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XOI versus Öl und SPX

28.02.2008  |  Adam Hamilton
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Die r-Quadrat-Werte des XOI mit Öl in den großen Bewegungen seit Anfang 2003 sind allgemein ziemlich hoch. In der Tat sieht es so aus, als ob der XOI dem Ölpreis für die meiste Zeit folgt. Jeder r-Quadrat-Wert über etwa 65% (das bedeutet eine zugrunde liegende positive Korrelation von 0,80) ist für Trader wichtig zu beachten. Da der XOI höchst positiv mit Öl in Korrelation steht, ist es für Erfolg im Öl-Aktien-Trading offenbar sehr wichtig, mit dem kurzfristigen Öl-Trend umgehen zu können.

Wenn Sie aber genau schauen, gibt es auch Ausnahmen. Der XOI folgt Öl nicht die ganze Zeit über. Ende 2004 stieg Öl dramatisch an, dennoch ignorierte der XOI diese Tatsache und bewegte sich kaum. Mitte 2006 fiel der XOI schnell, obwohl Öl in der Nähe von Rekordhochs seitwärts tendierte. Ende 2006 stieg der XOI von selbst zu neuen Hochs, obwohl Öl stürzte. Es gibt also eine Menge Fälle, die bestätigen, dass der XOI die Entwicklung von Öl von Zeit zu Zeit ignoriert.

Wenn Sie die Zeitabschnitte untersuchen, in denen Öl den XOI nicht steuert, dazu gehört auch der Jänner 2008, werden Sie sehen, dass meistens der SPX daran schuld war. Der XOI stürzte Mitte 2006, zur gleichen Zeit gab es einen raschen Ausverkauf des SPX. Da Ölaktien nur ein weiterer Sektor sind, der weitgehend von Mainstream-Investoren gehalten wird, verschleuderten die Fachleute Ölaktien wie alles andere auch, wenn die Märkte zu schwächeln beginnen.

Ende 2006 stieg der XOI, da auch der SPX anstieg. Institutionelle Mainstream-Anleger steckten trotz der raschen Öl-Korrektur Kapital in Ölaktien, weswegen der XOI anstieg. Gegen Ende dieser starken Korrektur folgte der XOI der Öl-Entwicklung während des Zwischentiefs im Jänner 2007 kurz, aber nur leicht. Es sieht zu jeder Zeit so aus, als ob der SPX fast genau so gute Chancen hat, den XOI anzutreiben, wie Öl selbst.

Dieser nächste Chart zeigt den XOI-Bullenmarkt seit Anfang 2003 aus der Perspektive des SPX. Ich finde diese zwei Bullenmarkt-Charts sind zur gemeinsamen Betrachtung am nützlichsten. So wie der XOI im obigen Chart Öl die meiste Zeit folgt, folgt er in diesem Chart die meiste Zeit dem SPX. Wann immer der XOI vom Kurs des SPX abweicht, liegt die Ursache normalerweise bei Öl.

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Bei der einzelnen Division dieser großen SPX-Aufschwünge, liegt der durchschnittliche r-Quadrat-Wert vom XOI mit dem SPX in seinen Aufschwüngen bei 69,5%. Das ist deutlich niedriger als der Durchschnitt von 78,9% im vorigen Chart der großen Öl-Aufschwünge. Trotz des höheren r-Quadrat-Wertes des SPX (89,9% zu 89,4%) über den gesamten Zeitraum, ist Öl also immer noch ein wichtigerer Treiber des XOI als der SPX. Das ist auch visuell ersichtlich, da die Linien des XOI und des SPX nicht so nahe aneinander liegen wie jene von XOI und Öl.

Die größten kurzzeitigen Abweichungen, die man hier sieht, sind alle auf Öl zurückzuführen. Dazu gehören der XOI-Anstieg Anfang 2005 trotz eines flachen SPX sowie die starken XOI-Korrekturen Mitte und Ende 2006 trotz eines steigenden SPX. Wenn Sie also ein Mainstream-Anleger oder Aktientrader sind und der XOI nicht die erwartete Performance im Vergleich zum SPX bringt, suchen Sie die Antworten bei Öl.

