Am Abgrund
12.07.2008 | James Turk
Seit mehreren Monaten bringe ich meine Meinung - in diesen Artikel und auch an anderer Stelle - zu Ausdruck, dass es noch in diesem Sommer zu einer Währungskrise kommt, die durch einen Absturz des Dollars herbeigeführt wird. Der Sommer ist natürlich schon einige Tage alt, deshalb ist es sinnvoll, erneut zu fragen, ob sich meine Ansichten geändert haben. Haben sie nicht.
Der US-Dollar steht jetzt am äußersten Rand des Abgrunds. Und eigentlich schaut er schon über den Rand hinaus, wie wir im folgenden Chart für den US-Dollar-Index sehen können.
Am Chart lassen sich einige wichtige Dinge ablesen. Erstens, der Dollar befindet sich in einem großen Bärenmarkt. Er erreichte am 5. Juli 2001 die Spitze bei 120,97, seither hat nicht mehr aufgehört, innerhalb der rot eingezeichneten Parallelen des großen Abwärtskanals zu fallen.
Trends kehren sich nicht einfach so um, solange es keine soliden, fundamentalen Gründe für eine Umkehr gibt. Es gibt nur einen Weg, die Währung zu stärken - das Anheben der Zinssätze. Die US-Notenbank hat es bei ihrem letzten FOMC-Treffen wieder einmal nicht geschafft, die Zinssätze anzuheben. Daher ist die Annahme, der Dollar werde weiter fallen, nur logisch und umsichtig.
Zweitens lässt sich oben im Chart beobachten, dass der US-Dollar-Index seit Anfang 2006 stark im Rückgang begriffen ist, und mehr noch, der Rückgang hat unterwegs am Schwung gewonnen. Der Pfeil im Chart bezeichnet das Absinken des Dollars in diesem Zeitraum. Achten Sie besonders darauf, wie der Pfeil eine Kurve nach unten macht. Hieran sieht man ganz deutlich das sich aufbauende Momentum, das den Dollar-Index im letzten Jahr auf ein Rekord-Tief fallen ließ - am 29.September 2007.
Drittens, nachdem der Dollar-Index sein Tief erreicht hatte, sprang er nur für einige Tage wieder nach oben, änderte dann seine Richtung, kehrte um und nahm seinen Abwärtstrend wieder auf. Dieses Verhalten war ein Zeichen ausgeprägter Schwäche des Dollars - und eines ist sicher: Der Weg von den Hochständen der Folgereaktion, 78,67 am 8. Oktober 2007, zeigte im Grunde genommen nur nach unten. Der Index fiel auf einen neuen Rekordtiefstand bei 71,33 am 22. April 2008; auf Jahresbasis gerechnet kommt man somit auf einen verblüffenden Rückgang um 17,3%.
Die vierte und letzte Beobachtung ist, dass der Dollar-Index seit dem Erreichen dieses Rekordtiefs wieder nach oben gesprungen ist. Er korrigierte den vorhergehenden Rückgang innerhalb des engen Aufwärtskanals, der durch die grünen Parallelen gekennzeichnet ist. Hierbei handelt es sich wahrhaftig um ein kurzfristiges Aufbäumen des Kurses, um einen dead-cat bounce. Das Maximum, das der Dollar-Index herausholen konnte, war ein Sprung auf 74,15, womit er lediglich 38% des zuvor gemachten Rückgangs wieder gut machte. Aber auch das ist eine Übertreibung, denn der Dollar-Index erreichte die 74 nur an einem Tag, und das nur, weil sich Bernanke und Paulson eifrig daran gemacht hatten, all das zusammenzutragen, womit der Dollar nach oben geredet werden konnte.
Wie ich schon im letzten Artikel schrieb (er wurde gleich nach dem rhetorischen Trommelfeuer ins Netz gestellt), "versuchen [Bernanke und Paulson], die Geschichte der Geldpolitik zu ändern, indem sie das grundlegendste Prinzip des Zentralbankwesens ignorieren. Anstatt die Zinssätze zu erhöhen, lassen sie sich nur breit darüber aus.", und "es bedarf eher höherer Zinssätze als noch mehr rhetorischer Mittel, um den Dollar vorm Kollaps zu bewahren... [weil]… die Fundamentaldaten für den US-Dollar erschreckend sind." Gerade die inflationsbereinigten Zinssätze werden immer negativer, da die Inflationsrate mit jedem Tag steigt. Dieses Umfeld ist extrem bärisch für den Dollar. Wird der Dollar also diesen Sommer noch kollabieren? Ja, ich gehe davon aus.
