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IW-Studie: Dauerkrise seit 2020 kostet deutsche Wirtschaft 735 Mrd. EUR

05.03.2025  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,0617 (05:54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0480 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,81. In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,08. EUR-CHF oszilliert bei 0,9460.


Märkte: Achterbahnfahrt an den Aktienmärkten

An den Aktienmärkten ergab sich eine Achterbahnfahrt in den letzten 48 Stunden. So markierte der DAX am Montag eine historische Höchstmarke bei knapp 23.308 Punkten, um gestern im Tief bei 22.320 Zählern aufzuschlagen. Vom Tiefpunkt gab es dann eine Erholung. Der Late-DAX schloss bei 22.664 Punkten, was nahezu dem Eröffnungsniveau vom Montag entsprach (22.623). Angeblich war der Grund für den temporären Ausverkauf die Einführung der US-Zölle gestern als auch die erwartete Reaktion (waren angekündigt) der Gegenzölle. Ich nehme das zur Kenntnis.

Mittlerweile erreichen uns Nachrichten, dass seitens der USA bei Entgegenkommen Möglichkeiten bestehen, Einfluss auf die Höhe der Zölle zu nehmen. Warten wir es ab. Trumps Rede vor dem Kongress lieferte keine neuen Erkenntnisse: Biden sei für Inflation verantwortlich – Lob für MusksSparanstrengungen – Bestätigung der Zollpolitik – Kontrolle über Panamakanal und Grönland - Ende des CHIPS Subventionsprogramms – Aufbau des Raketenschilds – Ukraine-Deal.

Europa und Deutschland liefern Schlagzeilen mit Relevanz. Das Thema Verteidigung wird adressiert. Es stehen Billionenverschuldungen im Raum. Gleichzeitig sind die Stresszustände in den öffentlichen Haushalten der großen europäischen Länder (Frankreich, UK, Deutschland) erheblich (Spagat?). Unten beschäftigen wir uns mit den Thema Deutschland intensiver.

Aktienmärkte: Late Dax -1,60%, EuroStoxx 50 -1,01%, S&P 500 -2,62%, Dow Jones -2,65%, US Tech 100 -2,45%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:05 Uhr: Nikkei (Japan) +0,20%, CSI 300 (China) +0,24%, Hangseng (Hongkong) +1,78%, Sensex (Indien) +0,73% und Kospi (Südkorea) +1,04%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,48% (Vortag 2,49%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,24% (Vortag 4,14%) abwirft.

Devisenmärkte: Der 1,0479 EUR (+0,0138) stieg gegenüber dem USD im Tagesvergleich deutlich. Gold (+18,00 USD) und Silber (+0,33 USD) legten gegenüber dem USD zu. Bitcoin notiert bei 86.950 (06:07 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 3,500 USD.


IW-Studie: Dauerkrise seit 2020 kostet deutsche Wirtschaft 735 Mrd. EUR

Die Krisen der vergangenen fünf Jahre haben Deutschland einer Studie des IW zufolge fast 735 Mrd. EUR gekostet.

Nach der Erholung vom Pandemie-Schock kämen die wirtschaftlichen Aktivitäten seit drei Jahren nicht mehr über das Niveau des Jahres 2019 hinaus, so das IW. Zugleich überträfen die Wirtschaftsausfälle die Einbußen während der Krisen im vergangenen Vierteljahrhundert. In derStrukturkrise 2001 bis 2004 beliefen sie sich demnach auf 3,4% des BIP, während die ökonomischen Kosten der Finanzmarktkrise um 2008/09 bei 4,1% des BIP lägen. In den bisherigen 20 Quartalen seit Ausbruch der Corona-Pandemie beliefen sich die Einbußen bereits auf 4,3% des BIP.

Deutschland befinde sich in seiner schwersten wirtschaftlichen Krise seit der Wiedervereinigung, so das IW. Corona und Ukraine hätten die Investitionstätigkeit der Unternehmen fast zum Erliegen gebracht. Das senke unser Produktionspotenzial auf Jahre hinaus. Auch die Politik treffe eine Mitschuld. Jahrelang habe sie den Standort vernachlässigt. Das sei der Boden, auf dem uns die Krisen so hart träfen. Es werde die Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein, diesen Rückstand aufzuholen (mit finanziellen Anreizen, günstigerer Energie und weniger Bürokratie).

Kommentar: Ich freue mich, dass das IW in Köln mit dieser Studie unsere seit langem kursierenden Analysen bestätigt. Die genannten Themen sind nicht vollständig,

Das Thema Energie entscheidet. Kommen jetzt nicht Preisentlastungen und wird jetzt nicht nachhaltige Versorgungssicherheit hergestellt, fallen die Dominosteine schneller und breiter als bisher, ergo Exodus des uns tragenden Kapitalstocks, da die Unternehmen unter den obwaltenden Rahmenbedingungen zu großen Teilen nicht erfolgreich wirtschaften können. Wird hier agiert, ergeben sich Zeitfenster für alle anderen bitter notwendigen Reformen. Diesbezüglich der Verweis auf einen Artikel der Welt vom 17. Januar 2025 (Deutschlands finale Demütigung).

Die europäischen Gaspreise seien nach wie vor etwa fünfmal so hoch wie in den USA, während sie vor der Pandemie nur doppelt so hoch waren. Damit verbindet sich eine existentielle frage bezüglich des uns tragenden Geschäftsmodells. Wir haben kein anderes Geschäftsmodell! Wollen wir dieses Geschäftsmodell verenden lassen? Was hieße das für Wohlstand und Stabilität der Gesellschaft und der Politik?


Zum Tableau der Hausaufgaben der Regierung, das hier schon mehrfach vorgestellt wurde:

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