Realverzinsung als Zünder der Edelmetallpreisexplosion
04.07.2008 | Dr. Uwe Bergold
Die seit Jahren von uns prognostizierte Inflationsproblematik (siehe hierzu "Inflationsseismographen schlagen weltweit aus!", PDF) bringt mittlerweile den Realzins (Nominalzins abzüglich der Preissteigerungsrate) massiv unter Druck. Eine negative Realverzinsung ist der einzig fundamentale Grund, um in unverzinste Edelmetalle - ob in physischer Form oder noch im Boden einer Mine - zu investieren. Seit 2000 bewegen sich die Geldmarktzinssätze weltweit wieder vorrangig in negativem Terrain (siehe hierzu Abb. 3), wie zuletzt in den 70er Jahren. Damals hat sich der Goldpreis von 1970 bis 1980 vervierundzwanzigfacht und der Silberpreis vervierzigfacht (!). Dies ist die fundamentale Grundlage unserer Investmentstrategie seit 2000: Wechsel von Standardaktien hin zu Gold- und Silberminen.
Abb. 3: US-Realverzinsung (3-Monats-Zins minus Konsumentenpreisindex) von 01/60 bis 06/08
Quelle: Federal Reserve Bank of St. Louis, Eigene Berechnung
Wie aus Abb. 3 ersichtlich gab es in den 70er Jahren drei Inflationsschubphasen, begleitet mit negativer Realverzinsung. Erst in der zweiten (1973-1974) und dritten (1979 -1980) Negativphase ging der Realzins unter -3% ("Zündpunkt"), was jedes Mal eine Explosion beim Gold und den Goldminen auslöste. Im Jahr 1974 verdoppelte sich der Goldpreis in vier Monaten, 1979 brauchte er dazu ganze 4 Wochen(!). Der Goldminenindex BGMI stieg von Januar 1973 bis Oktober 1974 um über 400 Prozent und 1976 bis 1980 um über 500 Prozent (!). Auch aktuell (Realverzinsung liegt zurzeit ebenfalls bei knapp -3%) ist die offizielle Datenlage vergleichbar mit der von 1973 - also so, wie kurz vor der ersten Gold- und Goldminenexplosion! Und dies trotz des heutigen, aufgrund von mehreren Berechnungsveränderungen, signifikant tiefer ausgewiesenen US-Konsumentenpreisindex als in den 70er Jahren.
Betrachtet man die alte Berechnungsmethode von John Williams´ "Shadow Government Statistics" (siehe hierzu Abb. 4), so kommt man aktuell nicht auf eine Konsumentenpreissteigerung von vier, sondern von zirka acht Prozent. Dies würde aktuell einer negativen Realverzinsung von knapp -7% (!) entsprechen, also der gleichen wie 1979, als sich der Goldpreis in vier Wochen verdoppelte.
Abb. 4: Alternative US-Konsumentenpreisberechnung (blau) vor der Clinton-Ära
Quelle: John Williams "Shadow Government Statistics"
Abb. 3: US-Realverzinsung (3-Monats-Zins minus Konsumentenpreisindex) von 01/60 bis 06/08
Quelle: Federal Reserve Bank of St. Louis, Eigene Berechnung
Wie aus Abb. 3 ersichtlich gab es in den 70er Jahren drei Inflationsschubphasen, begleitet mit negativer Realverzinsung. Erst in der zweiten (1973-1974) und dritten (1979 -1980) Negativphase ging der Realzins unter -3% ("Zündpunkt"), was jedes Mal eine Explosion beim Gold und den Goldminen auslöste. Im Jahr 1974 verdoppelte sich der Goldpreis in vier Monaten, 1979 brauchte er dazu ganze 4 Wochen(!). Der Goldminenindex BGMI stieg von Januar 1973 bis Oktober 1974 um über 400 Prozent und 1976 bis 1980 um über 500 Prozent (!). Auch aktuell (Realverzinsung liegt zurzeit ebenfalls bei knapp -3%) ist die offizielle Datenlage vergleichbar mit der von 1973 - also so, wie kurz vor der ersten Gold- und Goldminenexplosion! Und dies trotz des heutigen, aufgrund von mehreren Berechnungsveränderungen, signifikant tiefer ausgewiesenen US-Konsumentenpreisindex als in den 70er Jahren.
Betrachtet man die alte Berechnungsmethode von John Williams´ "Shadow Government Statistics" (siehe hierzu Abb. 4), so kommt man aktuell nicht auf eine Konsumentenpreissteigerung von vier, sondern von zirka acht Prozent. Dies würde aktuell einer negativen Realverzinsung von knapp -7% (!) entsprechen, also der gleichen wie 1979, als sich der Goldpreis in vier Wochen verdoppelte.
Abb. 4: Alternative US-Konsumentenpreisberechnung (blau) vor der Clinton-Ära
Quelle: John Williams "Shadow Government Statistics"