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Dollar-Gold: Ein echter Sturm

17.03.2008  |  Jim Willie CB
Opportunistische Zentralbanker und unfähige Wirtschaftsberater haben ein bisher in der Geschichte noch nicht dagewesenes Durcheinander geschaffen. Ihre Eingriffe haben das Weltfinanzsystem unwiederbringlich verändert und beschädigt, akut tritt dies zu Tage, nachdem der Fluchtpunkt nicht mehr Geld sondern Gold heißt. In diesem Artikel wird auf Gold, Rohöl, den US-Dollar, US-Staatsanleihen und Intermarktdynamiken im Spannungsfeld der US-Wirtschaft und der Geldpolitik der US-Notenbank eingegangen.

Der Titel dieses Artikels müsste eigentlich, in Bezug auf die großen Preisziele, "Psychologie der Ziele 1000-20-100" lauten. Das 1.000 $-Ziel für Gold ist in Reichweite. Das 20 $-Ziel für Silber wurde durchbrochen. Das 100 $-Ziel für Rohöl wurde durchbroche. Nicht mehr lange und alle drei Preisniveaus werden als Unterstützung dienen. Als vor drei, vier Jahren das Goldziel von 1.000 $ ins Gespräch kam, taten die meisten Leute, von konventionellen Einstellungen dominiert (oder ihnen verpflichtet), dies als blöd, unverantwortlich oder sogar als aberwitzig ab. Jetzt nicht mehr! Dasselbe gilt für Silber und Rohöl mit ihren entsprechenden und auch erreichten Preiszielen. Die grundlegende Marktpsychologie ist dabei, sich zu verändern. Viele falsche Analysen und Einschätzungen werden auf den Tisch kommen, wie eine Bratpfanne mit ranzigem Fleisch und verfaultem Gemüse als Zutaten. Dort wird man behaupten, dass jetzt, da die drei Ziele erreicht wurden, der große Sell-Off beginnen kann.

Aber da werden sie absolut falsch liegen. Der große Rohstoff-Bullenmarkt geht jetzt in seine zweite entscheidende Phase über, die mit einem scheiternden US-Finanzsystem, einem US-Dollar im freien Fall, einem insolventen US-Bankensystem, einem echten Sturm im US-Immobilienmarkt, dem Begin einer endlosen Rezession der US-Wirtschaft, unfähiger Bankenführung und ebenso bankrotter ökonomischer Verwaltung einhergeht. Wenn die Nutzlosigkeit politischer Maßnahmen erkannt wird (da die Rettungspakete fast keine Auswirkungen haben), wenn sich eine Reihe von Märkten einfach nicht stabilisieren will, dann wird auch der Goldpreis weitersteigen. Mit der Zeit werden die Fortschritte dabei massiv sein, 100 $ an einem einzigen Tag werden möglich. Nach meiner Schätzung werden wir im Jahr 2009 solche Tage sehen. Schon jetzt wurden wir, an zwei verschiedenen Tagen innerhalb der letzten zwei Wochen, mit mindestens einer 1 $-Dollar-Spanne beim Silberpreis bedient. Die Volatilität ist da, aufwärtsgerichtet erdrückt sie die Shorts und beflügelt den Geist der Bullen.


Ein echter Sturm braut sich zusammen

Zahlreiche Teufelskreise fangen an, gegen den Kern des US-Systems, die Wirtschaft sowie das Bankensystem, zu arbeiten. Beide sind sehr mächtig. Sie werden nicht nachgeben. Sie werden horrenden Schaden anrichten. Sie werden die Festungen der US-Wirtschaft auseinanderreißen und dann die Fabrik des amerikanischen Lebens. Mein Kollege Roger Wiegand ist eine laute unter den düsteren, warnenden Stimmen gewesen, eine Stimme, die das aufziehende Gemetzel, die Zersetzungen und das Chaos sieht. Wenn mich Leute fragen, ob der US-Dollar die Talsohle erreicht hat, dann habe ich als Antwort nur eine einfache Frage. Ist irgendetwas behoben wurden? Sind schon alle verzweifelten Maßnahmen ausgereizt wurden? Die Antwort auf die erste Frage ist KEINESFALLS!

Und die Antwort auf die zweite Frage ist NICHT EINMAL ANNÄHERND! Also wird es weiter abwärts gehen. Die US-Wirtschaft, Bankenvorstände und führende Politiker krümmen sich als Reaktion auf die Nutzlosigkeit der bisher gestarteten politischen Initiativen und der Nutzlosigkeit ihrer kommenden Initiativen. Die von ihnen gemachten Fehler sind vielfältig, die von ihnen verabreichten Lösungen stützen sich auf dasselbe inflationäre Tapetengeld, was nur die unfassbare Weite des Abseits andeutet, in das sie die Vereinigten Staaten gedrängt haben. MAN KANN INFLATIONSPROBLEME NICHT MIT NOCH MEHR INFLATION BEKÄMPFEN, genauso gut könnten sie einen Alkoholiker mit einem morgendlichen Gläschen Schnaps behandeln. Das Jahr 2008 ist das Jahr, in dem das System bricht und es bricht an nahezu allen Fronten. Rückkopplungsschleifen setzen ein und sie sind unglaublich wirkungsvoll, brutal und schwer zu unterbrechen.

Während meiner 20 Jahre in Boston hatten es die Anwohner vier oder fünfmal mit Nor"Easterns zu tun - hässliche Stürme vor der atlantischen Küste, die einem Schneebesen ähnelten. Die Stürme zogen Feuchtigkeit vom Ozean an und wälzten Luft in den oberen Schichten um - warme Luft zog nach Norden von New York kommend, kalte Luft aus Montreal Richtung Süden und Schwerwetter kam direkt vom Ozean in die östliche Landregion. Bevor die Stürme vorbei waren dauerte es manchmal einige Tage, sie brachten eine Schneewehe nach der anderen. Der für mich schönste Anblick, den ein solcher Sturm zu bieten hatte, war der bläuliche Farbton des Schnees an sich. Der Sturm hatte blaue Algen aus dem Meereswasser mitgetragen und wieder abgegeben. Im sicheren Sonnenlicht danach, war dieses heftige Naturschauspiel etwas Unvergessliches.

Der Nor"Easter war ein Teufelskreis. Die Menschen fragten sich, ob dieser Sturm je enden würde. Am Ende setzte sich eine der Windrichtungen mit ihrer Stärke durch, meist der Südliche entlang der Ostküste. Die Kraft der Natur, die sich in seltenen Wettersystemen wiederfindet, beschäftigt meine Phantasie. In den letzten Jahren haben auch andere Teufelskreise meine Aufmerksamkeit geweckt. Der Halloween Nor"Easter vor der Ostküste im November 1991 (Bild unten) war verheerend. Seine Geschichte erzählt der Film "The Perfect Storm" ("Der Sturm") aus dem Jahr 2000. Dieser Killer-Sturm war ein ungewöhnlicher Nor"Easter, der sich aus der tropischen Zone losreißen konnte, einen Hurrikane absorbierte und am Ende, spät in seinem Lebenszyklus, zu einem kleinen Hurrikane wurde. Der Gesamtschaden betrug an die 208 Millionen $, die Zahl der Toten belief sich auf 12 Personen. Dieser Hurrikan war der zweitkostspieligste der Saison, gleich nach Hurrikan Bob.

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