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Der Goldbullenmarkt steckt noch in seinen Jugendjahren

09.04.2008  |  Redaktion
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Heute sehen wir, wie die Fed Geschichte macht, indem sie ihren Einflussbereich über den Schatzanleihenmarkt der Regierung hinaus in den Bereich der Hypotheken- und Brokeragegeschäfte ausdehnt, was nur dazu führen wird, dass noch mehr Inflation noch direkter in Zukunft hervorgerufen werden wird.

Sie haben es mit einer Währung im freien Fall zu tun, bei der wir keinen Boden gegenüber anderen Währungen, ganz zu Schweigen von Gold, finden können, die staatlichen Ausfallquoten liegen auf Rekordwerten, es gibt Mangel auf der Angebotsseite bei Gold, was durch die sozialistische Politik und die Einschränkung der Ressourcen in einigen Teilen der Welt verursacht wird.

Man kann hier noch die Tatsache ergänzen, dass sich sowohl die Produktionskosten im Goldgeschäft als auch das breiteste Maß der amerikanischen Liquidität verdoppelt haben, seit der Bullenmarkt bei Gold begonnen hat - und das hat den Boden massiv angehoben. Was hat also diese Korrektur bei Gold ausgelöst? Der letzte Vorstoß bei Gold trat mit der Ausweitung der Kreditkrise in den letzten Monaten des Sommers 2007 auf. Diese Krise hat wahrscheinlich ihren Gipfel noch nicht erreicht.

Citigroup sagt voraus, dass noch weitere Zinssenkungen vor uns liegen werden. Warum sollte eine irgendwie erwähnenswerte Korrektur bei Gold in genau der Woche stattfinden, in der einer der größten Broker der Welt in die Luft gegangen ist, ganz besonders wenn darauf eine Politik folgt, die Gold direkt nach oben hätte treiben müssen? War es ein Phänomen der Art "Verkauft die Nachrichten? Vielleicht, aber das würde definitiv bedeuten, dass man bei diesem Einbruch kaufen sollte.

Vergangene Woche erwartete der Markt, dass das Federal Open Market Committee den Leitzins der Zentralbank um einen ganzen Prozentpunkt senken würde und man war enttäuscht, als er um nur einen Drei-Viertel-Prozentpunkt gesenkt wurde - weil man aufgrund der Inflation besorgt war. Diese Haltung hat die beste aller Welten hervorgerufen: Steigende Aktienpreise und fallende Rohstoffpreise, als ob ein solch tiefer Einschnitt bei den Zinssätzen tatsächlich das Wachstum ankurbeln und die Inflation unterdrücken könnte - mit einem gezielten Schlag.

Mal ehrlich, wie soll denn das jetzt wieder möglich sein? Richtig, die Presse hat uns erzählt, dass die Zentralbank besorgt sei, dass sie Inflationserwartungen schüren könnte, also hat sie den letzten zusätzlichen Viertelprozentpunkt zurückgehalten.

Der höchste Tiefstpunkt bei der Zwischenphase (einer siebenmonatigen Rally) liegt bei 885 Dollar am Kassamarkt. Es ist möglich, dass sich der Markt nur etwas Ellbogenraum verschafft, um dann weiter nach oben springen zu können.

Das könnte sich noch für einige Wochen verdichten, solange der Dow die Parameter seines sich neu ausbildenden pessimistischen Trends austestet. Diese Überzeugung ist selbst noch sehr jung und sie hat Schwierigkeiten, sich durchzusetzen, denn die Zentralbank bekämpft diesen Trend.

Eine Rally am Aktienmarkt, die durch die Zinssenkungen der Zentralbank ausgelöst wird, könnte für sich genommen schon die Sorge um eine Inflation wiederaufflammen lassen, aber wenn nicht, dann rechne ich damit, dass sich Gold auf den Weg in Richtung von Preiszielen zwischen 1.200 und 1.400 Dollar machen wird, sobald diese Zinssenkungen scheitern. Und all das könnte innerhalb von Monaten passieren.

Anders als die Grund- und die anderen Edelmetalle, Öl und fast jeder andere Rohstoff, hat Gold bislang noch nicht die Art von steigender Volatilität erfahren, die mich zwingen würde, diese Korrektur als etwas anzusehen, was über das für normal erachtete hinausgeht. Dummerweise ist diese Situation weniger verlässliche für die Investoren in Goldaktien. Ein Bärenmarkt an der Wall Street bedeutet steigende Risikoprämien und schrumpfende Wertvielfache und Goldaktien sind nicht günstig. Bergbauunternehmen sind gegenüber den Auswirkungen steigender Produktions- und Entwicklungskosten nicht immun. Es sind Unternehmen.

Und wie die Aktien, so sind sie auch nicht immun gegenüber steigenden Anleihenerträgen. Die Anleihenerträge steigen momentan nicht, aber das werden sie. Es ist schwierig, heute Werte im Bereich der Goldaktien zu finden, zumindest im Bereich der mittleren und hohen Kapitalisierungsniveaus. Folglich glaube ich, dass es für sie schwierig sein wird, mit Gold mitzuhalten, ganz besonders dann, wenn die Aktien fallen. Andererseits finde ich Werte bei den Juniorunternehmen und den small caps, viele davon befinden sich seit dem Goldgipfel von 2006 auf einem Abwärtstrend - und solche, die die gesamte 400 Dollarrally seit August ausgesessen haben.

In einigen Fällen ist ein Abwärtstrend garantiert, weil sie in der Phase zwischen 2003 und 2006 auf absurde Werte stiegen. In anderen Fällen hat der Abwärtstrend viele der Juniors zurückgelassen, deren Aktienkurs nur mehr der Höhe ihrer Barbestände entspricht.

Es ist ganz offensichtlich, dass die sieben Monate alte Goldrally noch nicht wieder weiträumig viel Schaum aufschlagen konnte. Und das Verhältnis von Risiken zu Vergütungen begünstigt heute die Juniors, wenn hier auch aufgrund der Tatsache, dass sie Risikoanlagen sind, die Möglichkeit besteht, dass sie noch tiefer fallen können, wenn die allgemeine Aktienmarktumgebung auch weiterhin aus dem Ruder läuft.

Mein Rat ist von nun an Gold auch weiterhin direkt (physisch oder als ETV) ein Übergewicht zu geben, die Positionen in teuren mid- bis large cap Edelmetallproduzenten zu verringern oder zu hedgen, dazu sämtliche Rohstoffaktien, die nicht in Edelmetallen liegen, zu verkaufen und die qualitativ hochwertigsten Juniors unter den Anlagewerten für Gold, Silber und Platin anzusammeln.


© Ed Bugos

Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Traders Daily"






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