkt in die Sozialversorgung gebracht – zur Freude der Sozialindustrie, welche dadurch unproduktive, aber gut bezahlte Betreuungsarbeitsplätze gewann (ein Betreuer auf sieben Betreute). Die fehlenden Arbeitskräfte wurden als "Facharbeitermangel" bejammert, obwohl die Politik sie selbst geschaffen hat.
• In anderen Ländern werden die geringproduktiven Arbeitstätigkeiten von Zuwanderern übernommen (Frankreich, England, USA u.a.). In Deutschland jedoch haben die Immigranten Arbeitsverbot trotz Arbeitskräftemangel und bleiben – wie die eine Million Syrer – weit überwiegend (70 – 80%) im Sozialsystem, weil ihnen dieses auskömmliche Rundumleistungen mit Geld, Wohnung, Energie, Gesundheitsversorgung bis hin zum Rentenanspruch durch die Asylantenversorgung bringt. Mehr als fünf Millionen mögliche Arbeitskräfte lungern deshalb arbeitslos in ihren Städten herum, weil ihre Sozialversorgung attraktiver ist als Arbeitseinkommen.
Der Fach- und Hilfskräftemangel des Handwerks, des Einzelhandels, der Industrie usw. ist deshalb politisch geschaffen und auch politisch gewollt, weil die Arbeit zu teuer und die Sozialleistungen zu üppig geworden sind. Gewinner sind nicht nur die mehr als vier Millionen arbeitslosen Immigranten, sondern vor allem die diese betreuenden fast eine Million Sozialfunktionäre und die Sozialindustrie.
• Die rot-grüne Sozialpolitik hat es inzwischen geschafft, dass zwei Drittel unserer Bevölkerung von der Marktleistung nur eines Drittels leben. Zu den Familienangehörigen, Rentnern, Sozialleistungsempfängern gehören auch die Transferleistungsempfänger, die zwar arbeiten oder zumindest beschäftigt sind deren Gehalt aber nicht aus produktiver Marktleistung stammt, sondern aus vom Staat eingezogenen Steuern und Sozialabgaben der produktiven Erwerbstätigen. Sie werden also indirekt von dem Drittel der produktiv beschäftigten Unternehmer und ihrer Arbeitnehmer bezahlt.

Vgl. Hamer, E: "Mittelschicht in Krise und Wandel", S. 140
• Aber auch unsere produktiven Arbeitskräfte stehen ihren Betrieben immer weniger zur Verfügung. Von 365 Kalendertagen abzüglich der 104 Tage der Wochenenden und weiterer 10 gesetzlicher Feiertage bleibt eine Nettoarbeitszeit von 251 Tagen der Arbeitnehmer. Zieht man davon 30 Tage Urlaub ab, bleiben 221 Arbeitstage netto.
Die Nettoarbeitszeit vermindert sich, wenn Mitarbeiter krank sind. Jeder Tag Krankheit muss nämlich vom Arbeitgeber wie Arbeitszeit bezahlt werden (Lohnfortzahlungsgesetz).
Die Nettoarbeitszeit vermindert sich, wenn Mitarbeiter krank sind. Jeder Tag Krankheit muss nämlich vom Arbeitgeber wie Arbeitszeit bezahlt werden (Lohnfortzahlungsgesetz).
Nach einer empirischen Untersuchung des Mittelstandinstituts gaben 30% aller Befragten im Jahr 2000 an, regelmäßig "scheinkrank" zu sein. Zu 58% für einige Tage, zu 36% für eine Woche, zu 5% für mehr. Seit nicht mehr der "gelbe Schein" des Arztes notwendig ist, sondern man sich selbst telefonisch krankmelden kann (Selbstdiagnose), sind die Krankheitstage der Beschäftigten von acht auf 20 bis 22 Tage gestiegen. Von den 221 effektiven Arbeitstagen fallen so noch einmal im Durchschnitt 20 bis 22 Tage durch Krankmeldung weg, wie mehrere Gesundheitsorganisationen und -kassen gerade 2024 bestätigten ². Allein die Krankheitskosten der Betriebe belaufen sich insgesamt auf mehr als 80 Milliarden Euro, mehr als ein Drittel davon ist Scheinkrankheit, also Blaumachen.
