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Goldaktien - Phantasie versus Realität

16.03.2025  |  Kelsey Williams
Goldaktien - Phantasie

"Mit Goldaktien lässt sich mehr Geld verdienen als mit Gold, weil Goldaktien von einem Hebelfaktor profitieren, der potenziell günstigere Gewinne abwirft als der Besitz von Gold selbst."

Ende 2023 wurden die Kosten für die Goldförderung auf 1.342 $ pro Unze geschätzt (World Gold Council, Tomlinson; 16. Mai 2024). Da der Goldpreis zu diesem Zeitpunkt bei etwa 1.950 $ lag, betrug die implizite Bruttomarge 600 $ pro Unze. Bei einem Anstieg des Goldpreises wird davon ausgegangen, dass die Abbaukosten relativ stabil bleiben oder zumindest langsamer und quantitativ nicht so stark ansteigen würden.

Daher würde ein weiterer Anstieg des Goldpreises zu höheren anteiligen Gewinnen des Bergbauunternehmens bei künftigen Goldverkäufen führen. Bei 2.550 $ pro Unzen steigt die erwartete Gewinnspanne auf 1.200 $ pro Unze. Mit anderen Worten, wenn der Goldpreis steigt, nimmt die Gewinnspanne pro Unze weiter zu, wodurch sich die potenziellen Gewinne erhöhen.

Im obigen Beispiel könnte eine Verdoppelung der Gewinnspanne (600-1200 $ pro Unze) zu höheren Aktienkursen für Bergbauunternehmen führen, die weit über den Gewinnen liegen würden, die durch eine Investition in Gold in seiner fertigen Form und das Halten für einen relativ geringeren Gewinn von 30% (600 $/1950 $) erzielt würden.

Außerdem "sind die potenziellen Gewinne sogar noch größer als sonst zu erwarten wäre, da Goldminenaktien im Vergleich zu Goldbarren derzeit unterbewertet sind".


Goldaktien – Realität

Das nachstehende Diagramm (Quelle) zeigt das Monatsendverhältnis des NYSE Arca Gold Bugs Index (HUI) im Vergleich zum Goldbullionpreis bis zurück ins Jahr 1996. Je höher das Verhältnis, desto günstiger war die Performance der Goldminenaktien; je kleiner das Verhältnis, desto günstiger war die Performance der Goldbullion...


HUI-Gold-Verhältnis 1996-2025

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Im Dezember 2000 lag der Goldpreis bei 271 $ pro Unze. Von diesem Zeitpunkt an stieg der Goldpreis in den nächsten drei Jahren auf 406 $ pro Unze, was einem Zuwachs von fünfzig Prozent entspricht. Goldaktien schnitten sogar noch besser ab und versechsfachten sich im selben Zeitraum. Die Netto-Performance der Goldaktien ist in der obigen Grafik dargestellt, in der das Verhältnis von Goldaktien zu Gold von 0,15 auf über 0,60 gestiegen ist.

Leider folgten auf diesen dreijährigen Zeitraum, in dem Goldaktien im Vergleich zu Gold sehr erfolgreich waren, 22 Jahre mit rückläufiger Performance. Das aktuelle Verhältnis von Goldaktien zu Gold liegt bei 0,11 und damit nur knapp über der 0,10er-Marke, die im Jahr 2024 und davor im Jahr 2015 erreicht wurde.

Die Realität des Rückgangs des Verhältnisses von 0,60 auf 0,10 wird durch die Tatsache verschärft, dass Goldaktien langfristig nicht nur schlechter abschneiden als Goldbullion, sondern in den letzten 14 Jahren sogar Nettoverlierer waren, selbst angesichts eines stark gestiegenen Goldpreises. Siehe das nachstehende Diagramm (Quelle)...

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Seit den Höchstständen sowohl von Gold als auch von Goldaktien im Jahr 2011 ist der Goldpreis um mehr als 50% gestiegen (1900 $ - 2900 $), während die Preise für Goldaktien um 50% gesunken sind.

Was die Unterbewertung von Goldaktien im Vergleich zu Goldbullion angeht, nun ja... natürlich sind sie unterbewertet. Wenn sie weiterhin so drastisch unterdurchschnittlich abschneiden, wie es zu beobachten war, wie könnten sie dann nicht unterbewertet sein? Diejenigen, die behaupten, dass Goldaktien unterbewertet sind, meinen damit, dass ihre Preise nicht so stark gestiegen sind wie erwartet, und dass sie daher deutlich steigen sollten, um die nicht erfüllten Erwartungen auszugleichen. Viel Glück dabei.


Fazit

Es gibt mehrere Gründe, Goldaktien nicht zu besitzen oder in sie zu investieren, es sei denn auf kurzfristiger, sehr spekulativer Basis. Es handelt sich (in den meisten Fällen) um unterfinanzierte Unternehmen, die einer Vielzahl externer Risikofaktoren ausgesetzt sind, darunter Streiks, Schließungen, Verstaatlichung usw. Der größte Risikofaktor für die meisten Anleger ist die Fortsetzung der historischen langfristigen Underperformance, verbunden mit dem Risiko einer Outperformance nach unten.

Die größten Einbrüche bei Goldaktien treten auf, wenn Gold und/oder Aktien im Allgemeinen stark fallen. Das hat sich bei Goldaktien im Vergleich zu Gold 1980-2000 und bei Goldaktien im Vergleich zu Aktien im Allgemeinen (zuletzt in den Jahren 2020 und 2022) deutlich gezeigt.

Anfang dieses Jahres habe ich Goldaktien auf meine Liste der fünf Anlagen gesetzt, die man im Jahr 2025 meiden sollte. Der Grund für diese Warnung ist, dass ich glaube, dass die Risiken die potenziellen Gewinne überwiegen. Das tue ich immer noch.

Wenn sich etwas geändert hat, dann ist es, dass die Risiken jetzt größer sind als zu dem Zeitpunkt (29. Dezember 2024), als ich den Artikel schrieb.


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 10. März 2025 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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