Erdöl in 2005
30.12.2004 | Robert Rethfeld
Wir glauben, dass der Erdölpreis im Jahr 2005 eine Konsolidierungsbewegung vollführen wird, die den Preis zwischen 40 und 60 Dollar schwanken lässt. Die untere Preisgrenze nennen wir, weil wir davon überzeugt sind, dass der Ölpreis seine alte, 23jährige Handelsspanne nach oben verlassen hat (siehe folgenden Chart).
Auch die Daten des "Commitment of Traders"-Reports zeigen an, dass in 2004 eine Neubewertung des Erdölpreises stattgefunden hat. Definiert man den "fairen Wert" eines Marktes durch eine neutrale Positionierung der Commercials, also einem Positionierungssaldo von Null, dann ist augenscheinlich, dass die Commercials den fairen Wert von Erdöl mittlerweile signifikant höher einschätzen als in den beiden Vorjahren.
In 2002 lag der faire Wert des Erdölpreises bei ca. 26,50 US-Dollar, im November 2003 erhöhte er sich zunächst leicht auf 29 US-Dollar und erhöhte sich danach deutlich schneller. Im Juni 2004 sahen die Commercials den fairen Wert des Erdölpreises zunächst bei ca. 35 US-Dollar erreicht und schätzen ihn aktuell am Jahresende 2004 bei ca. 45 US-Dollar.
Diese dynamische Entwicklung wollen wir für das Jahr 2005 nicht unbedingt fortschreiben, sie ist aber ein Indiz für eine generelle Neueinschätzung der Situation am Erdölmarkt.
Der Erdölpreis unterliegt einer relativ starken saisonalen Zyklik und neigt insbesondere in den ersten beiden Monaten eines Jahres zur Schwäche und steigt danach in einzelnen Schüben bis in den Oktober an. Wir glauben, dass die Korrekturbewegung des Erdölpreises bereits im Bereich um 40 US-Dollar enden wird.
Dafür spricht, dass die OPEC bereits eine Kürzung der Fördermenge um 1 Million Barrel zum 01. Januar 2005 angekündigt hat und eine weitere Kürzung beim nächsten Sondertreffen am 30.01.2005 in Wien diskutieren will. Dies zeigt den Willen der OPEC, einen höheren Preis erzielen zu wollen als den offiziell deklarierten Preis von 22-28 US-Dollar. Da der Erdölpreis somit zum Teil ein politischer Preis ist, erwarten wir, dass er sich im Jahresverlauf auf einem neuen Gleichgewicht einpendeln wird und dieses im Bereich von 40-60 US-Dollar liegen wird.
Der 8-Jahres-Zyklus sieht für den Ölpreis einen wichtigen Punkt erst im Januar 2010 vor (vorheriger Chart).
Wichtig erscheint noch der folgende Chart. Er zeigt die Ratio zwischen dem Öl-Service-Index und dem Ölpreis an.
Der Chart deutet auf ein Ende der relativen Schwäche der Ölserviceaktien in 2005 hin. Öl- und Ölserviceaktien dürften somit in 2005 ein interessantes Investmentthema darstellen. Hierfür spricht vor allem die relative Stärke dieser Aktien während der laufenden Korrekturphase des Ölpreises.
Diese Analyse ist ein Auszug aus unserem "Jahresausblick 2005". Auf 44 Seiten erläutern wir unsere Erwartung für Aktien, Anleihen, Euro, Gold und Erdöl. Die Zusammenhänge werden wie gewohnt visuell mit erklärendem Text dargestellt; die Erkenntnisse in 11 Thesen zusammengefasst. Auch eine Einschätzung des voraussichtlichen Marktverlaufs 2005 fehlt nicht. Mehr Informationen unter www.wellenreiter-invest.de
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7:30h und 8:00h eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.
Auch die Daten des "Commitment of Traders"-Reports zeigen an, dass in 2004 eine Neubewertung des Erdölpreises stattgefunden hat. Definiert man den "fairen Wert" eines Marktes durch eine neutrale Positionierung der Commercials, also einem Positionierungssaldo von Null, dann ist augenscheinlich, dass die Commercials den fairen Wert von Erdöl mittlerweile signifikant höher einschätzen als in den beiden Vorjahren.
In 2002 lag der faire Wert des Erdölpreises bei ca. 26,50 US-Dollar, im November 2003 erhöhte er sich zunächst leicht auf 29 US-Dollar und erhöhte sich danach deutlich schneller. Im Juni 2004 sahen die Commercials den fairen Wert des Erdölpreises zunächst bei ca. 35 US-Dollar erreicht und schätzen ihn aktuell am Jahresende 2004 bei ca. 45 US-Dollar.
Diese dynamische Entwicklung wollen wir für das Jahr 2005 nicht unbedingt fortschreiben, sie ist aber ein Indiz für eine generelle Neueinschätzung der Situation am Erdölmarkt.
Der Erdölpreis unterliegt einer relativ starken saisonalen Zyklik und neigt insbesondere in den ersten beiden Monaten eines Jahres zur Schwäche und steigt danach in einzelnen Schüben bis in den Oktober an. Wir glauben, dass die Korrekturbewegung des Erdölpreises bereits im Bereich um 40 US-Dollar enden wird.
Dafür spricht, dass die OPEC bereits eine Kürzung der Fördermenge um 1 Million Barrel zum 01. Januar 2005 angekündigt hat und eine weitere Kürzung beim nächsten Sondertreffen am 30.01.2005 in Wien diskutieren will. Dies zeigt den Willen der OPEC, einen höheren Preis erzielen zu wollen als den offiziell deklarierten Preis von 22-28 US-Dollar. Da der Erdölpreis somit zum Teil ein politischer Preis ist, erwarten wir, dass er sich im Jahresverlauf auf einem neuen Gleichgewicht einpendeln wird und dieses im Bereich von 40-60 US-Dollar liegen wird.
Der 8-Jahres-Zyklus sieht für den Ölpreis einen wichtigen Punkt erst im Januar 2010 vor (vorheriger Chart).
Wichtig erscheint noch der folgende Chart. Er zeigt die Ratio zwischen dem Öl-Service-Index und dem Ölpreis an.
Der Chart deutet auf ein Ende der relativen Schwäche der Ölserviceaktien in 2005 hin. Öl- und Ölserviceaktien dürften somit in 2005 ein interessantes Investmentthema darstellen. Hierfür spricht vor allem die relative Stärke dieser Aktien während der laufenden Korrekturphase des Ölpreises.
Diese Analyse ist ein Auszug aus unserem "Jahresausblick 2005". Auf 44 Seiten erläutern wir unsere Erwartung für Aktien, Anleihen, Euro, Gold und Erdöl. Die Zusammenhänge werden wie gewohnt visuell mit erklärendem Text dargestellt; die Erkenntnisse in 11 Thesen zusammengefasst. Auch eine Einschätzung des voraussichtlichen Marktverlaufs 2005 fehlt nicht. Mehr Informationen unter www.wellenreiter-invest.de
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