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Gold auf Herz und Nieren geprüft

14.04.2008  |  Redaktion
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Einige Top-Analysten, wie Gold Fields Mineral Services, gehen davon aus, dass die Zentralbankverkäufe nach CBGA geringer ausfallen könnten, als jene 500 Tonnen, die für das im September endende Jahr 2007-2008 erlaubt sind. Für das CBGA-Jahr 2008-2009 gehen einige Analysten von einem starken Einbruch der Verkäufe aus. Virtual Metals gaben in einem jüngst erschienenen Bericht an, dass die Verkäufe sogar bis auf 247 Tonnen zurückgehen könnten, wenn nicht offizielle Instanzen wie der IWF in die Bresche springen würden. Diesem Bericht zufolge gibt der World Gold Council für das CBGA-Jahr 2007-2008 Verkaufszahlen von möglicherweise nur 191 von 500 Tonnen an - ein weiterer Hinweis auf die wachsende Zurückhaltung der Zentralbanken bei den Goldverkäufen.

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Quelle: World Gold Council

Anmerkung: In der letzten Woche (31.03.2008) berichtete der World Gold Council, dass die Schweiz - einer der größten Verkäufer der letzten Jahre - jetzt langsam dem Ende ihres jüngsten Verkaufsprogramms über 250 Tonnen entgegengeht. Deutschland habe derweil angekündigt, dass es im September 2008 beginnenden, neuen CBGA-Jahr keine Goldverkäufe tätigen werde.


Im Großen und Ganzen haben die Verkäufe nicht mehr dasselbe Marktgewicht, wie sie es noch vor Jahren hatten, als es schon ausreichte, groß angelegte Verkäufe zu verkünden, um den Goldpreis ins Schlingern zu bringen. Zum größten Teil sind die Verkäufe der Zentralbanken auch schon in die Angebot/Nachfrage-Rechnung einbezogen. Als der IWF beispielsweise vor einigen Wochen ankündigte, er beabsichtige Gold zu verkaufen, rutschte der Markt nur für ein, zwei Tage zurück und nahm anschließend seinen steilen Aufwärtstrend wieder auf. Wirklich interessant ist hierbei nicht die Frage, was die CBGA-Verkäufe bewirken, sondern was passiert, wenn die 500-Tonnen-Quote deutlich unterschritten wird. Der Bericht von Virtual Metals kommt zu dem Schluss: "[F]alls die Verkäufe (IWF) nicht zustande kommen oder die Entscheidung darüber nicht rechtzeitig getroffen wird - dann wird sich das letzte CBGA-Jahr sehr interessant gestalten."


Die Nachfrage der Investoren ist so stark wie die Inflation - die systemimmanenten Risiken betreffen die meisten Wirtschaften

Als einer der wichtigsten Indikatoren einer insgesamt starken Nachfrage gilt die Tatsache, dass Gold in den letzten Jahren gegenüber jeder wichtigen Währung steigen konnte; dazu zählen der US-Dollar, der Euro, das Britische Pfund, der Schweizer Franken, der japanische Yen sowie der Kanadische und der Australische Dollar. Der Nachfrageschub ging in jeder dieser Nationen mit einer rapiden Inflation bei den Rohstoffen einher (besonders beim Öl) sowie mit einer generellen Preisinflation/Stagflation, Währungsabwertung und mit der internationalen Kreditkrise. Besonders die Flucht aus dem Dollar, die in den letzten Jahren mit zunehmendem Tempo von statten ging, hat bei privaten und institutionellen Investoren zu einer Vermehrung der Goldanlagen geführt.

Seit Beginn des Bullenmarktes ist die Investitionsnachfrage in der Folge unaufhörlich angestiegen. 2001 wurden nach Angaben der Statistiken des World Gold Councils ganze 400 Tonnen zu Investitionszwecken gekauft. Bis 2007 stieg diese Zahl bis knapp über 1000 Tonnen an; der Goldumsatz im Jahr 2007 stieg, in Dollars gerechnet, auf einen neuen Rekordstand. Die oberirdischen Goldvorräte für Investitionszwecke konkurrieren jetzt mengenmäßig mit denen der Zentralbanken - 25.800 Tonnen werden von privaten Investoren gehalten, 28.500 Tonnen hält der offizielle Sektor.

Mit 69% der Gesamtnachfrage, zählt die Goldschmuckindustrie immer noch zu den größten Goldverbrauchern. Auch wenn der größte Teil des verarbeiteten Goldes Schuck ist und der Zierde dient, so wird ein bedeutender Anteil des in Indien, im Nahen Osten und in den pazifischen Randgebieten gekauften Goldschmucks auch als Form des Reichtums angesehen und ist für kulturellen Zwecke vorgesehen. Da das Wirtschaftswachstum in diesen Region in den kommenden Jahren voraussichtlich stark ausfallen wird, müsste auch die Goldnachfrage mitwachsen. "Der Schmuckverbrauch in den Schwellenmärkten", so der World Gold Council, "ist innerhalb der letzten Jahre rapide angewachsen, nachdem er zuvor einen anhaltenden Rückgang zu verzeichnen hatte. Einige Länder, u. a. China, zeigen aber immer noch Potential für zukünftiges Nachfragewachstum."


Schlussfolgerung

Ich möchte ihnen abschließend einen Kommentar über die übergreifenden Angebots- und Nachfragezahlen präsentieren. Gold Fields Mineral Services (GFMS), die wohl verlässlichste Quelle dieses Sektors in Bezug auf Angebots- und Nachfragestatistiken für Gold, geben für das gesamte, aus den Minen stammende Angebot eine Zahl von 2447 Tonnen für das Jahr 2007 an - dies ist aber eine durchaus problematische Zahl. Wenn sie die fest zugeordnete Produktion Chinas und Russlands abrechnen, das Defizit bei der Zentralbankquote, die eingeschränkte Produktion in Südafrika und auch das Potential, dass vermehrte Rückkäufe durch Produzenten in sich bergen, dann entsteht ein ganz anderes Bild - es entspricht nicht mehr einem ausgiebigen, reichhaltigen Angebot, sondern eher dem Bild von entstehenden Knappheiten.

Die Fundamentaldaten führen uns zu dem Schluss, dass der Goldpreisanstieg der letzten 2 Jahre real existierende und handfeste Ursachen hatte - ein Anstieg, der die Goldpreise um 75% steigen lassen hat. Denjenigen, die den Aufwärtstrend des Goldes nur als eine weitere Blase in einer Reihe von Spekulationsblasen bezeichnen, fehlt der Einblick und das Verständnis. Zudem sind die Fundamentaldaten auch in Zukunft vielversprechend, so dass sich, aller Vorrausicht nach, keiner des jetzt bestehenden Trends in absehbarer Zeit umkehren wird. Es bleibt der Eindruck, dass der Gold-Bullenmarkt 2008 voraussichtlich auf seinem Kurs bleiben wird - selbst wenn es zu einer oder zwei kurzfristigen Korrekturen kommen sollte.


© Michael J. Kosares, 08.04.2008
USAGOLD-Centennial Precious Metals, Inc.
www.USAGold.com











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