Der faszinierendste Teil dieser zwei Charts ist zwischen dem dritten Quartal 2006 und dem ersten Quartal 2007. Eine eigenartige Kombination von Umständen trieb Öl in seiner größten Korrektur in diesem Bullenmarkt zu einem Einbruch, während der SPX gleichzeitig in seinem größten Aufwärtstrend seit 2003 weiter anstieg. Wie entwickelte sich der XOI, wenn seine beiden wichtigsten Einflussgrößen so weit auseinandergingen? Er schlug vorsichtig den Mittelweg zwischen beiden ein!

Sehen Sie sich diesen Abschnitt vom 3. Quartal 2006 bis zum 1. Quartal 2007 genau an, während Sie zwischen den letzten beiden Charts hin- und her-scrollen. Der XOI war viel stärker als Öl, was den positiven Einfluss des SPX widerspiegelt, aber viel schwächer als der SPX, was den negativen Einfluss von Öl aufzeigt. Der XOI befand sich inmitten zweier führender Größen, entschied sich aber nicht für eine, sondern blieb zwischen den beiden. Wenn Sie Öl-Aktien traden wollen, müssen Sie die Entwicklung des SPX fast genau so stark wie das von Öl gewichten.

Der beste Fall tritt ein, wenn sowohl der SPX als auch Öl ansteigen. Das Mainstream-Kapital fließt in Ölaktien, da die Index-Fonds alle Aktien des SPX kaufen, der auch die großen Ölaktien beinhaltet. In der Zwischenzeit schichten Rohstoff-orientierte Fonds mehr Kapital auf Ölaktien um, um an den zugrunde liegenden Anstiegen von Öl teilzuhaben. Daraus resultiert, dass Öl-Aktien mit den zugrunde liegenden Anstiegen von Öl und dem SPX auch ansteigen und diese sogar noch leicht übertreffen.

Wenn aber entweder Öl oder der SPX schwach sind, wird es auch den Ölaktien nicht gut ergehen. In Situationen, in denen der schwache Treiber nur schwach nach unten tendiert, kann der XOI das oft ignorieren und sich am anderen, starken Treiber orientieren. Wenn aber eine treibende Größe ausfällt, weitet sich die Angst schnell auf die Öl-Aktien aus. Wenn Sie also entweder Öl oder den SPX in einer raschen Korrektur fallen sehen, können sie davon ausgehen, dass der XOI davon mitgezogen wird, auch wenn es der anderen treibenden Größe gut geht.

Wenn nun sowohl Öl als auch der SPX schnell fallen, werden die Ölaktien ein Massaker erleben. Wenn Sie jemals erwarten, dass eine Öl-Korrektur zugleich mit einer SPX-Korrektur stattfinden wird, verkaufen Sie sofort Ihre Öl-Aktien und ziehen Sie in Betracht, mit den kurzfristigen Entwicklungen zu spielen. So wie Öl-Aktien dazu tendieren, bei starkem Öl viel schneller als der SPX zu steigen, tendieren sie auch dazu, schneller zu fallen, wenn Öl schwach ist. Der Hebel auf die Gewinne ist ein gefährliches, zweischneidiges Schwert.

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Fazit ist, dass Ölaktien nicht nur von Öl gesteuert werden. Je größer ein Sektor wird, desto größer wird die Marktkapitalisierung seiner Gesellschaften und je mehr Trader diese besitzen, desto stärker treibt eine Veränderung der allgemeinen Märkte diesen Sektor an. Um diese Sektoren erfolgreich zu traden, müssen sowohl der zugrunde liegende Rohstoffpreis, als auch die allgemeinen Märkte beachtet werden.

Öl-Aktien haben noch immer eine stärkere Korrelation mit Öl, was logisch ist, da dieses deren endgültige, langfristige Gewinne steuert. Öl-Aktien haben aber auch eine starke Korrelation mit dem SPX, was sie kurzzeitig auf jeden Fall beeinflussen kann. Wenn Sie also mit Öl-Aktien handeln wollen, beachten Sie, dass diese manchmal zwischen zwei führenden Größen hin- und hergerissen sind. Vergessen Sie niemals, die Trends der allgemeinen Aktienmärkte zu beachten.


© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 15.02.2008.)






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