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Gold, Öl und Euro vor der Wende?

20.08.2008  |  Ronald Gehrt
- Seite 3 -
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Die selbe Tour lief zuvor bei steigenden Kursen, gerade bei Öl war das auffällig gewesen. Vielleicht reichen diese unauffälligen Eindeckungen und die bearishe Kursziel-Propaganda ja bereits aus, um die großen Spieler ihre Baisse-Gewinne einfahren zu lassen. Sollte dies so kommen, könnten wir bereits in wenigen Tagen wieder wie von Geisterhand steigende Kurse sehen, wenn die eindecken, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.

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Wenn aber nicht, erwarte ich das Mittel Bärenfalle, d.h. die gezielten Angriffe an diese drei im Chart sichtbaren, markanten Aufwärtstrendlinien. Dann wohl im frühen Handel in Asien, sodass die Europäer bereits vor vollendeten Tatsachen stehen. Das wäre dann das Signal, dass dieser Kursrutsch vorbei wäre. Sicher, das klingt grotesk: Ein Verkaufssignal als Zeichen, dass der Abwärtsimpuls endet. Aber diese Trendbrüche würden ja gezielt herbei geführt, denn:

Hier würden zahllose Stop-Loss-Verkäufe auftreten, viele Day-Trader Short gehen. Der Druck würde kurzzeitig unterhalb dieser Trendlinien immens stark sein. Und was brauchen die Kursmacher, um ihre riesigen Baisse-Positionen einzudecken, sprich Long zu gehen, ohne die Kurse dadurch selbst zu weit nach oben zu treiben? Eben. Verkaufsdruck!

Danach wäre es wahrscheinlich aber plötzlich vorbei. Die Kurse stünden kurzzeitig still. Wer auf das Verkaufssignal hin Short ging, ist es nun. Andere fragen sich anhand der bullishen Rahmenbedingungen und dem dann ja erst recht total überverkauften Niveau, ob sie sich das wirklich antun sollen. Sprich: Wer Short gehen wollte, ist das auch bereits. Wer somit nun seine Shortpositionen eindecken will - d.h. Long gehen muss - hat Mühe, dann noch einen Gegenpart zu finden, der an seiner statt Short gehen will, was bedeuten würde: Kaum ist der Trendbruch vollzogen und die Kursmacher lachend ausgestiegen, kommt die "Short Squeeze" - wie beim Öl im Juli der Kurseinbruch ... die Bärenfalle hat zugeschnappt.


Es kann nicht mehr lange dauern

Egal, ob nun das Mittel des Trendbruchs genutzt wird oder nicht, ich bin der Meinung, dass dieser Kurseinbruch der Rohstoffe seinem baldigen Ende zugeht. Und ich vermute, dass es eher eine Frage von Tagen denn von Wochen ist.

Die Rahmenbedingungen sind und bleiben immens negativ. Die heutigen US-Produzentenpreise für Juli und die übel ausgefallenen Neubaubeginne und Neubaugenehmigungen untersteichen dies ein weiteres Mal. Die Aktienmärkte gehen sogar TROTZ fallender Ölpreise wieder in die Knie (und werden entsprechend heftiges Terrain, wenn Öl nun auch noch wieder steigen sollte) und die momentan kurzzeitig plötzlich wieder in Mode gekommenen Anleihen sind keine dauerhafte Basis, um sein ganzes Kapital zu parken. Gerade an den Edelmetallen geht in meinen Augen in dieser Gesamtlage und auf diesem Kursniveau kaum ein Weg vorbei. Ich meine:

Wer vorsichtig und behutsam vorgeht und nicht ausgerechnet irgendwelche hochhebeligen Zockerscheine kauft, die ihm bei einem möglichen letzten Selloff unter die Trendlinien um die Ohren fliegen, findet bei Gold, Silber, Platin und Palladium, aber auch bei Euro/Dollar, auf Sicht der nächsten drei bis sechs Monate gute Chancen. Und wer gestaffelt kauft, d.h. eine Hälfte jetzt und die andere dann, falls die Trendbrüche inszeniert würden, kann die Risiken noch ein wenig verringern. Kommt dieser letzte Selloff nicht, ist man wenigstens mit der Hälfte des vorgesehenen Kapitals dabei - immer noch besser, als auf die Baisse-Sirenengesänge der Analysten hereinzufallen und ausgerechnet jetzt noch Short zu gehen!

(Dazu eine Anmerkung: Einige Leser werfen mir vor, dauernd die Analysten zu verunglimpfen. Das ist so nicht richtig: Wenn ich mich abfällig über Personen aus diesem Kreis äußere, dann nur und ausschließlich über diejenigen unter ihnen, die sehr wohl wissen, dass sie den Anlegern Unsinn erzählen und damit bewusst Nachteile für die ihnen Glauben schenkenden Anleger hinnehmen ... zu Gunsten von Vorteilen ihrer Arbeitgeber. Man nennt das auch "die Hausmeinung transportieren". Viele, viele Analysten leisten harte, redliche und gute Arbeit. Das sei meinerseits unterstrichen!)


© Ronald Gehrt
www.system22.de"



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