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Auf der Suche nach Moe und Curly…

23.06.2008  |  David Petch
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Was macht eine Bubble aus?

Generell entsteht eine Bubble, wenn es im Markt einen Überschuss an einem bestimmten Rohstoff oder einer bestimmten Sache gibt. Die Gold-, Öl- und Silberproduktion ist aber weit davon entfernt, zusätzliches Angebot auf den Markt zu bringen. Die Möglichkeit, neue Ressourcen zu explorieren und sie zu fördern, hängt direkt mit der Menge an verfügbarer Energie zusammen. Da wir in Zeiten des Ölfördermaximums leben, heißt das auch automatisch, dass das Angebot in Zukunft eingeschränkt bleiben wird, aufgrund der Verfügbarkeit von Energie, die zur Förderung dieser Ressourcen benötigt wird. Für jeden, der sich nicht genau mit dem Prinzip des Peak Oil auskennt, schlage ich einen Besuch der Webseite von Matt Simmons vor; er ist mit Sicherheit einer der weltweit führenden Experten beim Thema Ölfördermaximum.

Wenn die oben geschilderten Umstände eintreten und das Angebot somit einschränken, dann ist dies - zusammen mit realen Negativzinssätzen - ähnlich dem, was in den 1970er Jahren geschah, nämlich ein Wendepunkt, an dem die längerfristigen Zinssätze letztendlich anziehen werden, wodurch der Goldpreis viel höher gedrückt wird.

Die langfristigen Zinssätze werden von den Märkten kontrolliert, ganz gleich, wie die Regierungen auch auf kurze Sicht an ihnen herumdoktern mögen. Wenn die Inflation Ende dieses Jahres und über das gesamte Jahr 2009 die Sporen gibt, dann werden die Kreditgeber das mit Kreditvergabe und Inflationsdruck verbundene Risiko zu spüren bekommen. Sie werden höhere Zinssätze für die Kreditvergabe fordern, damit das Gesamtrisiko kompensiert werden kann.

Banken, die in ihren Kreditportfolios Anlagen mit abgestuften Zinssätzen, von niedrig bis hoch, haben, werden immer höhere Zinssätze brauchen, um die geringen Erträge der niedrig verzinsten Kredite ausgleichen und um die Betriebskosten decken zu können. Die Menschen werden also gezwungen sein, nur im Rahmen des ihnen Möglichen zu leben, automatisch fallen damit auch alle Komponenten einer Wirtschaft weg, die vom Kredit abhängen. Dass das BIP der USA zu 72% konsumabhängig ist, wird die Gesamtwirtschaft hart treffen. Das wird das Fiat-Papier-System weniger vorteilhaft aussehen lassen und jeden, der Geld besitzt, in physische Anlageformen - wie Gold und Silber - treiben.


Zusammenbruch der Logik, der industriellen Fertigung und der Wirtschaft

Kudlow kann das oben Beschriebene nicht erfassen, ganz besonders nicht, dass Gold Geld ist - ein Rohstoff und eine Absicherung gegen Inflation. Im Zeitraum von 1979-1980, als die Zinssätze auf 15% bis 20% anstiegen, besaßen die USA große Mengen Gold und Silber, einen großen industriellen Sektor, günstige demographische Bedingungen und die USA waren nicht derart abhängig von Energie. Die Wirtschaft konnte daher das starke Ansteigen der Zinssätze verkraften. Springen wir wieder in die Gegenwart zurück, sehen wir, dass nichts davon mehr zutrifft. Die höheren Zinssätze ließen Gold damals nur wenig Zeit, da der US-Dollar immer noch als passender Ersatz für Gold durchgehen konnte. Aktuell ist das Verlaufsmuster des US-Dollar schrecklich und höhere Zinssätze haben in den USA nicht mehr das Gewicht, dass sie den Investitionsstrom ins Gold umlenken könnten. Das heißt nichts anderes, als der Tod des US-Dollars. Die steigenden Zinssätze werden in diesem Zyklus nicht nur gut für Gold sein (sie treiben die Flucht in physische Anlagen an), wenn der kritische Punkt erreicht ist, werden auch immer mehr Menschen gezwungen sein, sich vom Dollar zu verabschieden, im Austausch gegen alles, was irgendwie von Wert ist.

Ein weiteres Beispiel für Kudlows schlechte Marktbewertung ist seine Ansicht, dass sich in den großen Indizes ein gefühlter Bullenmarkt entwickelt (DOW, NASDAQ, S&P 500). Bewertet man den S&P-Index anhand des US-Dollar-Index, dem Euro oder dem kanadischen Dollar, so lässt sich feststellen, dass sich der aktuelle Nominalwert zwar in der Nähe der 2000er-Höchststände befindet, der reale Wert jedoch nicht einmal in der Nähe dieser Höchststände liegt. Das ist eine Form der Illusion… diesen Wert, als die wirkliche Kaufkraft des S&P anzusehen. Schauen Sie sich in Abbildung 1 die Darstellung des nominalen Werts des S&P 500 an und werfen Sie dann einen Blick auf Abbildung 2, in der der Wert des S&P 500 im Verhältnis zum US-Dollar-Index dargestellt wird - wie anders die Dinge plötzlich aussehen können. Der reale Wert des S&P, gemessen am USD-Index, liegt ca. 22% niedriger. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie stark der Wert noch sinken könnte, sollte der US-Dollar bis Juli 2009 auf 58-60 gefallen sein.

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