Der US-Dollar steht jetzt am äußersten Rand des Abgrunds. Und eigentlich schaut er schon über den Rand hinaus, wie wir im folgenden Chart für den US-Dollar-Index sehen können.
Am Chart lassen sich einige wichtige Dinge ablesen. Erstens, der Dollar befindet sich in einem großen Bärenmarkt. Er erreichte am 5. Juli 2001 die Spitze bei 120,97, seither hat nicht mehr aufgehört, innerhalb der rot eingezeichneten Parallelen des großen Abwärtskanals zu fallen.
Trends kehren sich nicht einfach so um, solange es keine soliden, fundamentalen Gründe für eine Umkehr gibt. Es gibt nur einen Weg, die Währung zu stärken - das Anheben der Zinssätze. Die US-Notenbank hat es bei ihrem letzten FOMC-Treffen wieder einmal nicht geschafft, die Zinssätze anzuheben. Daher ist die Annahme, der Dollar werde weiter fallen, nur logisch und umsichtig.
Zweitens lässt sich oben im Chart beobachten, dass der US-Dollar-Index seit Anfang 2006 stark im Rückgang begriffen ist, und mehr noch, der Rückgang hat unterwegs am Schwung gewonnen. Der Pfeil im Chart bezeichnet das Absinken des Dollars in diesem Zeitraum. Achten Sie besonders darauf, wie der Pfeil eine Kurve nach unten macht. Hieran sieht man ganz deutlich das sich aufbauende Momentum, das den Dollar-Index im letzten Jahr auf ein Rekord-Tief fallen ließ - am 29.September 2007.
Drittens, nachdem der Dollar-Index sein Tief erreicht hatte, sprang er nur für einige Tage wieder nach oben, änderte dann seine Richtung, kehrte um und nahm seinen Abwärtstrend wieder auf. Dieses Verhalten war ein Zeichen ausgeprägter Schwäche des Dollars - und eines ist sicher: Der Weg von den Hochständen der Folgereaktion, 78,67 am 8. Oktober 2007, zeigte im Grunde genommen nur nach unten. Der Index fiel auf einen neuen Rekordtiefstand bei 71,33 am 22. April 2008; auf Jahresbasis gerechnet kommt man somit auf einen verblüffenden Rückgang um 17,3%.
Die vierte und letzte Beobachtung ist, dass der Dollar-Index seit dem Erreichen dieses Rekordtiefs wieder nach oben gesprungen ist. Er korrigierte den vorhergehenden Rückgang innerhalb des engen Aufwärtskanals, der durch die grünen Parallelen gekennzeichnet ist. Hierbei handelt es sich wahrhaftig um ein kurzfristiges Aufbäumen des Kurses, um einen dead-cat bounce. Das Maximum, das der Dollar-Index herausholen konnte, war ein Sprung auf 74,15, womit er lediglich 38% des zuvor gemachten Rückgangs wieder gut machte. Aber auch das ist eine Übertreibung, denn der Dollar-Index erreichte die 74 nur an einem Tag, und das nur, weil sich Bernanke und Paulson eifrig daran gemacht hatten, all das zusammenzutragen, womit der Dollar nach oben geredet werden konnte.
Wie ich schon im letzten Artikel schrieb (er wurde gleich nach dem rhetorischen Trommelfeuer ins Netz gestellt), "versuchen [Bernanke und Paulson], die Geschichte der Geldpolitik zu ändern, indem sie das grundlegendste Prinzip des Zentralbankwesens ignorieren. Anstatt die Zinssätze zu erhöhen, lassen sie sich nur breit darüber aus.", und "es bedarf eher höherer Zinssätze als noch mehr rhetorischer Mittel, um den Dollar vorm Kollaps zu bewahren... [weil]… die Fundamentaldaten für den US-Dollar erschreckend sind." Gerade die inflationsbereinigten Zinssätze werden immer negativer, da die Inflationsrate mit jedem Tag steigt. Dieses Umfeld ist extrem bärisch für den Dollar. Wird der Dollar also diesen Sommer noch kollabieren? Ja, ich gehe davon aus.