Wenn morgens beim Weckerklingeln um 06.00 Uhr der Regen gegen das Fenster klatscht, jeder aber das Recht zur Selbstdiagnose hat, ob er sich "wohl genug zur Arbeit" fühlt oder das gleiche Geld lieber im Weiterschlafen verdienen will, gehört schon viel Arbeitsmotivation und Verantwortungsgefühl dazu, dennoch zur Arbeit zu gehen, statt sich per Telefon für gleichen Lohn einfach krankzumelden.
Unternehmer zum Beispiel werden nie krank, die Mitarbeiter der Unternehmer in den mittelständischen Unternehmen nur halb so viel wie die der großen Kapitalgesellschaften, am meisten die Beamten (vor allem die Lehrer), obwohl sie eigentlich die günstigsten Arbeitsbedingungen haben ³.
So arbeiten die Deutschen für ihren Jahreslohn nur ca. 1.500 Stunden, die Franzosen und Briten über 1.600, in den USA 1.957, in Japan 2.165 und in China über 2.300 Stunden.
Wer aber in Deutschland arbeitet, muss die höchsten Steuern und Sozialabgaben der Welt zahlen, hat also vom Brutto netto weniger als alle anderen in der Welt.
Dabei kommen für den Arbeitgeber noch weitere Lohnnebenkosten zum Bruttolohn hinzu, so dass der Nettolohn des Mitarbeiters nur ein Drittel der durch diesen entstehenden Gesamtkosten im Betrieb ist.
Dass der erste Tag einer Krankheit nicht mehr vom Arbeitgeber bezahlt werden muss (Karenztag), hat das Mittelstandsinstitut Niedersachsen schon lange gefordert und könnte die morgentliche Selbstdiagnose zu etwa zwei Drittel in Richtung Arbeit verändern, also Scheinkrankheit reduzieren.
Noch verhängnisvoller sieht aber das Mittelstandsinstitut die telefonische Krankschreibungsmöglichkeit an. Sich morgens bei Lustlosigkeit mit Handy von der Arbeit abzumelden, senkt die Hemmschwelle zu Missbrauch erheblich und sollte wieder abgeschafft werden.
"Wenn ich ohnehin aus dem Bett zum Arzt muss, kann ich auch gleich zur Arbeit gehen.", sagten einige der befragten Scheinkranken.
Arbeitskräftemangel, zu teure Arbeit, dadurch betriebliche Kostenexplosion und dadurch Inflation sowie dramatische Sozial-, Gesundheitskosten und Fachkräfteknappheit sind die Folge davon, dass in Deutschland immer weniger Leute arbeiten, aber immer mehr davon leben wollen und die Politik von Leuten, die nichts gelernt und nie gearbeitet haben nach Sozialträumen gestaltet wird.
© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.
¹ Wie ein Teil auch unserer rot-grünen Politiker
² Dachverband der Betriebskrankenkassen, Gesundheitsreport 2024: durchschnittliche Krankheit: 22,4 Tage, Frauen 2 Tage mehr; DAK: 20 Tage Krankheit pro Jahr; gleichlautend Techniker Krankenkasse: 20 Tage im Jahr. 60% entscheiden sich morgens im Zweifel für Krankheit statt Arbeit.
³ Ausf. dazu wie zuvor: Hamer "Krankheitsmissbrauch (Scheinkrankheit)" und ders. "Betriebliche Fehlzeiten – eine Herausforderung für die Unternehmensführung" in Hamer "Mittelstand und Sozialpolitik", Regensburg 1996, S. 117 ff.