Technische Analyse zu Palladium: Trump warnt vor Rezession – schlecht für Palladium
10.03.2025 | Markus Blaschzok

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Daten für Palladium vom 7. März
Der Palladiummarkt zeigte in der letzten Woche eine überraschende Stärke. Der Palladiumpreis stieg um 29 $ an, während die Spekulanten mit 1 Tsd. Kontrakten Short gingen – ein klares Zeichen für die relative Stärke in der letzten Woche.
Trotz des Preisanstiegs verbesserte sich der COT-Index um 7 Punkte auf 58 Punkte, während der COT-Index, um das Open Interest adjustiert, um 4 Punkte auf 64 Punkte anstieg. Insgesamt verbleiben die Daten damit im neutralen Bereich.
In den Vorwochen und Vormonaten zeigte sich jedoch eine Schwäche, was bedeutet, dass dieser Bericht noch kein Grund für Optimismus ist. Das Setup für Long- oder Short-Trades ist aktuell nicht attraktiv, da der Terminmarkt weiterhin kein gutes Signal liefert.
Sobald die Rezession einsetzt, könnte es für Palladium schnell nach unten gehen. Daher sollte man sich aktuell zurückhalten. Einzig irrationale Preisspitzen könnten eine gute Chance für einen antizyklischen Short-Trade bieten.

Mit einem COT-Index OI von 22 Punkten ist der Terminmarkt bereits so überkauft wie zuletzt vor fünf Jahren
Technische Chartanalyse
Der Palladiumpreis bewegt sich weiterhin innerhalb einer Handelsspanne zwischen 850 $ als untere Grenze und 1.200 $ als obere Begrenzung. Der zuletzt durch politische Ereignisse ausgelöste und spekulativ getriebene Preisanstieg führte zu einer kurzfristigen Rallye über 1.200 $ pro Feinunze. Diese Gelegenheit nutzten die Produzenten, um ihre zukünftige Produktion zu vorteilhaften Preisen am Markt abzusichern – was sich in der schnellen Verschlechterung der Terminmarktdaten widerspiegelt.
Die Spekulanten halten über 6.000 Long-Kontrakte mehr als vor der kurzweiligen Rallye, obwohl der Preis wieder auf das Ausbruchsniveau von unter 1.000 $ zurückgefallen ist. Das ist bärisch und zeigt das Überangebot am Palladiummarkt, das den Palladiumpreis weiter belasten wird. Die Stärke in den Terminmarktdaten der letzten Woche ist hingegen eine Ausnahme und eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Bei einem COT-Index von gerade einmal 58 Punkten auf diesem niedrigen Preisniveau braucht man nicht bullisch zu werden. Sollte der Goldmarkt fallen und/oder eine Rezession offen zutage treten, dann dürfte der Palladiumpreis unter seine wichtige Unterstützung bei 850 $ fallen. Trump warnte erst heute vor einer Rezession in den USA und auch in Europa scheint diese unabwendbar zu sein, was enorme Risiken für den Palladiumpreis birgt.