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Die Aussicht auf einen monetären Crash

30.05.2008  |  Redaktion
Der Einbruch des Dollars ist Anlass für große und unmittelbare Sorge, denn wenn der Dollar auch in der jüngsten Zeit nur nach und nach gefallen ist, so hat die Geschwindigkeit des Rückgangs doch an Schwung gewonnen. Ein Dollarcrash wird katastrophale Folgen für die weltweiten Finanzmärkte haben. Ende 2001 war der Dollar noch 0,8915 Dollar wert, aber er hat sich seither stetig aufwärts bewegt.

Am letzten Handelstag des dritten Quartals 2007 hat der Euro mit 1,4282 Dollar ein Hoch erreicht. Und schon damals war das Ziel von 1,50 Dollar in greifbare Nähe gerückt. Welche Rolle spielen alle diese Länder mit Überschuss in dem Bild des fallenden Dollars? Erinnern sie sich noch, dass der einstige Vorsitzende der Zentralbank, Alan Greenspan, feststellte, dass in der Wirtschaft die Summe der Überschüsse der Summe der Defizite entspricht?

Wenn also ein Land mit einem Überschuss irgendwann aufhört, diesen Überschuss in den amerikanischen Dollar zu investieren, dann wird der Wert dieser Währung gegenüber dem Dollar ansteigen. Diese Feststellung hat tief greifende Folgen. Es ist nicht nur so, dass der Dollar gegenüber anderen Währungen im Wert fällt, während er das tut, beschleunigt er auch noch das Maß in dem es zunehmend weniger wünschenswert erscheint, andere Währungen an den Dollar anzubinden oder in die Schatzanleihen und anderen Schuldtitel zu investieren.

Mit anderen Worten wird es für die ausländischen Investoren und Zentralbanker immer weniger möglich, die stetig steigenden amerikanischen Schulden zu finanzieren.

Das ist nicht nur ein Problem der amerikanischen Trends bei den Verbraucherschulden. Wir mögen wie Süchtige sein, aber es gibt auch noch an allen Enden der Welt diejenigen, die in wechselseitiger Abhängigkeit stehen, genauso wie diejenigen, die es ermöglichen. Genauso wie die amerikanischen Verbraucher nach ihren Ausgabeexzessen süchtig sind, so sind die ausländischen Exporteure süchtig danach, Güter an die Amerikaner zu verkaufen.

Das Problem liegt genauso bei den Verkäufern wie bei den Käufern. Die Regierungen dieser anderen Märkte machen sich genauso Gedanken über den Fall des Dollars wie die Amerikaner (oder sollten es tun). Warum? Weil der Fall des Dollars das gleiche ist, wie ein Anstieg des Wertes der anderen Währungen. Somit wird der Wettbewerbsfähigkeit der anderen Ökonomien immer mehr Schaden zugefügt, während die eigene Währung im Wert steigt.

Genauso wie ein fallender Dollar den Käufern (den Amerikanern) Schaden zufügt, so fügt eine steigende Währung den Verkäufern (den ausländischen Ökonomien) in gleichem Maße Schaden zu.

Die USA stehen lediglich auf der einen Seite des Problems. Als Verbraucher, haben unsere Dollar einen gigantischen Einfluss auf der gesamten Welt, und wenn es auch nur daran liegt, dass so viele Zentralbanken (zum Beispiel die in China), ihre Währungen an den Dollar angebunden haben.

Gleichzeitig sehen viele exportierende Ökonomien zu, wie ihre Währungen im Wert steigen, was es nicht länger tragbar macht, weiterhin in gleichem Maße zu exportieren wie in der Vergangenheit. Und so haben wir, durch die Billionen von Dollar, die wir an Schulden angesammelt haben, im Grunde genommen nichts anderes getan, als in weiten Teilen der Weltwirtschaft einen Dollarstandard einzuführen.







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