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Das einzig Wahre ...

29.02.2008  |  Theodore Butler
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Wie jetzt auch die riesigen Finanzinstitutionen viel aufmerksamer beobachten, wer auf der anderen Seite der Transaktion steht (anders gesagt: das Adressenausfallrisiko) und dementsprechend vorsichtiger geworden sind, so sollte auch der private Investor darauf achten, wem er sein Silber zur professionellen Lagerung überlässt. Adressenausfallrisiko ist ein neuer Begriff für viele Investoren, aber er beschreibt ein uraltes Problem: Es geht um die Bonität derjenigen, die ihr Geld oder ihre Anlagen verwalten und um ihre Möglichkeit, auf diese Anlagen ohne Verzögerung oder Einschränkung zugreifen zu können.

Die schlechten Nachrichten für die großen Finanzinstitutionen und Silberinvestoren, deren Silber sich nicht im persönlichen Besitz befindet und nicht richtig gelagert ist, lautet: Es ist sehr schwierig, den wahren finanziellen Zustand der Gegenpartei herauszufinden. Es scheint gar so, als ob man nicht einmal mehr den unabhängigen Rating-Agenturen (oder Bond-Versicheren) vertrauen kann. Wenn es ein Problem gibt, dann erfahren sie davon erst, wenn es ein wenig zu spät ist. Wenn ihre Gegenpartei bankrott geht, dann können sie sich beim Konkursgericht hinten an die Schlange für nicht-versicherte Gläubiger anstellen.

Für gewöhnlich sollten sie die aktuelle und zukünftige finanzielle Lage ihrer Gegenpartei kennen, um sicher zu gehen, dass sie nicht von einem eventuellen Zusammenbruch betroffen werden. Oder sie müssen sichergestellt haben, dass ihr Geld versichert ist, so wie mit FDIC-Garantien für ihre Bankkonten.

Dies ist einer der großen Vorzüge von Silber und Gold und anderen unbelasteten, harten Anlagen; sie sind immun gegen Adressenausfallrisiken, wenn sie im persönlichen Besitz gehalten werden - oder aber in der richtigen Lagerform. Das ist auch gemeint, wenn diese Anlagen als "keinem anderen gegenüber verpflichtet" bezeichnet werden. Da sich die finanziellen Bedingungen verschlechtern, wird auch die Immunität vor Adressenausfallrisiken wichtiger für Dinge wie Silber.

Leider halten viel zu viele Silberinvestoren ihr Metall nicht persönlich oder in einer nicht geeigneten Lagerform. Sie halten Silber, das gar nicht existiert. Was sie haben, ist ein Stück Papier, in Form eines Zertifikates oder eines Pool-Accounts oder einer elektronischen Anzeige, die das Silbereigentum bestätigt, doch sie besitzen kein echtes Silber. Die große Ironie, und der kommende Herzschmerz, für diese Investoren liegt darin begründet, dass sie durch die falsche Anlageform, ihre Anlage, die eigentlich keinerlei Verpflichtungen unterliegt, in eine Anlage verwandelt haben, die mit fast absoluter Sicherheit bestimmten Verpflichtungen unterliegt. Es ist eine Alchemie der schlimmsten Sorte; die Schaffung eines Adressenausfallrisikos, dort, wo vorher keines bestand.

Die gute Nachricht für die Investoren ist jedoch, dass sie sich diesem potentiellen Desaster entziehen können und generell ein Adressenausfallrisiko bei professionell gelagertem Silber ausschließen können, indem sie ein paar wenige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Erstens: Stellen sie sicher, dass ihr Silber in einer Institution gelagert wird, deren Namen sie kennen oder auf den sie bei Nachforschungen problemlos stoßen. Zweitens: Stellen sie sicher, dass sich ihr Silber in einer Lagereinrichtung befindet, die unabhängig von ihrem Händler oder jener Quelle läuft, von der sie das Silber gekauft haben. Mit andern Worten: Lassen sie es nicht zu, dass ihr Händler auch ihr Silber verwaltet. Drittens: Stellen sie sicher, dass die Seriennummern und die spezifischen Gewichte für jeden für sie gelagerten 1000 oz-Barren haben (das ist die geläufigste Form für gelagertes Silber). Und zuallerletzt sollte bevorzugt darauf geachtet werden, dass sie die Möglichkeit haben, die betreffenden, von ihnen besessenen Barren auf Anfrage entnehmen zu können.

