US-Verbrauchervertrauen wie 1973/74
12.04.2008 | Robert Rethfeld
Am Ende des langen Bärenmarktes der 70er Jahre waren die Verbraucher ausgelaugt. Das Verbrauchervertrauen der US-Bürger (gemessen durch die Universität Michigan) erreichte im Mai 1980 inmitten einer galoppierenden Inflation von 14,5% und einer gleichzeitig stattfindenden Rezession mit einem Wert von 52 Punkten sein auch derzeit noch gültiges Tief.
Die Universität Michigan misst das US-Verbrauchervertrauen seit 1953 in regelmäßiger Form. Damit ist diese Erhebung die älteste uns bekannte Untersuchung. Aus diesem Grund erscheint sie besonders gut für historische Betrachtungen geeignet.
Auf dem Chart ist zu erkennen, dass den Verbraucher regelmäßig im Rahmen von Rezessionen der Frust packt. Auch in den Rezessions-Jahren 1973/74 und 1990 fiel die Negativreaktion besonders deutlich aus: Beispielsweise wurde im Oktober 1990 ein Tief von 64 Punkten registriert, nachdem drei Monate zuvor noch ein Wert von knapp 90 notiert wurde.
Der aktuelle Level von 63,2 Punkten (April) wurde lediglich 1973/74, zu Beginn der 80er Jahre sowie in den Jahren 1990/91 unterboten. Für die Finanzmärkte waren dies Krisenjahre. Interessant ist, dass die aktuelle Konstellation, die durch ein jahrelanges Abbröckeln des US-Verbrauchervertrauens gekennzeichnet ist, an die Situation der Jahre 1966 bis 1974 erinnert. Die damalige Abwärtsphase lief acht Jahre, genauso wie die aktuelle Schwächephase, die im Jahr 2000 begann (siehe die beiden Pfeile auf dem Chart).
Fazit: Das Wort "Verbrauchervertrauen" lässt sich für die aktuellen Werte kaum noch rechtfertigen. Richtigerweise müsste hier das Wort "Verbraucherverzweiflung" verwendet werden. Ein Wendepunkt ist bisher nicht erkennbar. Die laufende Rezession in den USA ist - wenn man das Verbrauchervertrauen als Maßstab nimmt - durchaus in einer Kategorie mit den Rezessionen von 1973/74 oder die Doppel-Rezession zu Beginn der 80er Jahre zu nennen.
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.
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Der aktuelle Level von 63,2 Punkten (April) wurde lediglich 1973/74, zu Beginn der 80er Jahre sowie in den Jahren 1990/91 unterboten. Für die Finanzmärkte waren dies Krisenjahre. Interessant ist, dass die aktuelle Konstellation, die durch ein jahrelanges Abbröckeln des US-Verbrauchervertrauens gekennzeichnet ist, an die Situation der Jahre 1966 bis 1974 erinnert. Die damalige Abwärtsphase lief acht Jahre, genauso wie die aktuelle Schwächephase, die im Jahr 2000 begann (siehe die beiden Pfeile auf dem Chart).
Fazit: Das Wort "Verbrauchervertrauen" lässt sich für die aktuellen Werte kaum noch rechtfertigen. Richtigerweise müsste hier das Wort "Verbraucherverzweiflung" verwendet werden. Ein Wendepunkt ist bisher nicht erkennbar. Die laufende Rezession in den USA ist - wenn man das Verbrauchervertrauen als Maßstab nimmt - durchaus in einer Kategorie mit den Rezessionen von 1973/74 oder die Doppel-Rezession zu Beginn der 80er Jahre zu nennen.
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