Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Zum Glauben finden ist nicht immer eine erbauliche Erfahrung

25.02.2008  |  Captain Hook
Der folgende Artikel ist ein Auszug aus dem am 28. Januar erschienen Kommentar bei TreasureChest, für Abonnenten.

Uninformierte Wettspieler rufen das Erreichen einer Talsohle an den Aktienmärkten aus und berufen sich auf die extremen technischen und stimmungsbedingten Werte. Zu Schade, dass sie nicht auch noch Ahnung in Geschichte haben, aber das war ja auch zu langweilig und ein zu unnötiges Wahlfach in der Schule, als dass man es erst nehmen konnte. Diese "Talfahrt-Käufer" sind meiner Meinung nach gerade dabei, eine sehr kostspielige Lektion zu lernen. Was die Markt-Interna und die Stimmung angeht, sehen wir gerade einem Crash von potentiell monumentalen Ausmaßen entgegen. "Zum Glauben finden" wird für diese Leute einen neue Bedeutung haben, wenn deren Zukunft unsicherer wird; ihre Wertschätzung des Golds sollte um ein oder zwei Stufen angehoben werden und eine Panikattacke sollte sie wachrütteln. Das passiert, wenn der CBOE Volatility Index (VIX), wie wir es erwarten, sein Triple-Top beim Widerstand von 31 verlässt und in Richtung 45 steigt - vielleicht sogar darüber hinaus.

Deswegen geht das Dow/Gold-Verhältnis meiner Meinung nach direkt auf die 10 zu - am Aktienmarkt steht unmittelbar Panik bevor, wie wir sie bis jetzt noch nicht gesehen haben. Denken sie in diesem Zusammenhang auch wieder an unsere Ziele. Der Dow müsste die 10.000er Marke ausloten, während Gold an der Unterseite von 1.000 $ kitzelt, bevor es dann zu bedeutungsvollen Umkehrungen bei den aktuellen Trends kommt. All die könnte Mitte März vor sich gehen, was mit einem Tief im Martin Armstrong-Panikzyklus übereinstimmen würde. Da die Goldproduktion in Südafrika für Druck auf die Angebotsseite sorgt, vielleicht sogar für beständigen Druck, kann dies dem Goldpreis insgesamt nur helfen, wenn er sich in den kommenden Tagen einer steigenden Nachfrageflut ausgesetzt sieht. In Zukunft werden physisches Gold und Silber viel schwieriger zu erwerben sein, da die anhaltenden Angebotsstörungen, zurückzuführen auf Stromausfälle, in Zukunft häufiger und weitverbreiteter stattfinden werden. Dem können sie sich sicher sein; akkumulieren sie jetzt, wo sie noch die Möglichkeit dazu haben.

Das Verhalten der Edelmetallaktien in diesem Zeitraum und bis in den Sommer hinein müsste für die meisten überraschend sein, wenn sie davon ausgehen, dass Gold zu dieser Zeit ein Zwischenhoch erreicht hat. Aber wie es in den 80er Jahren der Fall gewesen ist: Wenn die Stabilität in die Aktienmärkte zurückkehrt (und wenn der Goldpreis abflacht), werden auch die Risikofreudigen zu den Edelmetallaktien zurückkehren. Und wenn die Juniors anfangen, wieder besser abzuschneiden als die größeren Gesellschaften, dann kündigt sich auch der Beginn einer frischen, bullischen Sequenz für die Edelmetallaktien an. Sie können Ende März von einem Tief bei den Edelmetallaktien ausgehen, zusammen mit einer Rückkehr der Stabilität in die Aktienmärkte. Auch wenn es in den vor uns liegenden Tagen zu einer kurzen Phase der Deflationsangst kommen könnte - was sich von jetzt an durch einen Abfall im Amex Gold Bugs Index (HUI) / S&P 500 (SPX)- Verhältnis ankündigt - so sollte ein solches Ereignis als korrigierend und kurzzeitig betrachtet werden.

Wie wollen wir aber wissen, dass die Deflationsangst nur kurz anhält? Kurz und knapp, die Antwort findet man in dem einem Wort "Extreme", wenn man es auf die technische Analyse und die Stimmungsindikatoren bezieht. Wenn das Dow/Gold-Verhältnis hier auf die runde Zahl 10 trifft, dann können sie nicht mehr von einem maßgeblichen, schnellen Wiederaufstieg ausgehen - das kann ich ihnen hier und jetzt so versichern. Wie sie im monatlichen Chart sehen können, brauchte der Dow eine fast 3-jährige Konsolidierungsphase unter diesem Niveau, um genug Energie aufzubauen, um sich weiter nach oben durchzuboxen, also sollte es dementsprechend so circa ein Jahr (eine Fibonacci-Ratio) dauern, bis genug Energie aufgebaut ist, um diese Grenze nach unten zu durchbrechen, wenn die Vergangenheit ein guter Wegweiser ist. Natürlich kann bei einem so niedrigen Goldpreis alles passieren, also sollte man nicht überrascht sein, wenn sich dieser Prozess auch noch beschleunigt.

Was die technische Seite des Dows angeht, so sollte man beim Monatschart darauf achten, ob sich Trendwechsel einstellt. Ein Blick auf den langfristigen (Superzyklus) Chart des Dow zeigt das "Gesamtbild", Zeitelemente etc. Schauen sie in diesem Zusammenhang auf den Dow seit dem Crash von 1987, die Zeitlinien schneiden alle wichtigen Tops im Sommer, mit leicht darüber liegenden Hochs im Oktober, als eine Art Test. Wenn der Abschwung einmal im Gang ist, wird der Dow natürlich im Handumdrehen die Hochstände der primären Welle C testen. Eine dauerhafte Verletzung des Niveaus würde dort signalisieren, dass es zu einem durch Panik erzeugten Fraktal-Rückgang kommen könnte. Darüberhinaus sollte man auf andere wichtige technische Darstellungen achten, die auf einen eventuell direkt vor der Tür stehenden Panik-Sell-Off hindeuten könnten. Nicht zuletzt wäre hier ein Unterstützungsbruch des Gleitenden Durchschnitts (MA) im On-Balance-Volumen zu nennen. Ein solcher Bruch würde unbestreitbar das Signal für einen Trend von oben nach unten sein.

Eine solche Bewegung würde auch einen Ausbruch aus den Triple-Top im VIX mit sich bringen, was wir schon Eingangs bemerkt hatten - dies fällt auch zweifellos mit dem Test des langfristigen und bullischen Channel-Supports bei 1200 für den SPX zusammen. (siehe Abbildung unten). Aber um noch einen kurzen Moment beim Dow zu bleiben: Man sollte beachten, inwieweit ein Rückgang auf 10.000 (unser Ziel beim Dow/Gold-Verhältnis) oder möglicherweise bis auf 8000 der Anfang von potentiell stärker ausgeprägten KSK-Mustern ist, was wiederum für die Möglichkeit eines viel größeren Langzeit-Tops stehen könnte. Ob sich nun ein solches Top ausbildet oder nicht, wird sicherlich hier auch bis zu einem gewissen Grad von der Wirtschaft abhängen, viel weniger jedoch, als die meisten glauben, bedenkt man die Entwicklung eines förderlichen Stimmungsprofils in den Aktienmärkten, das die Preise unterstützen könnte und sie gleich wieder nach oben schickt. Deswegen ist es so wichtig, die wahre Stimmung im Aktienmarkt zu verfolgen, die wir gleich unten diskutieren wollen. (Siehe Abbildung 1)

Open in new window
Abbildung 1





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"