Ich habe schon zuvor über diese Angelegenheit geschrieben. Ungeachtet dessen werden mich trotzdem Fragen bezügliche dieses Händlers oder jener Lagereinrichtung erreichen. Bitte fragen sie nicht mich. Ich habe hier nur die einfachen, dem gesunden Menschenverstand entspringenden Vorsichtsmaßnahmen aufgelistet, die auch sie beachten sollten. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind leicht verständlich und einfach zu befolgen.

Investoren suchen sich nicht absichtlich Lagerprogramme aus, die vorgeben, echtes Silber zu lagern, dies aber nicht tun. Niemand setzt sich zielgerichtet großen Risiken aus. Manche denken bloß nicht genug darüber nach. Ich verstehe Menschen, denen der Gedanke gefällt, Silber direkt beim Händler, von dem man es kaufte, zu lagern. Ich verstehe, warum Menschen von kostenlosen oder sehr billigen Lagerprogrammen angezogen werden. Warum sollt man auch nicht Geld sparen wollen? Leider könnte sich diese Pfennigfuchserei, euro-teuro auswirken.

Vor einem Jahr ging ich den ungewöhnlichen Schritt und benannte zwei namenhafte Händler in Bezug auf nicht vorhandene Silberlager - es betraf die freien Zertifikate von Perth Mint und die Pool-Accounts von Kitco. Ich bin sehr vorsichtig bei der Formulierung gewesen, da ich nicht zerstörerisch vorgehen wollte. Es ist nicht meine Absicht gewesen, diesen Organisationen Schaden zuzufügen, ich wollte ihnen im Gegenteil eher helfen, zukünftig Probleme zu vermeiden. http://www.butlerresearch.com/buyerbeware.html. Auch wenn ich ihnen empfehlen würde, den gesamten Artikel zu lesen, gibt es hier einige Ausschnitte:

"Bei den gewöhnlichen Pool-Account-Programmen oder Zertifikaten übernimmt der Käufer nur sehr geringe oder keine Lagerkosten. Ihr gesunder Menschenverstand sollte ihnen sagen, dass dies nur möglich ist, wenn dort kein echtes Silber gekauft wird. Nichtbestehende Lagergebühren sind gleichbedeutend mit nichtvorhandenem Silber. Der Käufer bekommt also zum Ausgleich Silber, das gar nicht real existiert. Es gibt eine Menge Äußerungen der Betreiber, dass tatsächlich echtes Silber hinter den Pools oder Zertifikaten stecke, aber keinen spezifischen Beweis dafür. Darüberhinaus gibt es normalerweise eine Bestimmung, die besagt, dass der Käufer echtes Silber bekommen kann, wenn er dafür zusätzliche Gebühren bezahlt. Auch wenn dies beruhigend klingt, sollte es nur umso mehr beweisen, dass kein echtes Silber hinter dem Pool oder den freien Zertifikatskonten steckt.

Man sollte diese Transaktionen also einmal aus der Perspektive der Anbieter betrachten! Was haben die davon? Sicherlich keine Verkaufsprovisionen oder Lagergebühren. Dennoch sind es profitorientierte Organisationen. Sie machen Geschäfte, um Geld zu verdienen. Wie können sie jedoch Geld machen oder zumindest ihre Kosten decken, wenn sie keine Lagerhaltungsgebühren verlangen? Sie benutzen das Geld der Käufer. Das ist der einzige Weg, Geld zu machen. Die Anbieter lassen das Geld der Käufer für sich arbeiten, für Zinsen oder für das eigene Geschäft. Da kein echtes Metall diese Pools absichert, wird die Finanzkraft der Anbieter zu einem Faktor. Mit anderen Worten: Hinter den Konten steckt kein echtes Metall, sondern die finanzielle Sicherheit eben jener Anbieter. Lassen sie sich nicht täuschen - diese Pools und freien Zertifikatskonten sind ungesicherte Verpflichtungen der ausgebenden Institution."





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